Empty-Nest-Syndrom

Foto: Toronto, Kanada. MĂ€rz 2025


Die erwachsen gewordenen Kinder loslassen zu lernen, ist fĂŒr Eltern ein schwerer Schritt. So schwer, dass die Wissenschaft den Folgen des VerlustgefĂŒhls sogar einen Namen gegeben hat: Empty-Nest-Syndrom.


Hello Toronto

Als meine 18jĂ€hrige Tochter vor ein paar Wochen ihren Koffer packte und sich auf eine Sprachreise in die 6.800 Kilometer entfernte Stadt Toronto in Kanada begab, war meine GefĂŒhlswelt anfangs sehr durchwachsen. Der Gedanke an ein leeres Nest – ohne sie – machte mich als Mama wehmĂŒtig. Das erste Kind, mein MĂ€dchen. Vor kurzem hat sie noch ordentlich Schwung in die Bude gebracht. Und jetzt? Gleichzeitig verspĂŒre ich auch eine belebende Aufbruchsstimmung. Endlich habe ich wieder mehr Zeit fĂŒr mich, mehr Momente fĂŒr die Partnerschaft und viel mehr Ordnung im Haus.

Bald kehrt sie wieder aus Toronto nach Hause zurĂŒck – mit einem Rucksack voller Lebenserfahrung und EindrĂŒcke. Weltoffener, selbstsicherer und selbstbewusster.
Ab Herbst beginnt sie ihr Studium und wird dann fĂŒr lĂ€ngere Zeit fort sein. Toronto ist nur der Beginn. Plötzlich kann ich nicht mehr automatisch am tĂ€glichen Leben meines Kindes teilhaben, wie es bis vor kurzem so selbstverstĂ€ndlich war. Loslassen lernen ist eine Challenge.


Wenn Eltern nicht loslassen können

Loslassen lernen fĂ€llt vielen Eltern nicht leicht. Doch irgendwann, bei den einen nach ein paar Wochen, den anderen nach ein paar Monaten, gewöhnt man sich an die neue Situation und kann die Vorteile, die dadurch entstehen, zu schĂ€tzen lernen. In manchen FĂ€llen wird der Trennungsschmerz jedoch extrem und erscheint unĂŒberwindbar, das Empty-Nest-Syndrom stellt sich ein. Nicht selten bleibt Eltern jahrelang wenig Zeit fĂŒr ein Leben außerhalb der Elternrolle. Eine Tatsache, die sich oft erst jetzt bemerkbar macht. Ihr erkennt dabei, dass ihr euch lange Zeit vor allem ĂŒber eure Kinder definiert habt und eure IdentitĂ€t und eure Lebensrollen erst wieder neu finden mĂŒsst.

Solche Eltern kompensieren den Verlust manchmal mit stĂ€ndigen Anrufen und werfen mit wilden Ausreden fĂŒr Besuche oder Einladungen um sich. Gebt euren Kindern den Freiraum, den sie sich wĂŒnschen. Wenn sie eine Zeit lang ohne euch auskommen möchten, tut das weh. Ihr solltet es aber akzeptieren. Das Ablösen dĂŒrft ihr nicht zu persönlich nehmen. Versucht euch eher darĂŒber zu freuen, dass euer Kind sehr selbststĂ€ndig ist.
Loslassen lernen heißt Vertrauen beweisen.


Loslassen beginnt lange vor dem Auszug der Kinder

Die Phase der Abkapselung vom Elternhaus beginnt nicht erst mit dem Auszug euer Tochter oder eures Sohnes. Sie beginnt bereits mit dem Einsetzen der PubertÀt. Bestimmt habt auch ihr euch in dieser Zeit heftige KÀmpfe mit eurem Teenager geliefert, habt euch entfremdet und eure Erziehung als gescheitert angesehen, weil nichts mehr von den Werten, die ihr eurem Kind von klein auf mitgegeben habt, in seinen Handlungen wiederzufinden war. Die IdentitÀtskrise, die pubertierende Jugendliche durchlaufen, zeigt Eltern, dass es langsam an der Zeit ist das Kind loszulassen.
Loslassen heißt nicht Verlieren. Die Beziehung zu euren Kindern verĂ€ndert sich einfach. NĂ€he und gute RatschlĂ€ge sind zeitweise einfach nicht mehr so sehr gefragt. Dennoch solltet ihr euren Kindern immer signalisieren, dass ihr offene Ohren fĂŒr sie habt und ihnen immer Halt im Leben geben, wenn sie diesen brauchen. Zieht euer Kind aus, ist die PubertĂ€t meist ĂŒberwunden und die Beziehung verĂ€ndert sich noch einmal.
Auch hier gilt weiterhin: Loslassen lernen und doch Dasein, wenn dein Kind dich wirklich braucht.


Neue Freiheiten gewinnen

Der Auszug des Kindes bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich, den ihr schnell schĂ€tzen und lieben lernen werdet: neu gewonnene, bzw. wiedergewonnene Freiheiten. All die Energie, die ihr bislang in euer Kind hineingesteckt habt, könnt ihr nun umleiten und fĂŒr euer eigenes Leben verwenden.

Zeit fĂŒr die Beziehung: Eltern haben wieder mehr Zeit fĂŒr sich und damit auch Zeit, die Beziehung zueinander wieder mehr aufflammen zu lassen. Ihr habt nun Zeit nur fĂŒr euch und könnt die Zweisamkeit, die ihr vor eurem Kind erlebt habt, wieder neu entdecken. Von der Eltern- zur Partnerschaftsrolle oder zur Ich-Rolle.

Zeit fĂŒr Neues: Keine Tochter oder keinen Sohn mehr versorgen mĂŒssen, heißt auch mehr Zeit fĂŒr Hobbys oder fĂŒr etwas total Neues. Besonders Eltern, denen das loslassen lernen schwer fĂ€llt, kann es sehr helfen sich ein neues Hobby zu suchen. Etwas „gemeinsames Drittes“ oder einem langersehnten Wunsch nachgehen. FĂŒr uns beginnt damit auch ein neuer Lebensabschnitt, den wir selbst gestalten dĂŒrfen. Jetzt ist die beste Zeit fĂŒr Möglichkeiten und Chancen nutzen. Einerseits eine gute Ablenkung, andererseits Fokussierung auf neue Projekte.

Mehr Freiraum: Ab jetzt gibt es keine nervigen Diskussionen mehr um die Badezimmerzeiten, keine Sorge vor dem hereinplatzenden Teenager beim Sex, keine stĂ€ndigen Ermahnungen zum AufrĂ€umen und kein KĂŒmmern um Arzttermine mehr. Freiraum ohne Ende.


Sie stehen gut im Leben

Auch wenn das Empty-Nest-Syndrom zunĂ€chst schmerzhaft ist, ihr werdet euch an den Alltag ohne Kind gewöhnen und euer Leben auch auf diese neue Weise lieben lernen. Manchmal vermisst man die herausfordenden Zeiten, die in den vier WĂ€nden ĂŒber viele Jahre gelebt und durchlebt wurden. Denn auf einmal wird es ruhiger. Und auch dieses GefĂŒhl von Trauer dĂŒrfen wir fĂŒr einen Moment zulassen. Mit einem hoffnungsvollen und positiven Blick in die Zukunft: Auf das was noch noch so kommt. Wenn die Kinder ihren eigenen Platz im Leben noch nicht gefunden haben, können auch die Eltern sich nicht weiterentwickeln. Ablösen mĂŒssen sich beide – auf ihre eigene Weise.
Inzwischen meldet sich meine Tochter regelmĂ€ssig. Sie hat total viel Spaß und es geht ihr sehr gut. Das beruhigt mich. Und ich spĂŒre und vertraue darauf: Sie steht gut im Leben.


Gut zu wissen

Im 1:1 Setting: Eine Familienaufstellung, eine Beratung, ein Coaching oder deine Lebensrollen neu zu definieren – können dich dabei unterstĂŒtzen, diesen Lebensabschnitt als Schönes und Wunderbares zu gestalten. DarĂŒber zu reden, etwas anzugehen bewahrt dich vor Lebenskrisen, negativen GefĂŒhlen, Ängsten und Unzufriedenheit.

Reden wir darĂŒber.
Melde dich jederzeit gerne fĂŒr ein offenes und vertrautes GesprĂ€ch. Termine nach Vereinbarung. Hier gehts zu meinem Kontakt.
Ich freu mich dich kennenzulernen.
Deine Nicole

 

Von N. Burtscher, L. Purrio

Verletzlichkeit schafft VerÀnderung

Eine Tabelle mit einer Spalte fĂŒr „Arbeit“ und mit einer Spalte fĂŒr „Privat“

Foto: Neue Narrative


Sei doch mal schwach. Verletzlichkeit bringt dich weiter.

Wer GefĂŒhl zeigt, macht sich verletzlich. Verletzlich sein heißt, SchwĂ€chen zu haben, unsicher zu sein und den Panzer abzulegen, der in der Arbeitswelt leider hĂ€ufig noch nötig ist, um weiterzukommen. Doch ganz ehrlich: Work hard, play hard war gestern. GefĂŒhle und Unsicherheiten gehören zu uns und zur Arbeit. Organisationen sollten fĂŒr diese Menschlichkeit viel mehr Raum geben und Verantwortung zeigen.

Denn wenn wir nicht erzĂ€hlen, wie es uns geht, wenn wir nicht auf unsere GefĂŒhle achten und rechtzeitig „Stopp“ sagen, wenn wir erkennen dass wir keine Maschinen sind, sondern auch emotionale, körperliche und mentale Grenzen haben, dann sind wir nie und nimmer authentisch.
Emotionen und Erfahrungen lassen sich nicht in privat und beruflich aufteilen. Unsere Innenwelt nehmen wir ĂŒberall hin mit und es nĂŒtzt nichts, sie zu ignorieren und zu unterdrĂŒcken. Wir brauchen eine Kultur der Verletzlichkeit.


Steh zu deinen SchwĂ€chen. FĂŒr mehr Mut am Arbeitsplatz.

Verletzlichkeit ist in unserer Gesellschaft nicht gerade hoch angesehen und es erfordert viel Mut, sie zu zeigen.
In der Arbeitswelt lernen wir, dass wir nicht kompliziert sein sollen, dass wir nur dann gute MitarbeiterInnen sind, wenn wir Aufgaben schnell, flexibel und ohne zu Jammern erledigen. Überfordert uns etwas, sollten wir durchhalten, obwohl wir manchmal innerlich versagen oder daran scheitern. Im Job wird man oft ĂŒber die Leistung definiert und bekommt dadurch, mehr oder weniger, die Anerkennung und WertschĂ€tzung, die wir uns so oft wĂŒnschen.

Unserem Körper und unserer Psyche ist nicht geholfen, wenn wir ihre Grenzen ignorieren.
Studien zeigen, dass das Miteinander in Beziehungen durch offene Kommunikation vertrauter und verlĂ€sslicher wird. Es wird ein GefĂŒhl von psychologischer Sicherheit vermittelt, das helfen kann, Unsicherheiten und Probleme anzusprechen – offen und authentisch sein zu dĂŒrfen und sich als Mensch zu zeigen.

Sprechen wir im Team oder in Dialogen offen ĂŒber Konflikte und Verletzungen, können wir Systeme von Mobbing, Ausgrenzung oder Überforderungen erkennen und benennen. Und nur wenn das gelingt, kann sich auch etwas verĂ€ndern. Nur dann, wenn wir etwas von uns zeigen, können andere uns besser verstehen und mitfĂŒhlen.


Hör auf deine Emotionen. Sie sind ein Sprachrohr fĂŒr unerfĂŒllte BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche.

Verletzlichkeit schafft VerÀnderung.
Emotionen zu zeigen und zu benennen („Name it to tame it“ von Daniel Siegel), bedeutet fĂŒr sich und seine GefĂŒhle einzustehen und andere dazu aufzufordern hin- statt wegzusehen. Erst durch unsere GefĂŒhle werden BedĂŒrfnisse sichtbar, spĂŒrbar und erkennbar. Sie sind somit wie ein Sprachrohr unserer BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche: Wie geht’s mir wirklich? Welches BedĂŒrfnis kommt grad zu kurz? Was muss ich tun, damit mein BedĂŒrfnis genĂ€hrt wird?
Fazit: Es ist sogar total wichtig auf unsere GefĂŒhle zu hören. Nur so schaffst du VerĂ€nderung in eine positive Richtung.


Eine Anleitung fĂŒr mehr Verletzlichkeit.
Klarheit schaffen: Worin besteht die Spannung?

HĂ€ufig geht es uns schlecht, aber wir können nicht ganz konkret benennen, was eigentlich los ist. Wir schleppen uns zur Arbeit und fĂŒhlen einen Widerwillen. Liegt es daran, dass bestimmte KollegInnen nie „Guten Morgen“ sagen? FĂŒhlen wir uns nicht genug beachtet? Sind wir ĂŒberlastet? Oder gibt es noch einen anderen Grund? Der erste Schritt in Richtung VerĂ€nderung ist die konkrete Erkenntnis, was eigentlich los ist.
Um Verletzlichkeit zu ĂŒben, kannst du dir im Vorfeld ĂŒberlegen was du auch auf der Arbeit teilen möchtest und was nicht.

Denk dran: Du musst nicht alles preisgeben. Nur das was fĂŒr dich stimmig ist.

So kann z.B. die Information einer belastenden Trennung wichtig sein, um transparent zu machen, warum du schlecht gelaunt oder traurig erscheinst. Dies schreibst du in das Feld „Arbeit“. Die genauen UmstĂ€nde – z.B. dass du verlassen wurdest, weil die andere Person sich neu verliebt hat, möchtest du vielleicht lieber fĂŒr dich behalten und schreibst dies dann in das Feld „Privat“.

Ein kleine Hilfe fĂŒr dich: FĂŒr diese Übung zeichnest du deinen Arbeitsraum und deinen Privatraum (siehe Skizze). In diese beiden RĂ€ume schreibst du nun, was du fĂŒr dich behalten möchtest und wovon du im Job erzĂ€hlen willst. So bekommst du fĂŒr dich auch viel mehr Klarheit in deinem RollenverstĂ€ndnis.


Achtsam kommunizieren: Ich Botschaften

Ist dieser Schritt abgeschlossen, wissen wir nicht nur, was uns eigentlich stört, sondern auch, was davon in die Arbeit gehört und was nicht. Nun kommt der schwierigste Teil, der den meisten Mut erfordert. Wir mĂŒssen mit anderen reden. Wir wollen eine VerĂ€nderung und deshalb bei der Arbeit ins GesprĂ€ch kommen. Das fĂ€llt vielen Menschen besonders schwer, da es in unserer Gesellschaft an geeigneten Strategien und RĂ€umen fĂŒr Konflikte und offene Kommunikation mangelt.

Doch auch hier können wir uns ganz konkret vorbereiten und Schritt fĂŒr Schritt erlernen, wie eine bessere Kommunikation gelingt.

Du wirst merken, dass Menschen offener fĂŒr GesprĂ€che sind, wenn wir nicht angreifend sagen: „Du bist unfreundlich“, sondern: „Ich nehme dein Verhalten morgens im BĂŒro oft als ablehnend wahr.“ So prangerst du nicht den kompletten Charakter der oder des anderen an, sondern beziehst dich auf deine eigene Wahrnehmung sowie auf einzelne Handlungen oder Verhaltensweisen.

Anschließend kannst du noch einen konstruktiven Wunsch formulieren. Zum Beispiel: „Ich wĂŒnsche mir, dass wir freundlich und wertschĂ€tzend miteinander umgehen und uns morgens kurz begrĂŒĂŸen.“

Es ist nicht leicht, sich ernsthaft mit sich selbst und anderen auseinanderzusetzen, doch es ist die MĂŒhe wert. Nur so können wir die Beziehung zu uns selbst und zu anderen stĂ€rken. Nicht nur im Privaten, sondern auch bei der Arbeit.
Denn: Organisationen werden durch authentische Menschen gestaltet und lebendig.


Die Rolle der Organisation.

Verletzlichkeit kann am Arbeitsplatz nur ihren Ort finden, wenn die Strukturen der Organisation es hergeben.
FĂŒr VerĂ€nderungen braucht es nicht nur die Kraft Einzelner, sondern strukturelle Gegebenheiten und die UnterstĂŒtzung seitens der Arbeitgeber. MitarbeiterInnen und Teams mĂŒssen die Freiheit haben, ihren Arbeitsplatz mitgestalten zu können und sollten signalisiert bekommen, dass ihre Stimmen gehört werden. Es braucht sichere Orte fĂŒr vertrauensvolle GesprĂ€che. Supervisionen, Coachings und Teamtage, die den kollegialen Zusammenhalt fördern können, sollten finanziell ermöglicht werden.
Unternehmen tragen die Verantwortung, gute ArbeitsplĂ€tze zu schaffen, die auch fĂŒr die psychische Gesundheit und das mentale Wohlbefinden der Menschen in der Organisation ein unterstĂŒtzendes Umfeld ermöglichen.


Mein Tipp. Hol dir deine Must-have-Tools.

Diese FÀhigkeiten von einer wertschÀtzenden Kommunikation oder du selbst in deinem RollenverstÀndnis, entwickelst du in einem Einzelcoaching oder einem Impulsvortrag oder Workshop bei mir in meinem Beratungsraum in Bludenz.
Das Erlernte anzuwenden macht Spaß und hat einen angenehmen Nebeneffekt, es steigert enorm die VitalitĂ€t. Persönlichkeitsentwicklung im weiteren Sinn ist das Resultat.

Termine nach Vereinbarung.

Ich freu mich.
Deine Nicole

 

Quelle: Neue Narrative, Nicole Burtscher

Fremdgesteuert

Foto von Deepak Bhandari: https://www.pexels.com/de-de/foto/meer-mann-nebel-sitzung-12825988/


Du musst Erfolg haben. Du musst stark sein.

Botschaften wie diese werden oft in Familien weitergegeben und können zu einer unbewussten Handlungsanweisung werden, die unser ganzes Leben blockieren. Kommt ein Kind auf die Welt, haben die Eltern oft konkrete Vorstellungen davon, was sie sich fĂŒr das Kind wĂŒnschen. Oft ist es das, was sie selbst frĂŒher glĂŒcklich machte. Doch umso grĂ¶ĂŸer die Erwartungen an ein Kind sind, umso schwerer und schmerzlicher ist es, sich den elterlichen AuftrĂ€gen zu widersetzen.
Zum Problem werden elterliche WĂŒnsche und Erwartungen jedoch, wenn sie eine Überforderung darstellen fĂŒr die BedĂŒrfnisse oder FĂ€higkeiten des Kindes. Dann ist es Zeit fĂŒr die Eltern, sich von ihren WĂŒnschen zu verabschieden und ihr Kind so zu sehen, wie es ist: Einzigartig, individuell und ganz anders als sie.


Nicht immer gelingt das jedoch.

In vielen Familien sind elterliche AuftrĂ€ge, Erwartungen oder Botschaften so lebendig und wirkungsvoll, dass sie bewusst oder auch unbewusst das Leben der Kinder bestimmen. Manchmal verfolgen Menschen dann bis ins Erwachsenenalter Ziele oder PlĂ€ne, die ihnen fremd erscheinen oder sogar schaden. Sie studieren FĂ€cher, die sie nicht interessieren, arbeiten in Berufen, die ihnen wenig geben oder fĂŒhren Beziehungen, die immer wieder mit Konflikten behaftet sind. Der Hintergrund dieser Fehlentscheidungen sind sehr hĂ€ufig elterliche AuftrĂ€ge oder Botschaften, die so in die eigene IdentitĂ€t eingeflossen sind, dass sie als solche nicht mehr erkannt und bewusst wahrgenommen werden.


Über Generationen hinaus.

Noch schwieriger wird es, wenn neben den WĂŒnschen der Eltern oder familiĂ€ren Leitmotiven weitaus ungeklĂ€rte emotionale AuftrĂ€ge das Leben der Kinder prĂ€gen. Die ungelösten Lebensthemen der Eltern oder Großeltern können das Leben der Kinder beeinflussen , ohne dass diese in der Lage sind, den Zusammenhang zur Geschichte in der Familie zu erspĂŒren.  Alles, was in einer Generationen nicht verarbeitet werden kann, hat Auswirkungen auf die Folgegenerationen. Dies kann auch einen sehr großen negativen Einfluss auf unsere heutige Partnerschaft und Kernfamilie haben.


Familienmuster.

Familienmuster können daher, wenn sie nicht reflektiert oder bearbeitet werden, mĂ€chtige – meist unbewusste – Auswirkungen auf deinen Lebensalltag haben.
Lebensentscheidungen wie Berufswahl, Partnerschaft oder Wohnort können davon geprĂ€gt sein. Ein latentes UnglĂŒcklichsein sowie Unzufriedenheit oder negative Stimmungsschwankungen sind dann meist die Folgen.


Wie komme ich aus diesem Muster raus?

Die Kindrolle zu erkennen und dann zu verlassen ist meist schwerer als gedacht. Oft erfolgt die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte erst dann, wenn wir selbst Kinder bekommen und uns sorgen, dass sich unsere frĂŒheren Erfahrungen auf unsere eigenen Kinder ĂŒbertragen.

In einem Coaching kann man die eigenen verletzten Anteile, enttĂ€uschten WĂŒnsche oder SehnsĂŒchte zunĂ€chst gemeinsam, in einem vetrauten GesprĂ€ch anschauen und besprechen.
Wichtig dabei ist auch, zu erkennen, welche familiĂ€ren Werte ich weiterhin ĂŒbernehmen möchte. Wie will ich die Beziehung zu meiner jetzigen Familie gestalten? Soll ich mich beruflich verĂ€ndern oder passt das noch so fĂŒr mich? Möchte ich auch meine Rollen als Mutter, als Vater, als Frau oder Mann noch so weiterleben oder mĂŒsste ich sie fĂŒr mich umgestalten und neu anpassen?
Der nĂ€chste Schritt ist, einen inneren Frieden zu schließen und Versöhnung auszusprechen, mit dem eigenen Lebensweg und zu den Eltern, und sich dadurch die Erlaubnis zu geben, das es okay ist, neue Richtungen, Wege und GlaubenssĂ€tze einzuschlagen.


Familiensystem.

Das Familiensystem ist fĂŒr den Menschen besonders bedeutsam. Jeder Mensch bildet zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern die Schicksalsgemeinschaft der Familie. Als Familienmitglied gehört er jedoch auch zu einer Sippschaft, in der sich beide Sippen der Eltern zu einem grĂ¶ĂŸeren System von Menschen verbinden, die der betreffende Mensch vielleicht nicht alle kennt und die trotzdem bedeutend fĂŒr ihn sind. Aus systemischer Sicht ist eine Lösung nur dann gut, wenn sie auch fĂŒr alle gut ist oder zumindest anderen Personen nicht schadet.


Familienaufstellung: Die Lösung liegt in jedem selbst. Ein Perspektivenwechsel wirkt.

Jede Person lebt tĂ€glich in Systemen – beruflich oder privat – auch in ihrem eigenen Selbst-System. Zur Systemaufstellung zĂ€hlt auch die Familienaufstellung. In einer Systemaufstellung, das mit mir zusammen in einem Einzelsetting stattfindet, werden Dynamiken in Familien und der oder dein Platz in der Familie (Kernfamilie oder Herkunftsfamilie) bewusst gemacht. Durch die objektive und subjektive Sichtweisen-VerĂ€nderung kommt man rascher zu einer Lösungsfindung.

Mir ist es ein Anliegen, dass der gesamte Aufstellungsprozess wertschĂ€tzend, versöhnend, verzeihend, respektvoll und ohne Abwertungen stattfindet. Im Coaching-Setting arbeite ich einerseits mit systemzirkulĂ€ren Fragetechniken. Dies regt meine Kunden zu Bewusstseinsprozessen an. Andererseits können sogenannte LösungssĂ€tze, die als Intervention eingebracht werden, befreiend und nachhaltig fĂŒr das System wirken.


Gut zu wissen.

Falls du Interesse an einer Familienaufstellung oder einem Coaching im Einzelsetting hast, dann melde dich gerne fĂŒr einen Termin nach Vereinbarung per Telefon oder E-mail. Hier kommst du direkt zu meinem Kontakt.

Ich freu mich auf dich.
Deine Nicole

 

Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher

Die Kunst des Neinsagens

Foto von Karolina Grabowska: https://www.pexels.com/de-de/foto/kunst-muster-kreis-entwurf-4219614/


„Erkenne zuerst deine inneren Muster und verĂ€ndere sie, damit du die FĂ€higkeit zum Neinsagen verstehst.“ -Nicole Burtscher


Egal ob in der Beziehung, Familie, im Job oder bei Freunden: Nein sagen ist fĂŒr viele von uns eine große Herausforderung. Hilfsbereitschaft ist einfach eine bewundernswerte Eigenschaft – solange die eigenen BedĂŒrfnisse nicht auf der Strecke bleiben. Doch oft quĂ€len uns SchuldgefĂŒhle, OhnmachtsgefĂŒhle oder das schlechte Gewissen, wenn wir eine Bitte ablehnen.
Aus Angst, andere zu verletzen oder weil es einfach einfacher ist, sagen wir dann doch schnell „Ja“. Doch wie schaffe ich es, mehr fĂŒr mich einzustehen?


Warum ist es so schwierig Nein zu sagen?

Unser Denken, FĂŒhlen und Verhalten wird zu ĂŒber 95 % aus dem Unterbewusstsein heraus gesteuert. Darin verankert sind Programme, die automatisch ablaufen und auf bisherigen Erfahrungen basieren. Durch diese Erfahrungen haben sich innere Überzeugungen, sogenannte GlaubenssĂ€tze und innere Muster gebildet.

Sie sorgen wie eine Art Leitsystem dafĂŒr, dass du gut durchs Leben kommst. Sie bleiben so lange gĂŒltig, bis du sie hinterfragst – auch wenn sie vielleicht aus einer Zeit stammen, in der du die Welt durch Kinderaugen gesehen und empfunden hast. 

Mein Tipp. SchĂ€rfe daher dein Bewusstsein! Dadurch gelingt es dir, GlaubenssĂ€tze und innere Muster aufzudecken und zu verĂ€ndern, damit sie dich kĂŒnftig automatisch so handeln lassen, wie du es dir wĂŒnschst. Ein Coaching oder eine Systemaufstellung kann dich dabei wirkungsvoll unterstĂŒtzen.


5 typische Erfahrungen, die dazu fĂŒhren können, dass du nicht Nein sagen kannst.

Es sind oft sehr Ă€hnliche Erfahrungsmuster, die dahinterstecken, wenn man sich schwer damit tut, gesunde Grenzen zu setzen. Im Folgenden möchte ich dir die FĂŒnf vorstellen, die mir besonders oft in meinem Coachingalltag begegnen:


1. Du fĂŒhlst dich verantwortlich

Manchmal mussten wir schon frĂŒh Verantwortung ĂŒbernehmen. Beispielsweise, weil es engen Bezugspersonen nicht gut ging oder weil sie im Alltag ĂŒberfordert waren und UnterstĂŒtzung brauchten. Das kann ganz unterschiedliche GrĂŒnde haben: Sie waren krank, hatten viele Verpflichtungen oder waren in anderer Form eingeschrĂ€nkt.

Als Kind sind Bezugspersonen wie Mama, Papa, Oma, Opa oder andere fĂŒr uns lebenswichtig. Also tun wir alles, damit es ihnen gut geht – und wir ihre Liebe und Anerkennung bekommen. Oft ĂŒbernehmen Kinder somit frĂŒh Verantwortung und lernen: Wenn ich anderen helfe, dann bekomme ich Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Es entsteht das klassische Retter- oder Helfer-Syndrom. Denn Verbundenheit ist eines der grundlegenden BedĂŒrfnisse eines jeden Menschen. Dieses Muster kann auch in spĂ€teren Jahren noch entstehen, wenn du in engen Beziehungen Ă€hnliches erlebst.

 Typische GlaubenssÀtze, die dadurch entstehen

  • Ich muss alle zufrieden stellen.
  • Ich bin verantwortlich fĂŒr das Wohlergehen anderer Menschen.
  • Erst wenn es anderen gut geht, geht es mir gut.

2. Du kennst es nicht anders

In der Kind- und Jugendzeit sind wir nicht nur sehr aufnahmefĂ€hig fĂŒr die Überzeugungen der Menschen, mit denen wir uns umgeben. Auch lernen wir ganz viel durch Nachahmen. Hast du die Erfahrung gemacht, dass deine Mutter, deine Oma oder auch dein Vater immer fĂŒr alle anderen da sind und ihre eigenen BedĂŒrfnisse zurĂŒckstellen? Dann ist das auch deine Wahrheit, wie die Welt funktioniert. Wieso sollte es bei dir anders sein?

Insbesondere das Verhalten der Menschen, die du bewunderst und liebst, ahmst du automatisch nach einer Weile nach und merkst es gar nicht.

Typische GlaubenssÀtze, die sich bilden

  • Es ist unhöflich eine Bitte abzulehnen.
  • Frauen/Mamas sind bescheiden und stellen das Wohl anderer an erste Stelle.
  • Wer Nein sagt ist egoistisch.

3. Du hast Angst nicht akzeptiert zu werden

„Sei nicht so laut!“, „Sei lieb!“, „Das macht man nicht!“ –All diese Aussagen sind Klassiker, die nahezu jedes Kind oft hört. Das Resultat: Es lernt, dass es (von den Bezugspersonen) nur akzeptiert wird, wenn es sich anpasst. Dazu gehört oft auch, nett und brav zu sein und nichts zu sagen, wenn etwas stört oder eine Grenze ĂŒberschritten wurde.

Wenn du dich hier wiedererkennst, könnte es sein, dass in dir abgespeichert ist, dass deine Meinung oder dein Wohlbefinden nicht so wichtig ist wie das der anderen. Kein Wunder, dass es dir schwerfÀllt, Nein zu sagen, denn die Angst vor Ablehnung sitzt tief.

Typische GlaubenssÀtze, die daraus resultieren

  • Ich bin nicht gut, so wie ich bin.
  • Nur wenn ich mich anpasse, werde ich akzeptiert.
  • Meine BedĂŒrfnisse sind nicht wichtig.

4. Du hast Angst etwas zu verpassen

Ein Thema, das dir vielleicht auch schon bewusst ist: Die Angst, etwas zu verpassen – oft bekannt unter dem Namen „FOMO“ (Fear of missing out).
Gerade in der Jugendzeit ist die Angst, „nicht dazuzugehören“, immens. Klar, dass Absagen schwerfĂ€llt. Aber auch spĂ€ter, im Job oder im Alltag, kann genau dieses GefĂŒhl getriggert werden.

Typische GlaubenssÀtze, die damit einhergehen

  • Wenn ich absage, gehöre ich nicht mehr dazu.
  • Wenn ich Nein sage, enttĂ€usche ich andere.
  • Ich darf nichts verpassen.

5. Du brauchst die BestĂ€tigung anderer um dich gut zu fĂŒhlen

Wer immer fĂŒr andere da ist und nicht Nein sagt, gilt oft als hilfsbereit, wird aber auch schnell ausgenutzt. Diejenigen, die deine Hilfe immer wieder in Anspruch nehmen, sind natĂŒrlich dankbar, loben dich und freuen sich. Das kann fast schon abhĂ€ngig machen – gerade fĂŒr Menschen, die wenig Selbstvertrauen haben und die BestĂ€tigung anderer brauchen, um sich gut und wertvoll zu fĂŒhlen. Ein Muster, das sich oft lange unterbewusst abspielt, bis es aufgedeckt wird.

Typische GlaubenssÀtze, die dahinterstecken

  • Ich bin nur wertvoll, wenn ich etwas leiste.
  • Ich brauche viel BestĂ€tigung und Anerkennung.
  • Ich fĂŒhle mich nur gut, wenn ich gebraucht werde.

Mein Tipp. Das Erkennen von Verhaltensmustern und den zugehörigen GlaubenssĂ€tzen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Nein sagen zu lernen. Denn ist dir bewusst, woher deine Schwierigkeit kommt, kannst du dein Verhalten hinterfragen und ĂŒberdenken. Auch kannst du dir dann selbst endlich die Erlaubnis geben, dass es ok ist, Nein zu sagen. Auch hier kann dich ein Coaching oder eine Systemaufstellung total wirkungsvoll unterstĂŒtzen!


Mein Tipp. Bleibe authentisch, empathisch und vor allem klar in deiner Aussage. Wie du höflich Nein sagen lernst, ohne das GegenĂŒber zu enttĂ€uschen? Dazu habe ich viele hilfreiche Tipps aus der WertschĂ€tzenden Kommunikation nach dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation, GfK M. Rosenberg fĂŒr dich.


Kurz vor dem Burnout weil Grenzen fehlen.

Nicht Nein sagen können und die damit verbundenen Muster sind eine der hĂ€ufigsten Ursachen fĂŒr Stress und Überlastung. Eine „gesunde Abgrenzung“ schĂŒtzt somit nicht nur davor, ausgenutzt zu werden, sondern auch davor, dass durch viele Verpflichtungen, hohe Arbeitslast und „alte“ Ängste psychische und körperliche Beschwerden auftreten.


Ein Nein bedeutet ein Ja zu sich selbst.

Auch wenn es schon etwas abgedroschen klingt: Ein Nein ist ein Ja zu sich selbst. Denn in der Regel geht es darum, dass andere Menschen unsere Aufmerksamkeit, Energie und Zeit in Anspruch nehmen. Die eigene SelbstfĂŒrsorge wird vernachlĂ€ssigt und als weniger wichtig eingestuft. Über die Zeit stellen sich nicht nur Unzufriedenheit, sondern auch körperliche oder psychische Beschwerden ein. Die eigene Selbstachtung und das Selbstbewusstsein leiden. Wenn du lernst, souverĂ€ner fĂŒr dich einzustehen, wirst du dich automatisch mit der Zeit stĂ€rker und auch freier fĂŒhlen.


Grenzen bieten Orientierung.

Es ist auch Erleichterung fĂŒr Beziehungen, egal in welchem Kontext, wenn du ganz klar Nein sagst. Denn Grenzen dienen der Orientierung. Solange dein GegenĂŒber nicht weiß, wann es fĂŒr dich zu viel ist oder wenn du andere BedĂŒrfnisse hast, hat sie gar nicht die Chance, das kĂŒnftig besser zu berĂŒcksichtigen. 

Im Gegenteil: Meistens spĂŒren Menschen, wenn jemand etwas tut, was er oder sie gar nicht möchte. Das kann Beziehungen auf die Dauer belasten und auch dazu fĂŒhren, dass du weniger ernst genommen wirst. Kein Wunder: Denn du nimmst deine BedĂŒrfnisse ja selbst nicht ernst – wieso sollten es dann die anderen tun? Damit möchte ich dich nur sanft darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, gut fĂŒr sich selbst einzustehen.


Starte bei dir. Ein Blick von außen wirkt.

Wir alle sehnen uns nach Ruhe und Zufriedenheit, nach verstanden werden – ohne sich bewertet zu fĂŒhlen, nach Weiterentwicklung und vor allem danach, uns wieder mental und körperlich mit voller Energie zu spĂŒren. -Nicole Burtscher

Mein Tipp. Entwickle auch du dich weiter und finde deine persönlichen Lebensziele, die du Schritt fĂŒr Schritt anpeilen möchtest.
Ein Mentalcoaching oder psychosoziale Beratung sowie eine Supervision oder eine Systemaufstellung kann dich dabei wirkungsvoll und nachhaltig unterstĂŒtzen.

Ich freu mich dich kennenzulernen.
Deine Nicole

 

Quelle: Nicole Burtscher, Katja Smigerski

Anti Stress Hug

Fotocredit: unsplash


Wir brauchen Umarmungen zum Überleben.

„Wir brauchen vier Umarmungen pro Tag zum Überleben, acht Umarmungen um uns gut zu fĂŒhlen und zwölf Umarmungen zum persönlichen Wachstum.“ -Virginia Satir, Psychotherpeutin und Familientherapeutin

Die SĂ€tze von Virginia Satir sprechen von VerĂ€nderung, Zuneigung und Beziehungen. Sie sind ein Geschenk voller Liebe und WĂ€rme fĂŒr jeden, der ĂŒber die Bedeutung der Verbindung zu sich selbst und anderen nachdenken möchte.


Lass dich mal knuddeln. 

Der Mensch braucht BerĂŒhrungen, um langfristig gesund und glĂŒcklich zu sein.
WĂ€hrend der pandemiebedingten EinschrĂ€nkungen wurde es besonders deutlich: Wir Menschen brauchen BerĂŒhrungen von anderen, ohne dem geht es nicht. Wie oft und wie intensiv wir gern umarmt werden, ist natĂŒrlich sehr individuell – es gibt Menschen, die fĂŒhlen sich mit zu viel NĂ€he schnell unwohl, andere sind generell sehr touchy und brauchen daher besonders viel Körperlichkeit. Aber egal, wo auf diesem Spektrum wir uns persönlich einordnen. Ein Mindestmaß an BerĂŒhrungen braucht jeder Mensch.


Das Kuschelhormon Oxytocin.

Die positiven Wirkungen und damit die Notwendigkeit von Umarmungen liegt vor allem an dem Botenstoff Oxytocin. Er wird auch Kuschel- oder Bindungshormon genannt und sorgt bei BerĂŒhrungen dafĂŒr, dass in der Nebennierenrinde weniger des Stresshormons Cortisol ausgeschĂŒttet wird.
So kann Kuscheln uns beruhigen und die Muskulatur entspannen, wir fĂŒhlen uns ausgeglichener und wohler. Aber auch das Immunsystem wird stĂ€rker, wenn wir uns regelmĂ€ĂŸig umarmen (lassen). Denn Stress kann unsere AbwehrkrĂ€fte schwĂ€chen.

Der Grund fĂŒr das BedĂŒrfnis nach menschlicher NĂ€he liegt in der Evolutionsbiologie.
Schon als Baby und Kleinkind brauchen wir BerĂŒhrungsreize, um uns gut entwickeln zu können. Körperkontakt ist in den ersten Lebensjahren ĂŒberlebenswichtig. Dieses BedĂŒrfnis nach BerĂŒhrungen bleibt tief in uns verankert, auch als Erwachsene.


Der Anti Stress Hug.

Es reichen schon zwanzig Sekunden NĂ€he.
Studien zeigen, dass sowohl fremde, als auch eigene Umarmungen den eigenen Stress reduzieren können.
Meistens reicht es aber auch schon, einfach nur die NĂ€he eines geliebten Menschen zu genießen. Aber was, wenn gerade niemand fĂŒr eine Umarmung zur VerfĂŒgung steht? Unseren Oxytocin-Spiegel können wir zum Beispiel auch erhöhen, indem wir langsam und genussvoll essen. Oder uns einfach mal selbst umarmen.


Positive Vibes.

NatĂŒrlich tut es uns gut, uns wohl zu fĂŒhlen und NĂ€he einer uns nahestehenden Person zu ergattern. Doch gerade dann, wenn es um die Gesundheit geht, sind Umarmungen sogar mehr als nur der WohlfĂŒhlfaktor.

Wir stĂ€rken damit ja nicht nur unsere Beziehung, sondern auch unsere eigene Gesundheit. Neben den schon genannten Effekten von Umarmungen auf unser Immunsystem und unser Wohlbefinden kann regelmĂ€ĂŸiges Kuscheln laut einer Studie auch unseren Blutdruck und die Herzfrequenz senken. Umarmungen sind also gut fĂŒrs Herz – im doppelten Wortsinn.

Mein Tipp: Wer öfters umarmt, fĂŒhlt sich gesĂŒnder und sorgt auch dafĂŒr, dass andere sich gesĂŒnder – und auch gehört, gesehen und geliebt – fĂŒhlen.


Also, wie du siehst: Umarmungen tun uns gut.

Und das ist lĂ€ngst kein Geheimnis mehr. RegelmĂ€ĂŸige Umarmungen steigern unser mentales, psychisches und körperliches Wohlbefinden.
Sei mutig, sei mehr touchy als sonst und lass dich mal so richtig knuddeln.

Viel Erfolg dabei wĂŒnscht dir
Deine Nicole
Umsetzerin, Mutmacherin und Unternehmerin


Quelle: M. Blankenfeld, L. Zimmermann, N. Burtscher

Kommunikation, Körperhaltung und Zuhören.


Von der Wolfssprache zur Giraffensprache.

Kultiviere eine wertschÀtzende Kommunikation im Alltag.
Kommunikation findet immer statt. Wir können nicht nicht kommunizieren, wie Paul Watzlawik sagte. Kommunikation ist immer, ob in der Familie, in der Partnerschaft, im Job, im Team, mit Freunden oder in deiner Freizeit. Ein wertschĂ€tzender Ausdruck hilft Alltagsangelegenheiten zu meistern. Wer sich klar ausdrĂŒckt, kommt schneller zum Ziel.


Unser ganzer Körper spricht.

Eine ganz wesentliche Komponente im Gesamtsystem, ist nicht nur die innere Haltung sondern auch die Äußere, also deine #Körpersprache. Hier lĂ€uft sehr viel unterbewusst ab. Wir drĂŒcken unsere Gedanken ĂŒber den Körper aus. Menschen mit aufrechter Haltung und einer guten Körperspannung wirken stabiler, offener und zufrieden. Sie werden beachtet, man wird auf sie aufmerksam.


Ein achtsames GesprÀch. Aktives Zuhören wirkt.

Du nimmst Anteil am Gesagten, du sprichst aus deinen Impulsen heraus. Deine Gestik und Mimik sind ganz natĂŒrlich, dein ganzer Körper spricht. Ein authentisches und empathisches GesprĂ€ch ĂŒberzeugt viel mehr. Menschen möchten Menschen sehen, hören und verstehen. Das wirkt anziehend und sympathisch. Lebendigkeit und AuthentizitĂ€t punkten. Aus dem Moment heraus sprechen und agieren, AtmosphĂ€ren schaffen, BedĂŒrfnisse aussprechen, emotional beteiligt sein in jedem Augenblick, das GegenĂŒber einbeziehen und teilnehmen lassen sind die Erfolgsrezepte einer wertschĂ€tzenden Kommunikation.


Mein Tipp. Hol dir deine Must-have-Tools.

Diese FĂ€higkeiten entwickelst du in einem Einzelcoaching bei mir in meinem Beratungsraum in Bludenz.
Das Erlernte anzuwenden macht Spaß und hat einen angenehmen Nebeneffekt, es steigert enorm die VitalitĂ€t. Persönlichkeitsentwicklung im weiteren Sinn ist das Resultat.

Termine nach Vereinbarung.

Ich freu mich von dir zu hören.
Deine Nicole
Umsetzerin, Mutmacherin & Unternehmerin

WertschÀtzende Kommunikation

Foto: pexels


WertschÀtzende Kommunikation. Ein neuer Umgangston im Business, Alltag und Sport.

Die Sprache ist unsere Möglichkeit, zu kommunizieren und uns mit anderen Menschen verbal zu verstÀndigen.
Kommunikation verbindet jedoch nicht nur, sie kann auch trennen oder zu MissverstĂ€ndnissen fĂŒhren. Einmal geĂ€ußerte Worte können nicht mehr zurĂŒckgenommen werden. Ob der Inhalt einer Aussage oder eines GesprĂ€chs als positiv oder negativ beurteilt wird, hĂ€ngt von unseren Werten, Überzeugungen und Lebenserfahrungen ab. Mit unserer Reaktion entscheiden wir selbst darĂŒber, wie die weitere Kommunikation mit unserem GegenĂŒber verlaufen wird. WertschĂ€tzende Kommunikation ist so gestaltet, dass jede an einer Unterhaltung beteiligte Person davon profitiert.

Die vom amerikanischen Psychologen Dr. Marshall Rosenberg als Kommunikations- und Konfliktlösungsverfahren entwickelte Methode basiert auf einem respektvollen Miteinander auf Augenhöhe. Auf wertschĂ€tzende Kommunikation wird vor allem am Arbeitsplatz viel Wert gelegt. Diese Kommunikationsform fĂŒhrt auch im Privatleben und im Alltag zu mehr Zufriedenheit und SinnerfĂŒllung.


Was ist eine wertschÀtzende Kommunikation?

Die wertschĂ€tzende Kommunikation ist dadurch geprĂ€gt, dass alles vermieden wird, was andere Menschen beleidigen oder negative GefĂŒhle hervorrufen könnte. Diese Art der Kommunikation ist grundsĂ€tzlich fĂŒr alle Lebensbereiche anwendbar. Auf die eigenen BedĂŒrfnisse muss dabei nicht verzichtet werden. Bei der wertschĂ€tzenden Kommunikation geht es um Empathie, um eine Kommunikation ohne Vorteile, Urteile und Bewertungen.

Einfach ausgedrĂŒckt bedeutet wertschĂ€tzend zu kommunizieren: Behandle andere Menschen so wie du auch selbst behandelt werden möchtest. Die wertschĂ€tzende Kommunikation wird auch als Sprache des Herzens bezeichnet. Um MissverstĂ€ndnisse zu vermeiden und nicht mit Schuldzuweisungen zu reagieren, ist es wichtig, die eigenen BedĂŒrfnisse zu kennen. Selbstreflexion ist eine Voraussetzung, um Empathie zu zeigen und wertschĂ€tzend zu kommunizieren. Analysiere dein Denken und hinterfrage deine Absichten, wenn du mit anderen Menschen sprichst und deine Ziele in einem GesprĂ€ch erreichen willst.


Die Grundprinzipien der wertschÀtzenden Kommunikation.

Beobachtung statt Bewertung.
Statt vorschnelle Urteile ĂŒber das Verhalten oder die Motive anderer zu fĂ€llen, konzentriert sich wertschĂ€tzende Kommunikation darauf, objektiv zu beschreiben, was beobachtet wird. Dies minimiert die Wahrscheinlichkeit von MissverstĂ€ndnissen und Konflikten.

GefĂŒhle ausdrĂŒcken.
Offen ĂŒber eigene GefĂŒhle zu sprechen, schafft VerstĂ€ndnis und Empathie. Die FĂ€higkeit, Emotionen zu erkennen und sie in Worte zu fassen, fördert eine offene und ehrliche Kommunikation.

BedĂŒrfnisse erkennen.
Menschen haben unterschiedliche BedĂŒrfnisse, die ihre Handlungen und Reaktionen beeinflussen. Durch das Identifizieren und Ansprechen dieser BedĂŒrfnisse können MissverstĂ€ndnisse vermieden und Konflikte gelöst werden.

Bitten statt Forderungen.
Statt Forderungen zu stellen, formuliert wertschĂ€tzende Kommunikation Bitten. Diese Bitten drĂŒcken einen Wunsch aus, eröffnen aber gleichzeitig die Möglichkeit fĂŒr den GesprĂ€chspartner, freiwillig darauf einzugehen und sich nicht bedrĂ€ngt zu fĂŒhlen.


Die Vorteile der wertschÀtzenden Kommunikation.

Besseres VerstÀndnis schaffen.
WertschĂ€tzende Kommunikation ermöglicht es den GesprĂ€chspartnern, tieferes VerstĂ€ndnis fĂŒr die Gedanken, GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse des anderen zu entwickeln. Dadurch entsteht eine positive GesprĂ€chswelt und fördert die Konfliktlösung.

Konflikte lösen.
Durch das Fokussieren auf GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse anstelle von Schuldzuweisungen können Konflikte auf eine konstruktive Weise gelöst werden. Dadurch ist es schneller möglich, den Aufbau von Vertrauen und stĂ€rkere Beziehungen zu fördern.

Vertrauen aufbauen.
Wenn Menschen das GefĂŒhl haben, wertschĂ€tzend gehört und verstanden werden, entsteht ein Klima des Vertrauens und der Offenheit.

StÀrkere Beziehungen gestalten.
WertschÀtzende Kommunikation fördert tiefere Verbindungen zwischen Menschen, sei es in persönlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft.


WertschÀtzende Kommunikation in der Praxis.

Aktives Zuhören ĂŒben.
Höre aufmerksam zu, ohne zu unterbrechen, sprich dein VerstĂ€ndnis fĂŒr die GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse des Sprechers aus.

Ich-Botschaften senden.
Statt VorwĂŒrfe zu machen, sprich deine eigenen WĂŒnsche und BedĂŒrfnisse aus. Zum Beispiel: „Ich bin verletzt wenn ich das höre, weil mir Ehrlichkeit wichtig ist.“

Empathie zeigen.
„SchlĂŒpfe in die Schuhe“ der anderen Person und versuche, die Welt aus ihrer Perspektive zu sehen.
Sprich verstĂ€ndnisvoll und klar. Beschreibe konkret, was du beobachtest, wie du dich fĂŒhlst und welche BedĂŒrfnisse du hast.  


Warum ist wertschÀtzende Kommunikation wichtig?

Kommunikation ist das wichtigste Bindemittel zwischen den Menschen. Miteinander sprechen ermöglicht es, Erwartungen, WĂŒnsche und GefĂŒhle auszutauschen sowie Botschaften zu ĂŒbermitteln. Die KommunikationsfĂ€higkeit ist ein wesentlicher Teil der sozialen Intelligenz. In den meisten Berufen werden kommunikative Eigenschaften erwartet. Vor allem FĂŒhrungskrĂ€fte mĂŒssen ĂŒber Kommunikationstalent verfĂŒgen, um ein Team zu fĂŒhren oder eine Abteilung zu leiten. Freundlich zu kommunizieren, schafft die Voraussetzung fĂŒr ein angenehmes Arbeitsklima. Mitarbeiter:innen, die sich wertgeschĂ€tzt fĂŒhlen, arbeiten motivierter. Die wertschĂ€tzende Kommunikation hilft beim Aufbau einer Vertrauensbasis zwischen Vorgesetzten und Angestellten.

Doch nicht nur im Arbeitsleben oder in der Schule, sondern auch im Privatleben, in der Freizeit und in jeder Form von Beziehung ist eine wohlwollende Kommunikationsweise sehr hilfreich und sinnstiftend.


Erkenne deine Kommunikationsmuster.

Unser eigene Sprache ist meist eine erlernte Sprache und voll automatisiert. Wir handeln aus unseren unbewussten und gewohnten Sprachmustern.

Daher ist Achtsamkeit der SchlĂŒssel fĂŒr eine wertschĂ€tzende Kommunikation. Durch achtsame GesprĂ€che werden GefĂŒhle, Gedanken und Empfindungen bewusst zugelassen, ohne sie zu werten. Eine FĂ€higkeit, die bei der gewaltfreien Kommunikation entscheidend ist. Wer lernt, achtsam zuzuhören, indem er zum Beispiel ohne Vorurteile die Worte des GegenĂŒbers aufnimmt, dem gelingt es im Anschluss besser, respektvoll zu antworten und eine verbindende Kommunikation zu fĂŒhren. Die Auseinandersetzung mit den eigenen GefĂŒhlen und BedĂŒrfnissen spielt dabei eine große Rolle.


WertschÀtzende Kommunikation mit Kindern.

Kinder lernen im Elternhaus, wie sie sich verhalten und mit anderen kommunizieren sollen. WertschĂ€tzende Kommunikation beginnt bereits in der Kindheit. Als Mutter oder Vater ĂŒbernimmst du die wichtige Aufgabe, deinen Kindern Werte zu vermitteln.
In der wertschĂ€tzenden Kommunikation geht darum, respektvoll zu bleiben und GesprĂ€che ohne Schuldzuweisungen zu fĂŒhren. Versuche ruhig zu bleiben, wenn deine Kinder mit Wut oder Zorn auf deine Anweisungen reagieren. Auch wenn du selbst wĂŒtend oder gestresst bist, kannst du lernen, wertschĂ€tzend zu kommunizieren.

Mit wertschĂ€tzender Kommunikation sorgst du dafĂŒr, dass die Beziehung zu deinem Kind auch in schwierigen Situationen intakt bleibt.
Mit Kindern wertschĂ€tzend kommunizieren heißt auch, einen liebevollen Umgang miteinander zu fördern. Kinder ĂŒbernehmen die Sprache, die sie zu Hause gelernt haben. Eine wertschĂ€tzende Kommunikation erleichtert es den Kindern und Jugendlichen im Kindergarten oder in der Schule Kontakte zu knĂŒpfen und neue Freunde zu finden. Das Familienleben kann durch einen respektvollen und achtsamen Umgang miteinander grundlegend verĂ€ndert werden.
WertschĂ€tzende Kommunikation hilft Kindern und Jugendlichen ein gesundes SelbstwertgefĂŒhl aufzubauen.

Deine innere Haltung ist dabei von zentraler Bedeutung. Bist du verstĂ€ndnisvoll und empathisch? Oder reagierst du oft ĂŒberkritisch und abwertend? Arbeite an deinem SelbstwertgefĂŒhl, wenn du feststellst, dass dich kritische Bewertungen anderer verletzen. Betrachte die Dinge wertfrei. Achte auf deine eigenen BedĂŒrfnisse und GefĂŒhle. Und lerne dich so besser kennen.


Eine neue Sprachkutlur schaffen.

WertschÀtzende Kommunikation ist mehr als nur eine Methode.
Sie ist eine Lebensweise, die Beziehungen stÀrkt, VerstÀndnis fördert und ein respektvolles Miteinander ermöglicht. Indem wir bewusst darauf achten, wie wir sprechen und zuhören, können wir die QualitÀt unserer Interaktionen verbessern und eine Welt schaffen, in der Empathie, Wohlwollen und ein friedliches Miteinander im Vordergrund stehen.


Workshop. WertschÀtzende Kommunikation. Im April 2024. Hier in Bludenz.

In meinem interaktiven Workshop „WertschĂ€tzende Kommunikation“ lernst du einen einfachen und wirkungsvollen Kommunikationsstil nach dem Modell der GfK Gewaltfreien Kommunikation kennen, der dabei unterstĂŒtzt, dich in Dialogen klar, wertfrei und wertschĂ€tzend auszudrĂŒcken.
Diese Methode hilft dir in GesprĂ€chen die richtigen Worte zu finden. Du erlernst schrittweise theoretische und praktische Grundlagen dieses wirkungsvollen Kommunikationsmodells. Das Erlernte kannst du dann anhand eines eigenen Praxisbeispiels im Workshop ĂŒben.

Workshop WertschÀtzende Kommunikation
Sa 20. April 2024
9 bis 17 Uhr
Alpstadt Lifestyle Hotel Bludenz, https://www.alpstadt.com/
Im Kleingruppenformat.
Anmeldung bis spÀtestens 10.04.2024 per E-Mail, telefonisch oder per WhatsApp.
Weitere Details im Link https://www.burtscher-coaching.at/neu-wertschaetzende-kommunikation/

Beschreibung zum Workshop in pdf.Format Ausschreibung Workshop Wertschätzende Kommunikation_20.04.2024


Kontakt. Anmeldung Workshop. Termin fĂŒr Einzelcoaching buchen.

Nicole Burtscher
Akademischer Mentalcoach & Dipl. Lebens- und Sozialberaterin
Supervisorin

A-6700 Bludenz I Klarenbrunnstraße 12 I 2. Stock I Innovationszentrum Bludenz
T +43 (0)650 66 11 267
office@burtscher-coaching.at
www.burtscher-coaching.at


Quelle: Nicole Burtscher, Greator, R. Sandler

Dinge weniger persönlich nehmen

Foto: unsplash


Menschen beziehen hÀufig Dinge auf sich, wenn es nicht gut lÀuft. Das ist krÀftezehrend.

Es beginnt mit einem netten GesprĂ€ch, doch dann kommt plötzlich ein unbedachter Scherz, ein Kommentar, der scheinbar aus dem Nichts kommt und zack – die Stimmung kippt. Solche harmlose GesprĂ€che können Spuren hinterlassen. Wir nehmen die Aussagen anderer meist sehr zu Herzen, auch wenn diese gar nicht persönlich gemeint sind. Trotzdem fĂŒhlen sie sich an, wie ein Stich ins Herz und hĂ€ngen mitunter noch tagelang im Kopf fest.

Das kommt dir bekannt vor? FĂ€llt es dir machmal schwer, die Meinungen anderer nicht zu nahe an dich heranzulassen? Bist du auch recht schnell eingeschnappt?

Mit diesen mentalen Tipps nimmst du dir Dinge nicht mehr so schnell zu Herzen.


„Consider the source“ oder „Betrachte die Quelle“.

„Consider the source“ ist eine Technik aus der Psychologie, die deine Sichtweise komplett umkrempeln kann. Übersetzt bedeutet es so viel wie „Betrachte die Quelle“ oder „Alles Gesagte braucht eine Person, die es sagt“.

Darunter versteht man Aussagen, die dich im ersten Augenblick verletzen, nicht direkt als Angriff aufzunehmen, sondern das Motiv hinter der Aussage zu verstehen. Denn jede Aussage hat eine Quelle, eine Person, von der sie kommt, die ganz eigene BeweggrĂŒnde, Erfahrungen und GefĂŒhle hat. Gehst du diesen auf den Grund, fĂ€llt es dir leichter zu erkennen, ob die Aussage tatsĂ€chlich als Angriff gemeint war – oder du es einfach falsch interpretiert hast.

Bei „Consider the source“ geht es darum, VerstĂ€ndnis fĂŒr unser GegenĂŒber aufzubringen und die vermeintlich verletzende Aussage besser zu interpretieren und richtig zu bewerten. Wenn wir das GegenĂŒber besser verstehen, deren BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche erkennen oder erfragen, dann bekommen wir dadurch andere Perspektiven sowie erweiterte Denk- und Verhaltensmöglichkeiten.

Mein Tipp: Erfahre mehr ĂŒber die spannenden Inhalte der WertschĂ€tzenden Kommunikation und ihre vielen positiven Vorteile.


Selbstvertrauen stÀrken.

Ein blöder Scherz, ein unĂŒberlegter Kommentar sorgen bei dir rasch zu Selbstzweifeln? Mit einem gestĂ€rkten Selbstbewusstsein fĂ€llt es dir leichter, die Meinungen anderer weniger schnell persönlich zu nehmen. Wenn du selbst mir dir im Reinen bist, dann lassen dich die negativen Kommentare kalt. Denn diese Worte sagen mehr ĂŒber die Person aus, die sie gesagt hat, als ĂŒber einen selbst.

Negative Kommentare solltest du immer hinterfragen und dir bewusst werden, dass niemand dich so gut kennt, wie du dich selbst. Andere können sich deshalb zwar eine Meinung ĂŒber dich bilden, doch die muss nicht der Wahrheit entsprechen. Um zwischen konstruktiver Kritik und abwertenden Bemerkungen zu unterscheiden, hilft es außerdem, sich selbst kritisch zu hinterfragen. Wer die eigenen StĂ€rken und SchwĂ€chen kennt, wird von den Worten anderer nicht so rasch aus der Fassung gebracht.

Mein Tipp: Erfahre mehr ĂŒber deine StĂ€rken, Werte und FĂ€higkeiten in einem fundierten StĂ€rkentest mit StĂ€rkenanalyse. Erkenne dabei wer du wirklich bist und was dich als Mensch ausmacht.


Konflikte offen ansprechen.

Wenn dich eine Äußerung verletzt, du dich ignoriert fĂŒhlst oder denkst, dass man sich ĂŒber dich lustig macht, solltest du dieses gegenwĂ€rtige echte Empfinden möglichst offen ansprechen. Schließlich können andere nicht in dich hineinschauen. Nur so lassen sich Konflikte schnell klĂ€ren und vor allem MissverstĂ€ndnisse aus der Welt schaffen. Versuche dabei, deine eigenen GefĂŒhle zu benennen und nicht aus einer Abwehrhaltung heraus, dein GegenĂŒber anzugreifen.

Probiere es deshalb mit Ich-Botschaften mit echten GefĂŒhlen und Formulierungen wie: „Ich bin enttĂ€uscht“ oder „Diese Aussage hat mich verletzt“, statt in Pseudo-GefĂŒhlen oder oberflĂ€chlichen GefĂŒhlen zu reden wie „Ich fĂŒhle mich von dir ĂŒbergangen“ oder „Ich fĂŒhle mich von dir nicht ernst genommen“.

Mein Tipp: Erfahre mehr zum Thema GefĂŒhle und Emotionen und lerne deine eigene GefĂŒhlswelt als Teil der WertschĂ€tzenden Kommunikation kennen. GefĂŒhle sind wichtige Hinweisschilder zu deinen fehlenden BedĂŒrfnissen.


Abstand nehmen und loslassen lernen.

Manchmal sind Situationen komplett festgefahren, da hilft leider auch kein klĂ€rendes GesprĂ€ch mehr. Denk nur mal an narzisstische Personen oder die egoistische Freundin, die dich nie zu Wort kommen lĂ€sst. In diesen FĂ€llen hilft es, Akzeptanz und Abstand zu lernen: Akzeptiere, dass es Menschen gibt, die sich nicht Ă€ndern werden. Ziehe daraus die Konsequenz, Abstand zu nehmen. Nicht jede Freundschaft und jeder Job ist fĂŒr die Ewigkeit gemacht und gedacht.

Loszulassen braucht Überwindung, ermöglicht jedoch einen Neuanfang, der frei von dieser belastenden NegativitĂ€t ist und zur inneren Ruhe beitrĂ€gt.

Mein Tipp: Nutze die Methode der Systemischen Aufstellungsarbeit. Ein wahrer Augenöffner.


Starte bei dir. Ein Blick von außen wirkt.

Wir alle sehnen uns nach Ruhe und Zufriedenheit, nach verstanden werden – ohne sich bewertet zu fĂŒhlen, nach Weiterentwicklung und vor allem danach, uns wieder mental und körperlich mit voller Energie zu spĂŒren. -Nicole Burtscher-

Mein Tipp: Entwickle auch du dich weiter und finde deine persönlichen Lebensziele, die du Schritt fĂŒr Schritt anpeilen möchtest.
Ein Mentalcoaching oder psychosoziale Beratung sowie eine Supervision oder eine Systemaufstellung kann dich dabei wirkungsvoll und nachhaltig unterstĂŒtzen.

Ich freue mich dich kennenzulernen.
Deine Nicole

 

Text: Nicole Burtscher, Karuna Nestler

Aktives Zuhören

Foto: unsplash


Gemeinsam reden ist das Um und Auf in einer guten Beziehung.

„ErzĂ€hl mal. Ich höre dir zu.“ Dieser schlichte Satz eröffnet in Coachings meist einen direkten Zugang zu vertrauten und offenen GesprĂ€chen mit Menschen. Auch im Alltag bringt echtes Zuhören Menschen in Kontakt miteinander und mit sich selbst. Eigen- und FremdbedĂŒrfnisse können so geklĂ€rt und erfĂŒllt werden. Man beginnt den anderen zu verstehen, mĂŒssen jedoch nicht immer mit allem einverstanden sein. Dazu gibt es auch gute persönliche GrĂŒnde und diese sollten wiederum besprochen werden. Durch aktives Zuhören steigern wir unser Empathievermögen und unser EinfĂŒhlungsvermögen.


Die Kunst des aktiven Zuhörens.

Aktives Zuhören ist die Kunst, wahres Interesse an seinem GegenĂŒber zu zeigen.
Die meisten Menschen wollen jedoch lieber beeindrucken oder ihr Wissen unter Beweis stellen. Belehren statt zuhören. Dabei wĂŒnschen sich Menschen oft nur eine Schulter zum Anlehnen, jemanden, der MitgefĂŒhl zeigt, sich Zeit nimmt. Menschen wollen gesehen werden, gehört werden und sich verstanden fĂŒhlen. Ein psychologisches GrundbedĂŒrfnis aller Menschen.

Aktives Zuhören ist eine Art der Kommunikation, bei der es darum geht, der sprechenden Person Aufmerksamkeit zu schenken, zu reflektieren, zu klĂ€ren, zusammenzufassen und wortwörtlich „in die Schuhe des anderen zu schlĂŒpfen“ – sich hineinzufĂŒhlen. Man zeigt sich interessiert, respektvoll und unterstĂŒtzend. Wir können dadurch auch die Perspektive, GefĂŒhle und BedĂŒrfnisse der anderen Person verstehen.

Aktives Zuhören ist unvermeidlich um eine Beziehung, Vertrauen und Offenheit zu anderen Menschen – egal ob beruflich oder privat – aufzubauen.


Immer auf Sendung. Nie auf Empfang.

Produktives, verbindendes Zuhören gelingt immer seltener. GrĂŒnde fĂŒr scheiterndes Zuhören sind oft ReizĂŒberflutungen, Gedankenstress, Zeitstress, Smartphones und Co. Unser KurzzeitgedĂ€chtnis ist zu oft mit inneren Gedanken belegt. Da geht dann gar nichts mehr rein. Zuhören wird zur Überforderung und man ermĂŒdet. FĂŒr ein gutes Zuhören muss der Kopf offen, frei und bereit dafĂŒr sein.


Achtsames Zuhören.

Beim achtsamen Zuhören geht es darum, unsere Aufmerksamkeit offen und mit echtem Interesse auf die andere Person und ihre Worte zu richten. Wichtig dabei ist, unsere innere BeschĂ€ftigung mit eigenen Themen zurĂŒckzustellen. Mache in deinem KurzzeitgedĂ€chtnis dafĂŒr Platz frei. Versuche wirklich zu erfassen, was der oder die andere Person dir mitteilen möchte. Dadurch entwickelst du Eigenschaften wie Respekt und Achtung fĂŒr die Sichtweise und dem Leben der Person gegenĂŒber.


Aktives Zuhören gelingt dir, wenn du diese Tipps umsetzt.


1. Eine Person redet, die andere hört zu

Wir können nicht gleichzeitig reden und zuhören. Einer spricht, der oder die andere hört aufmerksam zu.

Mein Tipp: Nutze die 5 Minuten Sanduhr fĂŒr ein faires, klares und wertschĂ€tzendes GesprĂ€ch. Mit der Sanduhr aktiv zuhören lernen und klare GesprĂ€che fĂŒhren. 5 Minuten rede ich. 5 Minuten redest du. Wortkarge Menschen werden gefordert in dieser Zeit zu reden, redefreudige Menschen lernen auf den Punkt zu kommen. Eine sehr spannende und sinnstiftende Intervention. 


2. RĂŒckkoppeln und Nachfragen

Bei Unklarheiten unbedingt nachfragen. Gute Zuhörerinnen und Zuhörer stellen klÀrende Fragen. Sie fragen nach, wenn sie etwas nicht verstanden haben und wiederholen dabei mit eigenen Worten, was sie verstanden haben.

Du findest also, dass 
?

Meintest du, dass 
?

Könntest du mir mehr dazu sagen?

Wenn ich dich richtig verstehe, sagtest du 


Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe 


Auf den Punkt gebracht: Du sagtest 


Mit anderen Worten, du brauchst 


Das hört sich so an, als ob 


Mir ist aufgefallen, dass 


Ich höre heraus, dass 


Bis hierher habe ich Folgendes verstanden: 


Ich fasse kurz zusammen: 



3. Achte auf non-verbale Gesten

Achte auf die Körpersprache deines GegenĂŒbers. Spiegle zurĂŒck was bei dir ankommt und was du gerade wahrnimmst. Wenn du das empathisch und freundlich tust, dann fĂŒhlt sich die andere Person ernst genommen. So kann sich ein Vertrauen im GesprĂ€ch entwickeln.


4. Sich in Geduld ĂŒben und aushalten

Rede nicht dazwischen wenn die andere Person erzĂ€hlt. VervollstĂ€ndige auch nicht die SĂ€tze. Aushalten und Geduld ĂŒben ist manchmal nicht so einfach doch wichtig.


5. Fokus nach innen richten

Richte deine Aufmerksamkeit beim aktiven Zuhören nach innen – auf deine eigenen Gedanken, GefĂŒhle oder Reaktionen, die beim Zuhören ausgelöst werden. Was macht das mit mir, wenn ich das höre? Dies können Bewertungen, innere Kommentare, fertige Meinungen oder Vorurteile zum Gehörten sein. Vielleicht nimmst du angenehme oder unangenehme Emotionen wahr. Erkenne deine eigenen Gedanken- und Verhaltensmuster. Durch achtsames Zuhören lernst du andere Menschen mit mehr Offenheit und Akzeptanz zu begegnen.

Mein Tipp: Nutze die 5 Minuten Sanduhr. Ideal fĂŒr Menschen in einem beschleunigten und hektischen Alltag. FĂŒr mehr Pausen, Innehalten und zugleich den Achtsamkeitsmuskel trainieren. 5 Minuten tĂ€glich reichen aus um deinen Achtsamkeitsmuskel zu stĂ€rken. 5 Minuten tĂ€glich im Sein.


6. Gib dir Raum fĂŒr GesprĂ€chspausen

Diese leeren GesprĂ€chsrĂ€ume oder LĂŒcken sind sehr wichtig, um Gesagtes zu verdauen, setzen zu lassen oder kurz darĂŒber nachzudenken. Du musst dich fĂŒr diese Schweigepausen nicht schĂ€men. Schließlich geben diese spĂ€ter umso ehrliche, authentische Antworten und spannende Selbsterkenntnisse.


Gute Zuhörer sind auch gute Fragensteller.

Aktive Zuhörer und Zuhörerinnen erkundigen sich, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Sie wiederholen mit eigenen Worten, was sie verstanden haben. Dabei geht es nicht darum Gesagtes wiederzukauen, sondern den Anderen oder die Andere wirklich zu verstehen, seine oder ihre Emotionen und Motive zu erfassen. Zudem vermittelt dies gegenseitige WertschÀtzung auf Augenhöhe. Achte zudem darauf, ob du geschlossene oder offene Fragen stellst. Bei geschlossenen Fragen sind die Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Bei offenen Fragen kann die andere Person frei antworten.


Gut zu wissen.

Willst du lernen aktiver zuzuhören? Möchtest du ein (Problem)Thema nĂ€her angehen? Hast du Interesse das fundierte Kommunikationsmodell „Gewaltfreie Kommunikation, GfK“ nach Marshall Rosenberg kennenzulernen? Willst du eine neue wertschĂ€tzende Sprache lernen?
Dann melde dich gerne fĂŒr einen Termin per Telefon oder E-mail.

Ich freue mich auf dich.
Deine Nicole

 

Text: Nicole Burtscher, Psychologie heute

 

Wenn die Eltern uns verlassen

Fotocredit: privat, Fischen am LĂŒnersee


Zum ersten Todestag meines Papas.
Wir wissen alle, dass unsere Eltern irgendwann sterben werden. Warum kommt die Elternlosigkeit dann trotzdem bei vielen von uns als schockierendes Ereignis um die Ecke? Und wie kann man den Verlust der Eltern gut bewÀltigen?


Der Abschied wird leichter.

Nun ist es bald ein Jahr her als mein Papa vor seinem 73. Geburtstag verstorben ist. Wenn ich an die Bilder der letzten Wochen vor seinem Tod zurĂŒckdenke, dann habe ich das GefĂŒhl als wĂ€re es gestern gewesen. Trotz den damaligen tiefen unangenehmen GefĂŒhlen, fĂ€llt der Abschied nach knapp einem Jahr fĂŒr mich doch leichter. Ich konnte einen guten Umgang finden, damit ich meinen Papa nicht ganz loslassen muss. Ihm einen schönen Platz zu geben und darauf zu vertrauen, dass er auf unsere Familie schaut, tut mir im Herzen gut.

Wenn die eigenen Eltern sterben, ist die Kindheit endgĂŒltig und unwiderruflich vorbei. Auch wenn wir es natĂŒrlich auf einer Ebene bereits lange wissen und uns entsprechend im Alltag verhalten: Jetzt sind wir erwachsen. Es gibt niemanden mehr, der uns mit den vertrauten Augen einer Mutter oder eines Vaters anschaut. Plötzlich ist man niemandes Kind mehr. So wie die Eltern mit uns gesprochen haben, wird nie wieder jemand mit uns sprechen.

Die Menschen, die uns das Leben geschenkt haben, die uns in den meisten FĂ€llen im Großwerden begleitet und unsere GrundbedĂŒrfnisse erfĂŒllt haben, fehlen. Ein StĂŒck Vergangenheit geht mit ihrem Tod verloren. Ist der letzte Elternteil gestorben, so wird uns rasch bewusst, dass wir die NĂ€chsten in der Generationenfolge sein werden, die sterben. Die eigene Endlichkeit rĂŒckt ins Bewusstsein, und es wird Zeit, sich mit ihr auseinanderzusetzen und diesen Wendepunkt zu gestalten.


Welche Strategien nutzen Menschen, die ihre Eltern verloren haben, um die Trauer zu bewÀltigen?

Das hĂ€ngt in erster Linie davon ab, wie die Beziehung zwischen Kindern und Eltern zu Lebzeiten war. War sie emotional stabil, fĂŒhlen sich die Kinder emotional gut genĂ€hrt von Mutter und Vater, sind alte Konflikte und Verletzungen besprochen und befriedet, so kann meist ein „gesunder Trauerprozess“ stattfinden. Der Tod der Eltern kann dann nach einer individuellen Zeitspanne akzeptiert und das eigene Leben neu ausgerichtet werden.

Ist die Beziehung zu den Eltern belastend, instabil und konflikthaft gewesen, so gestaltet sich der Trauerprozess meist schwierig. Töchter und Söhne bleiben zurĂŒck mit einem GefĂŒhl des emotionalen Mangels. Bereits zu Lebzeiten der Eltern haben sie nicht das bekommen, wonach sie sich so sehr gesehnt haben. Jetzt ist jegliche Chance vertan, das innere Konto doch noch aufzufĂŒllen, Konflikte und MissverstĂ€ndnisse zu befrieden oder das Ungesagte noch zu sagen.

Die erwachsenen Töchter und Söhne können ihre Wut, ihre Trauer, ihre Verzweiflung nicht mehr auf die Eltern richten. Sie bleiben mit all dem Ungelösten im Herzen zurĂŒck. So sind die Kinder mit ihren verstorbenen Eltern auf eine blockierende Weise ĂŒber den Tod hinaus verbunden: Die Toten dĂŒrfen nicht gehen. Es ist ja noch nicht alles geklĂ€rt. Und die Lebenden können sich nicht vollstĂ€ndig dem Leben zuwenden. Da ist noch etwas offen.


Was brauchen Menschen, um diesen Verlust zu bewÀltigen? Wie kann man ihnen beistehen?

Der Umgang mit trauernden erwachsenen Kindern braucht zunĂ€chst eine Offenheit in Bezug auf den Zeitrahmen. Wir mĂŒssen uns freimachen von inneren Konzepten, gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen, wie lange ein solcher Trauerprozess dauern darf. Manchmal sind es Wochen, manchmal sind es Jahre. Manche Menschen begleitet die Trauer ein Leben lang. Und manchmal braucht es einen langen Atem, um sie zu begleiten.

Erwachsene, die bis zum Tod der Eltern ihre eigenen Kindheitserfahrungen nicht hinreichend befrieden konnten und noch immer ein GefĂŒhl des Mangels, der Wut, der Traurigkeit in sich tragen, benötigen eine Begleitung mit einer Offenheit fĂŒr ihre ambivalenten GefĂŒhle. Die innere Zerrissenheit zwischen Befreiung und dem Schmerz des Verlustes erfordert Geduld und manchmal eine professionelle Begleitung.


Es ist nie zu spÀt.

Wenn du selbst in dieser Situation bist – egal ob du bereits einen Elternverlust erfahren hast oder weißt dass es bald soweit sein wird – dann hole dir fachliche UnterstĂŒtzung. Manchmal ist die Perspektive und Hilfe einer Person von außerhalb der Situation eine große Hilfe dabei, dein Leben wieder neu zu sehen. Zu akzeptieren, zu verzeihen und versöhnen zu können. Auch wenn ein Elternteil oder beide Eltern bereits verstorben sind. Du hast noch Chance, innere verletzte Anteile zu nĂ€hren, Konflikte und MissverstĂ€ndnisse zu befrieden oder das Ungesagte auszusprechen.
Es ist nie zu spĂ€t dies zu tun. Im Gegenteil, es unterstĂŒtzt dich in deinem persönlichen Wachstum, in deiner Entwicklung und in deinem Wohlbefinden.

Eine Psychosoziale Beratung kann dir Möglichkeiten aufzeigen, wie du deine Trauer im Alltag gut bewĂ€ltigst. Du hast die Möglichkeit Dinge, negative Erfahrungen und offene unangenehme GefĂŒhle aufzulösen und dich dadurch befreiter und zufriedener zu fĂŒhlen. Es gibt keine perfekte Lösung, doch die verschiedenen AnsĂ€tze in einem Coaching können dir dabei helfen, den richtigen Weg zu finden.

Melde dich jederzeit gerne fĂŒr ein offenes und vertrautes GesprĂ€ch. Hier geht’s zu meinem Kontakt.
Ich freu mich dich kennenzulernen.
Deine Nicole

 

Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher