Verletzlichkeit schafft Veränderung

Eine Tabelle mit einer Spalte für „Arbeit“ und mit einer Spalte für „Privat“

Foto: Neue Narrative


Sei doch mal schwach. Verletzlichkeit bringt dich weiter.

Wer Gefühl zeigt, macht sich verletzlich. Verletzlich sein heißt, Schwächen zu haben, unsicher zu sein und den Panzer abzulegen, der in der Arbeitswelt leider häufig noch nötig ist, um weiterzukommen. Doch ganz ehrlich: Work hard, play hard war gestern. Gefühle und Unsicherheiten gehören zu uns und zur Arbeit. Organisationen sollten für diese Menschlichkeit viel mehr Raum geben und Verantwortung zeigen.

Denn wenn wir nicht erzählen, wie es uns geht, wenn wir nicht auf unsere Gefühle achten und rechtzeitig „Stopp“ sagen, wenn wir erkennen dass wir keine Maschinen sind, sondern auch emotionale, körperliche und mentale Grenzen haben, dann sind wir nie und nimmer authentisch.
Emotionen und Erfahrungen lassen sich nicht in privat und beruflich aufteilen. Unsere Innenwelt nehmen wir überall hin mit und es nützt nichts, sie zu ignorieren und zu unterdrücken. Wir brauchen eine Kultur der Verletzlichkeit.


Steh zu deinen Schwächen. Für mehr Mut am Arbeitsplatz.

Verletzlichkeit ist in unserer Gesellschaft nicht gerade hoch angesehen und es erfordert viel Mut, sie zu zeigen.
In der Arbeitswelt lernen wir, dass wir nicht kompliziert sein sollen, dass wir nur dann gute MitarbeiterInnen sind, wenn wir Aufgaben schnell, flexibel und ohne zu Jammern erledigen. Überfordert uns etwas, sollten wir durchhalten, obwohl wir manchmal innerlich versagen oder daran scheitern. Im Job wird man oft über die Leistung definiert und bekommt dadurch, mehr oder weniger, die Anerkennung und Wertschätzung, die wir uns so oft wünschen.

Unserem Körper und unserer Psyche ist nicht geholfen, wenn wir ihre Grenzen ignorieren.
Studien zeigen, dass das Miteinander in Beziehungen durch offene Kommunikation vertrauter und verlässlicher wird. Es wird ein Gefühl von psychologischer Sicherheit vermittelt, das helfen kann, Unsicherheiten und Probleme anzusprechen – offen und authentisch sein zu dürfen und sich als Mensch zu zeigen.

Sprechen wir im Team oder in Dialogen offen über Konflikte und Verletzungen, können wir Systeme von Mobbing, Ausgrenzung oder Überforderungen erkennen und benennen. Und nur wenn das gelingt, kann sich auch etwas verändern. Nur dann, wenn wir etwas von uns zeigen, können andere uns besser verstehen und mitfühlen.


Hör auf deine Emotionen. Sie sind ein Sprachrohr für unerfüllte Bedürfnisse und Wünsche.

Verletzlichkeit schafft Veränderung.
Emotionen zu zeigen und zu benennen („Name it to tame it“ von Daniel Siegel), bedeutet für sich und seine Gefühle einzustehen und andere dazu aufzufordern hin- statt wegzusehen. Erst durch unsere Gefühle werden Bedürfnisse sichtbar, spürbar und erkennbar. Sie sind somit wie ein Sprachrohr unserer Bedürfnisse und Wünsche: Wie geht’s mir wirklich? Welches Bedürfnis kommt grad zu kurz? Was muss ich tun, damit mein Bedürfnis genährt wird?
Fazit: Es ist sogar total wichtig auf unsere Gefühle zu hören. Nur so schaffst du Veränderung in eine positive Richtung.


Eine Anleitung für mehr Verletzlichkeit.
Klarheit schaffen: Worin besteht die Spannung?

Häufig geht es uns schlecht, aber wir können nicht ganz konkret benennen, was eigentlich los ist. Wir schleppen uns zur Arbeit und fühlen einen Widerwillen. Liegt es daran, dass bestimmte KollegInnen nie „Guten Morgen“ sagen? Fühlen wir uns nicht genug beachtet? Sind wir überlastet? Oder gibt es noch einen anderen Grund? Der erste Schritt in Richtung Veränderung ist die konkrete Erkenntnis, was eigentlich los ist.
Um Verletzlichkeit zu üben, kannst du dir im Vorfeld überlegen was du auch auf der Arbeit teilen möchtest und was nicht.

Denk dran: Du musst nicht alles preisgeben. Nur das was für dich stimmig ist.

So kann z.B. die Information einer belastenden Trennung wichtig sein, um transparent zu machen, warum du schlecht gelaunt oder traurig erscheinst. Dies schreibst du in das Feld „Arbeit“. Die genauen Umstände – z.B. dass du verlassen wurdest, weil die andere Person sich neu verliebt hat, möchtest du vielleicht lieber für dich behalten und schreibst dies dann in das Feld „Privat“.

Ein kleine Hilfe für dich: Für diese Übung zeichnest du deinen Arbeitsraum und deinen Privatraum (siehe Skizze). In diese beiden Räume schreibst du nun, was du für dich behalten möchtest und wovon du im Job erzählen willst. So bekommst du für dich auch viel mehr Klarheit in deinem Rollenverständnis.


Achtsam kommunizieren: Ich Botschaften

Ist dieser Schritt abgeschlossen, wissen wir nicht nur, was uns eigentlich stört, sondern auch, was davon in die Arbeit gehört und was nicht. Nun kommt der schwierigste Teil, der den meisten Mut erfordert. Wir müssen mit anderen reden. Wir wollen eine Veränderung und deshalb bei der Arbeit ins Gespräch kommen. Das fällt vielen Menschen besonders schwer, da es in unserer Gesellschaft an geeigneten Strategien und Räumen für Konflikte und offene Kommunikation mangelt.

Doch auch hier können wir uns ganz konkret vorbereiten und Schritt für Schritt erlernen, wie eine bessere Kommunikation gelingt.

Du wirst merken, dass Menschen offener für Gespräche sind, wenn wir nicht angreifend sagen: „Du bist unfreundlich“, sondern: „Ich nehme dein Verhalten morgens im Büro oft als ablehnend wahr.“ So prangerst du nicht den kompletten Charakter der oder des anderen an, sondern beziehst dich auf deine eigene Wahrnehmung sowie auf einzelne Handlungen oder Verhaltensweisen.

Anschließend kannst du noch einen konstruktiven Wunsch formulieren. Zum Beispiel: „Ich wünsche mir, dass wir freundlich und wertschätzend miteinander umgehen und uns morgens kurz begrüßen.“

Es ist nicht leicht, sich ernsthaft mit sich selbst und anderen auseinanderzusetzen, doch es ist die Mühe wert. Nur so können wir die Beziehung zu uns selbst und zu anderen stärken. Nicht nur im Privaten, sondern auch bei der Arbeit.
Denn: Organisationen werden durch authentische Menschen gestaltet und lebendig.


Die Rolle der Organisation.

Verletzlichkeit kann am Arbeitsplatz nur ihren Ort finden, wenn die Strukturen der Organisation es hergeben.
Für Veränderungen braucht es nicht nur die Kraft Einzelner, sondern strukturelle Gegebenheiten und die Unterstützung seitens der Arbeitgeber. MitarbeiterInnen und Teams müssen die Freiheit haben, ihren Arbeitsplatz mitgestalten zu können und sollten signalisiert bekommen, dass ihre Stimmen gehört werden. Es braucht sichere Orte für vertrauensvolle Gespräche. Supervisionen, Coachings und Teamtage, die den kollegialen Zusammenhalt fördern können, sollten finanziell ermöglicht werden.
Unternehmen tragen die Verantwortung, gute Arbeitsplätze zu schaffen, die auch für die psychische Gesundheit und das mentale Wohlbefinden der Menschen in der Organisation ein unterstützendes Umfeld ermöglichen.


Mein Tipp. Hol dir deine Must-have-Tools.

Diese Fähigkeiten von einer wertschätzenden Kommunikation oder du selbst in deinem Rollenverständnis, entwickelst du in einem Einzelcoaching oder einem Impulsvortrag oder Workshop bei mir in meinem Beratungsraum in Bludenz.
Das Erlernte anzuwenden macht Spaß und hat einen angenehmen Nebeneffekt, es steigert enorm die Vitalität. Persönlichkeitsentwicklung im weiteren Sinn ist das Resultat.

Termine nach Vereinbarung.

Ich freu mich.
Deine Nicole

 

Quelle: Neue Narrative, Nicole Burtscher

Ein Blick aus dem Fenster

Foto: Nicole Burtscher. Blick vom Kloster Viktorsberg auf das Rheintal (Vorarlberg).


Wenn der Blick schweift, sind die Gedanken frei.

Immer nur auf den Bildschirm starren: Das tut der Kreativität nicht gut. Wer stattdessen frei im Raum herumschaut oder mal einen Blick aus dem Fenster wirft, kommt auf doppelt so viele verschiedene Ideen.

Aus dem Fenster zu schauen und den Blick nach draußen wandern zu lassen, ist keine Zeitverschwendung. Manchmal, wenn unser Blick so in die Ferne schweift, versuchen wir gar nicht, unsere Umwelt genau zu beobachten. Stattdessen versuchen wir, zu reflektieren, um unseren Blick auf uns selbst zu richten. Wir nutzen den Blick aus dem Fenster zur Introspektion und Reflexion.


Fenster sind wie Tore zu unserem Verstand.

Sie sind eine unverzichtbare Ressource für viele Träumer in unserer Welt. Fenster sind auch wichtig für Menschen, die nach einem stressigen Tag eine Pause brauchen, und vielleicht ihren Kopf gegen das Fensterglas im Zug lehnen, wenn sie auf dem Weg nach Hause sind. Denn das sind die Momente, in denen wir anfangen zu träumen. Wir nehmen uns selbst die Freiheit, Erleichterung in einem stressigen Alltag zu finden und tun so etwas Gutes für uns.


Aus dem Fenster schauen ist unproduktiv.

Für die Gesellschaft bedeutet es, dass wir im gegenwärtigen Moment nicht da sind, kein Interesse zeigen, abwesend sind und gerade verantwortungslos handeln. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum wir unseren Gedanken wahrscheinlich nicht oft gestatten, abzuschweifen, und uns nicht den Blick auf uns selbst erlauben.

Doch dieses Nichtstun ist eine total wichtige mentale Intervention für Vielbeschäftigte.
„Wenn du viel zu tun hast, dann tue am besten mal nichts“, sagen Psychologen und Neurowissenschaftler. Dies zeigt: Unser Gehirn braucht Zeiten der absoluten Ruhe. Auch wenn der Geist für intensive Aktivitäten außerordentlich gut entwickelt ist, muss unser Gehirn, um normal funktionieren zu können, auch mal nichts tun, ruhen und pausieren.


Ruhezustand im Gehirn.

Der Ruhezustand im Gehirn (Default-Mode-Netzwerk) ist laut Wissenschaft und Forschung hochaktiv wenn wir nichts tun. Wie ein Autopilot wird das Netzwerk aktiv, wenn wir uns Tagträumen hingeben, faul auf der Couch sitzen und dösen oder bei der Arbeit aus dem Fenster starren. Dies zeigt: Das Ruhenetzwerk in unserem Gehirn ist so wichtig für gute Lösungen, neue Ideen, mehr Energie und Lebensqualität.

Um die 90% unserer Gedanken beschäftigen sich mit der Vergangenheit oder mit der Zukunft. Viel zu wenig sind wir im jetzigen Moment. Der Blick aus dem Fenster ist ein achtsames Ritual, dieses du jederzeit und überall anwenden kannst.


Das Fenster: Der Platz, der uns zum Träumen einlädt.

Einer der besten Plätze, um dieses verborgene Potenzial auszuschöpfen, ist vor einem Fenster. Der Blick in die Welt zu einem bestimmten Zeitpunkt des Tages ist wie ein Termin mit uns selbst. So übertreten wir die Schwelle in jene innere Welt, die so viele von uns vernachlässigen. In eine Welt, um die wir uns zu wenig kümmern, die wir nicht besonders pflegen, weil die Außenwelt zu viel von uns verlangt. Die heutige Gesellschaft möchte, dass wir zu jeder Zeit Leistung zeigen und auf all die endlosen Reize konzentriert sind, die auf uns einprasseln.


Ein mentaler Energiebooster: Der Blick aus dem Fenster wirkt.

Menschen, die ihre Aufmerksamkeit breiter verteilen, entwickeln mehr kreative Ideen. Den Blick nach draussen frei schweifen zu lassen und dabei noch frische Luft einzuatmen, kann deinen Ideenfluss absolut fördern, deine Kreativität steigern und viel mehr Lust, Freude und Antrieb auf das Nächste entwickeln.

 

Quelle: Nicole Burtscher, Spektrum der Wissenschaft

Fremdgesteuert

Foto von Deepak Bhandari: https://www.pexels.com/de-de/foto/meer-mann-nebel-sitzung-12825988/


Du musst Erfolg haben. Du musst stark sein.

Botschaften wie diese werden oft in Familien weitergegeben und können zu einer unbewussten Handlungsanweisung werden, die unser ganzes Leben blockieren. Kommt ein Kind auf die Welt, haben die Eltern oft konkrete Vorstellungen davon, was sie sich für das Kind wünschen. Oft ist es das, was sie selbst früher glücklich machte. Doch umso größer die Erwartungen an ein Kind sind, umso schwerer und schmerzlicher ist es, sich den elterlichen Aufträgen zu widersetzen.
Zum Problem werden elterliche Wünsche und Erwartungen jedoch, wenn sie eine Überforderung darstellen für die Bedürfnisse oder Fähigkeiten des Kindes. Dann ist es Zeit für die Eltern, sich von ihren Wünschen zu verabschieden und ihr Kind so zu sehen, wie es ist: Einzigartig, individuell und ganz anders als sie.


Nicht immer gelingt das jedoch.

In vielen Familien sind elterliche Aufträge, Erwartungen oder Botschaften so lebendig und wirkungsvoll, dass sie bewusst oder auch unbewusst das Leben der Kinder bestimmen. Manchmal verfolgen Menschen dann bis ins Erwachsenenalter Ziele oder Pläne, die ihnen fremd erscheinen oder sogar schaden. Sie studieren Fächer, die sie nicht interessieren, arbeiten in Berufen, die ihnen wenig geben oder führen Beziehungen, die immer wieder mit Konflikten behaftet sind. Der Hintergrund dieser Fehlentscheidungen sind sehr häufig elterliche Aufträge oder Botschaften, die so in die eigene Identität eingeflossen sind, dass sie als solche nicht mehr erkannt und bewusst wahrgenommen werden.


Über Generationen hinaus.

Noch schwieriger wird es, wenn neben den Wünschen der Eltern oder familiären Leitmotiven weitaus ungeklärte emotionale Aufträge das Leben der Kinder prägen. Die ungelösten Lebensthemen der Eltern oder Großeltern können das Leben der Kinder beeinflussen , ohne dass diese in der Lage sind, den Zusammenhang zur Geschichte in der Familie zu erspüren.  Alles, was in einer Generationen nicht verarbeitet werden kann, hat Auswirkungen auf die Folgegenerationen. Dies kann auch einen sehr großen negativen Einfluss auf unsere heutige Partnerschaft und Kernfamilie haben.


Familienmuster.

Familienmuster können daher, wenn sie nicht reflektiert oder bearbeitet werden, mächtige – meist unbewusste – Auswirkungen auf deinen Lebensalltag haben.
Lebensentscheidungen wie Berufswahl, Partnerschaft oder Wohnort können davon geprägt sein. Ein latentes Unglücklichsein sowie Unzufriedenheit oder negative Stimmungsschwankungen sind dann meist die Folgen.


Wie komme ich aus diesem Muster raus?

Die Kindrolle zu erkennen und dann zu verlassen ist meist schwerer als gedacht. Oft erfolgt die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte erst dann, wenn wir selbst Kinder bekommen und uns sorgen, dass sich unsere früheren Erfahrungen auf unsere eigenen Kinder übertragen.

In einem Coaching kann man die eigenen verletzten Anteile, enttäuschten Wünsche oder Sehnsüchte zunächst gemeinsam, in einem vetrauten Gespräch anschauen und besprechen.
Wichtig dabei ist auch, zu erkennen, welche familiären Werte ich weiterhin übernehmen möchte. Wie will ich die Beziehung zu meiner jetzigen Familie gestalten? Soll ich mich beruflich verändern oder passt das noch so für mich? Möchte ich auch meine Rollen als Mutter, als Vater, als Frau oder Mann noch so weiterleben oder müsste ich sie für mich umgestalten und neu anpassen?
Der nächste Schritt ist, einen inneren Frieden zu schließen und Versöhnung auszusprechen, mit dem eigenen Lebensweg und zu den Eltern, und sich dadurch die Erlaubnis zu geben, das es okay ist, neue Richtungen, Wege und Glaubenssätze einzuschlagen.


Familiensystem.

Das Familiensystem ist für den Menschen besonders bedeutsam. Jeder Mensch bildet zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern die Schicksalsgemeinschaft der Familie. Als Familienmitglied gehört er jedoch auch zu einer Sippschaft, in der sich beide Sippen der Eltern zu einem größeren System von Menschen verbinden, die der betreffende Mensch vielleicht nicht alle kennt und die trotzdem bedeutend für ihn sind. Aus systemischer Sicht ist eine Lösung nur dann gut, wenn sie auch für alle gut ist oder zumindest anderen Personen nicht schadet.


Familienaufstellung: Die Lösung liegt in jedem selbst. Ein Perspektivenwechsel wirkt.

Jede Person lebt täglich in Systemen – beruflich oder privat – auch in ihrem eigenen Selbst-System. Zur Systemaufstellung zählt auch die Familienaufstellung. In einer Systemaufstellung, das mit mir zusammen in einem Einzelsetting stattfindet, werden Dynamiken in Familien und der oder dein Platz in der Familie (Kernfamilie oder Herkunftsfamilie) bewusst gemacht. Durch die objektive und subjektive Sichtweisen-Veränderung kommt man rascher zu einer Lösungsfindung.

Mir ist es ein Anliegen, dass der gesamte Aufstellungsprozess wertschätzend, versöhnend, verzeihend, respektvoll und ohne Abwertungen stattfindet. Im Coaching-Setting arbeite ich einerseits mit systemzirkulären Fragetechniken. Dies regt meine Kunden zu Bewusstseinsprozessen an. Andererseits können sogenannte Lösungssätze, die als Intervention eingebracht werden, befreiend und nachhaltig für das System wirken.


Gut zu wissen.

Falls du Interesse an einer Familienaufstellung oder einem Coaching im Einzelsetting hast, dann melde dich gerne für einen Termin nach Vereinbarung per Telefon oder E-mail. Hier kommst du direkt zu meinem Kontakt.

Ich freu mich auf dich.
Deine Nicole

 

Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher

Die Kunst des Neinsagens

Foto von Karolina Grabowska: https://www.pexels.com/de-de/foto/kunst-muster-kreis-entwurf-4219614/


„Erkenne zuerst deine inneren Muster und verändere sie, damit du die Fähigkeit zum Neinsagen verstehst.“ -Nicole Burtscher


Egal ob in der Beziehung, Familie, im Job oder bei Freunden: Nein sagen ist für viele von uns eine große Herausforderung. Hilfsbereitschaft ist einfach eine bewundernswerte Eigenschaft – solange die eigenen Bedürfnisse nicht auf der Strecke bleiben. Doch oft quälen uns Schuldgefühle, Ohnmachtsgefühle oder das schlechte Gewissen, wenn wir eine Bitte ablehnen.
Aus Angst, andere zu verletzen oder weil es einfach einfacher ist, sagen wir dann doch schnell „Ja“. Doch wie schaffe ich es, mehr für mich einzustehen?


Warum ist es so schwierig Nein zu sagen?

Unser Denken, Fühlen und Verhalten wird zu über 95 % aus dem Unterbewusstsein heraus gesteuert. Darin verankert sind Programme, die automatisch ablaufen und auf bisherigen Erfahrungen basieren. Durch diese Erfahrungen haben sich innere Überzeugungen, sogenannte Glaubenssätze und innere Muster gebildet.

Sie sorgen wie eine Art Leitsystem dafür, dass du gut durchs Leben kommst. Sie bleiben so lange gültig, bis du sie hinterfragst – auch wenn sie vielleicht aus einer Zeit stammen, in der du die Welt durch Kinderaugen gesehen und empfunden hast. 

Mein Tipp. Schärfe daher dein Bewusstsein! Dadurch gelingt es dir, Glaubenssätze und innere Muster aufzudecken und zu verändern, damit sie dich künftig automatisch so handeln lassen, wie du es dir wünschst. Ein Coaching oder eine Systemaufstellung kann dich dabei wirkungsvoll unterstützen.


5 typische Erfahrungen, die dazu führen können, dass du nicht Nein sagen kannst.

Es sind oft sehr ähnliche Erfahrungsmuster, die dahinterstecken, wenn man sich schwer damit tut, gesunde Grenzen zu setzen. Im Folgenden möchte ich dir die Fünf vorstellen, die mir besonders oft in meinem Coachingalltag begegnen:


1. Du fühlst dich verantwortlich

Manchmal mussten wir schon früh Verantwortung übernehmen. Beispielsweise, weil es engen Bezugspersonen nicht gut ging oder weil sie im Alltag überfordert waren und Unterstützung brauchten. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben: Sie waren krank, hatten viele Verpflichtungen oder waren in anderer Form eingeschränkt.

Als Kind sind Bezugspersonen wie Mama, Papa, Oma, Opa oder andere für uns lebenswichtig. Also tun wir alles, damit es ihnen gut geht – und wir ihre Liebe und Anerkennung bekommen. Oft übernehmen Kinder somit früh Verantwortung und lernen: Wenn ich anderen helfe, dann bekomme ich Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Es entsteht das klassische Retter- oder Helfer-Syndrom. Denn Verbundenheit ist eines der grundlegenden Bedürfnisse eines jeden Menschen. Dieses Muster kann auch in späteren Jahren noch entstehen, wenn du in engen Beziehungen ähnliches erlebst.

 Typische Glaubenssätze, die dadurch entstehen

  • Ich muss alle zufrieden stellen.
  • Ich bin verantwortlich für das Wohlergehen anderer Menschen.
  • Erst wenn es anderen gut geht, geht es mir gut.

2. Du kennst es nicht anders

In der Kind- und Jugendzeit sind wir nicht nur sehr aufnahmefähig für die Überzeugungen der Menschen, mit denen wir uns umgeben. Auch lernen wir ganz viel durch Nachahmen. Hast du die Erfahrung gemacht, dass deine Mutter, deine Oma oder auch dein Vater immer für alle anderen da sind und ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen? Dann ist das auch deine Wahrheit, wie die Welt funktioniert. Wieso sollte es bei dir anders sein?

Insbesondere das Verhalten der Menschen, die du bewunderst und liebst, ahmst du automatisch nach einer Weile nach und merkst es gar nicht.

Typische Glaubenssätze, die sich bilden

  • Es ist unhöflich eine Bitte abzulehnen.
  • Frauen/Mamas sind bescheiden und stellen das Wohl anderer an erste Stelle.
  • Wer Nein sagt ist egoistisch.

3. Du hast Angst nicht akzeptiert zu werden

„Sei nicht so laut!“, „Sei lieb!“, „Das macht man nicht!“ –All diese Aussagen sind Klassiker, die nahezu jedes Kind oft hört. Das Resultat: Es lernt, dass es (von den Bezugspersonen) nur akzeptiert wird, wenn es sich anpasst. Dazu gehört oft auch, nett und brav zu sein und nichts zu sagen, wenn etwas stört oder eine Grenze überschritten wurde.

Wenn du dich hier wiedererkennst, könnte es sein, dass in dir abgespeichert ist, dass deine Meinung oder dein Wohlbefinden nicht so wichtig ist wie das der anderen. Kein Wunder, dass es dir schwerfällt, Nein zu sagen, denn die Angst vor Ablehnung sitzt tief.

Typische Glaubenssätze, die daraus resultieren

  • Ich bin nicht gut, so wie ich bin.
  • Nur wenn ich mich anpasse, werde ich akzeptiert.
  • Meine Bedürfnisse sind nicht wichtig.

4. Du hast Angst etwas zu verpassen

Ein Thema, das dir vielleicht auch schon bewusst ist: Die Angst, etwas zu verpassen – oft bekannt unter dem Namen „FOMO“ (Fear of missing out).
Gerade in der Jugendzeit ist die Angst, „nicht dazuzugehören“, immens. Klar, dass Absagen schwerfällt. Aber auch später, im Job oder im Alltag, kann genau dieses Gefühl getriggert werden.

Typische Glaubenssätze, die damit einhergehen

  • Wenn ich absage, gehöre ich nicht mehr dazu.
  • Wenn ich Nein sage, enttäusche ich andere.
  • Ich darf nichts verpassen.

5. Du brauchst die Bestätigung anderer um dich gut zu fühlen

Wer immer für andere da ist und nicht Nein sagt, gilt oft als hilfsbereit, wird aber auch schnell ausgenutzt. Diejenigen, die deine Hilfe immer wieder in Anspruch nehmen, sind natürlich dankbar, loben dich und freuen sich. Das kann fast schon abhängig machen – gerade für Menschen, die wenig Selbstvertrauen haben und die Bestätigung anderer brauchen, um sich gut und wertvoll zu fühlen. Ein Muster, das sich oft lange unterbewusst abspielt, bis es aufgedeckt wird.

Typische Glaubenssätze, die dahinterstecken

  • Ich bin nur wertvoll, wenn ich etwas leiste.
  • Ich brauche viel Bestätigung und Anerkennung.
  • Ich fühle mich nur gut, wenn ich gebraucht werde.

Mein Tipp. Das Erkennen von Verhaltensmustern und den zugehörigen Glaubenssätzen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Nein sagen zu lernen. Denn ist dir bewusst, woher deine Schwierigkeit kommt, kannst du dein Verhalten hinterfragen und überdenken. Auch kannst du dir dann selbst endlich die Erlaubnis geben, dass es ok ist, Nein zu sagen. Auch hier kann dich ein Coaching oder eine Systemaufstellung total wirkungsvoll unterstützen!


Mein Tipp. Bleibe authentisch, empathisch und vor allem klar in deiner Aussage. Wie du höflich Nein sagen lernst, ohne das Gegenüber zu enttäuschen? Dazu habe ich viele hilfreiche Tipps aus der Wertschätzenden Kommunikation nach dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation, GfK M. Rosenberg für dich.


Kurz vor dem Burnout weil Grenzen fehlen.

Nicht Nein sagen können und die damit verbundenen Muster sind eine der häufigsten Ursachen für Stress und Überlastung. Eine „gesunde Abgrenzung“ schützt somit nicht nur davor, ausgenutzt zu werden, sondern auch davor, dass durch viele Verpflichtungen, hohe Arbeitslast und „alte“ Ängste psychische und körperliche Beschwerden auftreten.


Ein Nein bedeutet ein Ja zu sich selbst.

Auch wenn es schon etwas abgedroschen klingt: Ein Nein ist ein Ja zu sich selbst. Denn in der Regel geht es darum, dass andere Menschen unsere Aufmerksamkeit, Energie und Zeit in Anspruch nehmen. Die eigene Selbstfürsorge wird vernachlässigt und als weniger wichtig eingestuft. Über die Zeit stellen sich nicht nur Unzufriedenheit, sondern auch körperliche oder psychische Beschwerden ein. Die eigene Selbstachtung und das Selbstbewusstsein leiden. Wenn du lernst, souveräner für dich einzustehen, wirst du dich automatisch mit der Zeit stärker und auch freier fühlen.


Grenzen bieten Orientierung.

Es ist auch Erleichterung für Beziehungen, egal in welchem Kontext, wenn du ganz klar Nein sagst. Denn Grenzen dienen der Orientierung. Solange dein Gegenüber nicht weiß, wann es für dich zu viel ist oder wenn du andere Bedürfnisse hast, hat sie gar nicht die Chance, das künftig besser zu berücksichtigen. 

Im Gegenteil: Meistens spüren Menschen, wenn jemand etwas tut, was er oder sie gar nicht möchte. Das kann Beziehungen auf die Dauer belasten und auch dazu führen, dass du weniger ernst genommen wirst. Kein Wunder: Denn du nimmst deine Bedürfnisse ja selbst nicht ernst – wieso sollten es dann die anderen tun? Damit möchte ich dich nur sanft darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, gut für sich selbst einzustehen.


Starte bei dir. Ein Blick von außen wirkt.

Wir alle sehnen uns nach Ruhe und Zufriedenheit, nach verstanden werden – ohne sich bewertet zu fühlen, nach Weiterentwicklung und vor allem danach, uns wieder mental und körperlich mit voller Energie zu spüren. -Nicole Burtscher

Mein Tipp. Entwickle auch du dich weiter und finde deine persönlichen Lebensziele, die du Schritt für Schritt anpeilen möchtest.
Ein Mentalcoaching oder psychosoziale Beratung sowie eine Supervision oder eine Systemaufstellung kann dich dabei wirkungsvoll und nachhaltig unterstützen.

Ich freu mich dich kennenzulernen.
Deine Nicole

 

Quelle: Nicole Burtscher, Katja Smigerski

Kommunikation, Körperhaltung und Zuhören.


Von der Wolfssprache zur Giraffensprache.

Kultiviere eine wertschätzende Kommunikation im Alltag.
Kommunikation findet immer statt. Wir können nicht nicht kommunizieren, wie Paul Watzlawik sagte. Kommunikation ist immer, ob in der Familie, in der Partnerschaft, im Job, im Team, mit Freunden oder in deiner Freizeit. Ein wertschätzender Ausdruck hilft Alltagsangelegenheiten zu meistern. Wer sich klar ausdrückt, kommt schneller zum Ziel.


Unser ganzer Körper spricht.

Eine ganz wesentliche Komponente im Gesamtsystem, ist nicht nur die innere Haltung sondern auch die Äußere, also deine #Körpersprache. Hier läuft sehr viel unterbewusst ab. Wir drücken unsere Gedanken über den Körper aus. Menschen mit aufrechter Haltung und einer guten Körperspannung wirken stabiler, offener und zufrieden. Sie werden beachtet, man wird auf sie aufmerksam.


Ein achtsames Gespräch. Aktives Zuhören wirkt.

Du nimmst Anteil am Gesagten, du sprichst aus deinen Impulsen heraus. Deine Gestik und Mimik sind ganz natürlich, dein ganzer Körper spricht. Ein authentisches und empathisches Gespräch überzeugt viel mehr. Menschen möchten Menschen sehen, hören und verstehen. Das wirkt anziehend und sympathisch. Lebendigkeit und Authentizität punkten. Aus dem Moment heraus sprechen und agieren, Atmosphären schaffen, Bedürfnisse aussprechen, emotional beteiligt sein in jedem Augenblick, das Gegenüber einbeziehen und teilnehmen lassen sind die Erfolgsrezepte einer wertschätzenden Kommunikation.


Mein Tipp. Hol dir deine Must-have-Tools.

Diese Fähigkeiten entwickelst du in einem Einzelcoaching bei mir in meinem Beratungsraum in Bludenz.
Das Erlernte anzuwenden macht Spaß und hat einen angenehmen Nebeneffekt, es steigert enorm die Vitalität. Persönlichkeitsentwicklung im weiteren Sinn ist das Resultat.

Termine nach Vereinbarung.

Ich freu mich von dir zu hören.
Deine Nicole
Umsetzerin, Mutmacherin & Unternehmerin

Wertschätzende Kommunikation

Foto: pexels


Wertschätzende Kommunikation. Ein neuer Umgangston im Business, Alltag und Sport.

Die Sprache ist unsere Möglichkeit, zu kommunizieren und uns mit anderen Menschen verbal zu verständigen.
Kommunikation verbindet jedoch nicht nur, sie kann auch trennen oder zu Missverständnissen führen. Einmal geäußerte Worte können nicht mehr zurückgenommen werden. Ob der Inhalt einer Aussage oder eines Gesprächs als positiv oder negativ beurteilt wird, hängt von unseren Werten, Überzeugungen und Lebenserfahrungen ab. Mit unserer Reaktion entscheiden wir selbst darüber, wie die weitere Kommunikation mit unserem Gegenüber verlaufen wird. Wertschätzende Kommunikation ist so gestaltet, dass jede an einer Unterhaltung beteiligte Person davon profitiert.

Die vom amerikanischen Psychologen Dr. Marshall Rosenberg als Kommunikations- und Konfliktlösungsverfahren entwickelte Methode basiert auf einem respektvollen Miteinander auf Augenhöhe. Auf wertschätzende Kommunikation wird vor allem am Arbeitsplatz viel Wert gelegt. Diese Kommunikationsform führt auch im Privatleben und im Alltag zu mehr Zufriedenheit und Sinnerfüllung.


Was ist eine wertschätzende Kommunikation?

Die wertschätzende Kommunikation ist dadurch geprägt, dass alles vermieden wird, was andere Menschen beleidigen oder negative Gefühle hervorrufen könnte. Diese Art der Kommunikation ist grundsätzlich für alle Lebensbereiche anwendbar. Auf die eigenen Bedürfnisse muss dabei nicht verzichtet werden. Bei der wertschätzenden Kommunikation geht es um Empathie, um eine Kommunikation ohne Vorteile, Urteile und Bewertungen.

Einfach ausgedrückt bedeutet wertschätzend zu kommunizieren: Behandle andere Menschen so wie du auch selbst behandelt werden möchtest. Die wertschätzende Kommunikation wird auch als Sprache des Herzens bezeichnet. Um Missverständnisse zu vermeiden und nicht mit Schuldzuweisungen zu reagieren, ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Selbstreflexion ist eine Voraussetzung, um Empathie zu zeigen und wertschätzend zu kommunizieren. Analysiere dein Denken und hinterfrage deine Absichten, wenn du mit anderen Menschen sprichst und deine Ziele in einem Gespräch erreichen willst.


Die Grundprinzipien der wertschätzenden Kommunikation.

Beobachtung statt Bewertung.
Statt vorschnelle Urteile über das Verhalten oder die Motive anderer zu fällen, konzentriert sich wertschätzende Kommunikation darauf, objektiv zu beschreiben, was beobachtet wird. Dies minimiert die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen und Konflikten.

Gefühle ausdrücken.
Offen über eigene Gefühle zu sprechen, schafft Verständnis und Empathie. Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und sie in Worte zu fassen, fördert eine offene und ehrliche Kommunikation.

Bedürfnisse erkennen.
Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die ihre Handlungen und Reaktionen beeinflussen. Durch das Identifizieren und Ansprechen dieser Bedürfnisse können Missverständnisse vermieden und Konflikte gelöst werden.

Bitten statt Forderungen.
Statt Forderungen zu stellen, formuliert wertschätzende Kommunikation Bitten. Diese Bitten drücken einen Wunsch aus, eröffnen aber gleichzeitig die Möglichkeit für den Gesprächspartner, freiwillig darauf einzugehen und sich nicht bedrängt zu fühlen.


Die Vorteile der wertschätzenden Kommunikation.

Besseres Verständnis schaffen.
Wertschätzende Kommunikation ermöglicht es den Gesprächspartnern, tieferes Verständnis für die Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse des anderen zu entwickeln. Dadurch entsteht eine positive Gesprächswelt und fördert die Konfliktlösung.

Konflikte lösen.
Durch das Fokussieren auf Gefühle und Bedürfnisse anstelle von Schuldzuweisungen können Konflikte auf eine konstruktive Weise gelöst werden. Dadurch ist es schneller möglich, den Aufbau von Vertrauen und stärkere Beziehungen zu fördern.

Vertrauen aufbauen.
Wenn Menschen das Gefühl haben, wertschätzend gehört und verstanden werden, entsteht ein Klima des Vertrauens und der Offenheit.

Stärkere Beziehungen gestalten.
Wertschätzende Kommunikation fördert tiefere Verbindungen zwischen Menschen, sei es in persönlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft.


Wertschätzende Kommunikation in der Praxis.

Aktives Zuhören üben.
Höre aufmerksam zu, ohne zu unterbrechen, sprich dein Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse des Sprechers aus.

Ich-Botschaften senden.
Statt Vorwürfe zu machen, sprich deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse aus. Zum Beispiel: „Ich bin verletzt wenn ich das höre, weil mir Ehrlichkeit wichtig ist.“

Empathie zeigen.
„Schlüpfe in die Schuhe“ der anderen Person und versuche, die Welt aus ihrer Perspektive zu sehen.
Sprich verständnisvoll und klar. Beschreibe konkret, was du beobachtest, wie du dich fühlst und welche Bedürfnisse du hast.  


Warum ist wertschätzende Kommunikation wichtig?

Kommunikation ist das wichtigste Bindemittel zwischen den Menschen. Miteinander sprechen ermöglicht es, Erwartungen, Wünsche und Gefühle auszutauschen sowie Botschaften zu übermitteln. Die Kommunikationsfähigkeit ist ein wesentlicher Teil der sozialen Intelligenz. In den meisten Berufen werden kommunikative Eigenschaften erwartet. Vor allem Führungskräfte müssen über Kommunikationstalent verfügen, um ein Team zu führen oder eine Abteilung zu leiten. Freundlich zu kommunizieren, schafft die Voraussetzung für ein angenehmes Arbeitsklima. Mitarbeiter:innen, die sich wertgeschätzt fühlen, arbeiten motivierter. Die wertschätzende Kommunikation hilft beim Aufbau einer Vertrauensbasis zwischen Vorgesetzten und Angestellten.

Doch nicht nur im Arbeitsleben oder in der Schule, sondern auch im Privatleben, in der Freizeit und in jeder Form von Beziehung ist eine wohlwollende Kommunikationsweise sehr hilfreich und sinnstiftend.


Erkenne deine Kommunikationsmuster.

Unser eigene Sprache ist meist eine erlernte Sprache und voll automatisiert. Wir handeln aus unseren unbewussten und gewohnten Sprachmustern.

Daher ist Achtsamkeit der Schlüssel für eine wertschätzende Kommunikation. Durch achtsame Gespräche werden Gefühle, Gedanken und Empfindungen bewusst zugelassen, ohne sie zu werten. Eine Fähigkeit, die bei der gewaltfreien Kommunikation entscheidend ist. Wer lernt, achtsam zuzuhören, indem er zum Beispiel ohne Vorurteile die Worte des Gegenübers aufnimmt, dem gelingt es im Anschluss besser, respektvoll zu antworten und eine verbindende Kommunikation zu führen. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen spielt dabei eine große Rolle.


Wertschätzende Kommunikation mit Kindern.

Kinder lernen im Elternhaus, wie sie sich verhalten und mit anderen kommunizieren sollen. Wertschätzende Kommunikation beginnt bereits in der Kindheit. Als Mutter oder Vater übernimmst du die wichtige Aufgabe, deinen Kindern Werte zu vermitteln.
In der wertschätzenden Kommunikation geht darum, respektvoll zu bleiben und Gespräche ohne Schuldzuweisungen zu führen. Versuche ruhig zu bleiben, wenn deine Kinder mit Wut oder Zorn auf deine Anweisungen reagieren. Auch wenn du selbst wütend oder gestresst bist, kannst du lernen, wertschätzend zu kommunizieren.

Mit wertschätzender Kommunikation sorgst du dafür, dass die Beziehung zu deinem Kind auch in schwierigen Situationen intakt bleibt.
Mit Kindern wertschätzend kommunizieren heißt auch, einen liebevollen Umgang miteinander zu fördern. Kinder übernehmen die Sprache, die sie zu Hause gelernt haben. Eine wertschätzende Kommunikation erleichtert es den Kindern und Jugendlichen im Kindergarten oder in der Schule Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu finden. Das Familienleben kann durch einen respektvollen und achtsamen Umgang miteinander grundlegend verändert werden.
Wertschätzende Kommunikation hilft Kindern und Jugendlichen ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen.

Deine innere Haltung ist dabei von zentraler Bedeutung. Bist du verständnisvoll und empathisch? Oder reagierst du oft überkritisch und abwertend? Arbeite an deinem Selbstwertgefühl, wenn du feststellst, dass dich kritische Bewertungen anderer verletzen. Betrachte die Dinge wertfrei. Achte auf deine eigenen Bedürfnisse und Gefühle. Und lerne dich so besser kennen.


Eine neue Sprachkutlur schaffen.

Wertschätzende Kommunikation ist mehr als nur eine Methode.
Sie ist eine Lebensweise, die Beziehungen stärkt, Verständnis fördert und ein respektvolles Miteinander ermöglicht. Indem wir bewusst darauf achten, wie wir sprechen und zuhören, können wir die Qualität unserer Interaktionen verbessern und eine Welt schaffen, in der Empathie, Wohlwollen und ein friedliches Miteinander im Vordergrund stehen.


Workshop. Wertschätzende Kommunikation. Im April 2024. Hier in Bludenz.

In meinem interaktiven Workshop „Wertschätzende Kommunikation“ lernst du einen einfachen und wirkungsvollen Kommunikationsstil nach dem Modell der GfK Gewaltfreien Kommunikation kennen, der dabei unterstützt, dich in Dialogen klar, wertfrei und wertschätzend auszudrücken.
Diese Methode hilft dir in Gesprächen die richtigen Worte zu finden. Du erlernst schrittweise theoretische und praktische Grundlagen dieses wirkungsvollen Kommunikationsmodells. Das Erlernte kannst du dann anhand eines eigenen Praxisbeispiels im Workshop üben.

Workshop Wertschätzende Kommunikation
Sa 20. April 2024
9 bis 17 Uhr
Alpstadt Lifestyle Hotel Bludenz, https://www.alpstadt.com/
Im Kleingruppenformat.
Anmeldung bis spätestens 10.04.2024 per E-Mail, telefonisch oder per WhatsApp.
Weitere Details im Link https://www.burtscher-coaching.at/neu-wertschaetzende-kommunikation/

Beschreibung zum Workshop in pdf.Format Ausschreibung Workshop Wertschätzende Kommunikation_20.04.2024


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Nicole Burtscher
Akademischer Mentalcoach & Dipl. Lebens- und Sozialberaterin
Supervisorin

A-6700 Bludenz I Klarenbrunnstraße 12 I 2. Stock I Innovationszentrum Bludenz
T +43 (0)650 66 11 267
office@burtscher-coaching.at
www.burtscher-coaching.at


Quelle: Nicole Burtscher, Greator, R. Sandler

Dinge weniger persönlich nehmen

Foto: unsplash


Menschen beziehen häufig Dinge auf sich, wenn es nicht gut läuft. Das ist kräftezehrend.

Es beginnt mit einem netten Gespräch, doch dann kommt plötzlich ein unbedachter Scherz, ein Kommentar, der scheinbar aus dem Nichts kommt und zack – die Stimmung kippt. Solche harmlose Gespräche können Spuren hinterlassen. Wir nehmen die Aussagen anderer meist sehr zu Herzen, auch wenn diese gar nicht persönlich gemeint sind. Trotzdem fühlen sie sich an, wie ein Stich ins Herz und hängen mitunter noch tagelang im Kopf fest.

Das kommt dir bekannt vor? Fällt es dir machmal schwer, die Meinungen anderer nicht zu nahe an dich heranzulassen? Bist du auch recht schnell eingeschnappt?

Mit diesen mentalen Tipps nimmst du dir Dinge nicht mehr so schnell zu Herzen.


„Consider the source“ oder „Betrachte die Quelle“.

„Consider the source“ ist eine Technik aus der Psychologie, die deine Sichtweise komplett umkrempeln kann. Übersetzt bedeutet es so viel wie „Betrachte die Quelle“ oder „Alles Gesagte braucht eine Person, die es sagt“.

Darunter versteht man Aussagen, die dich im ersten Augenblick verletzen, nicht direkt als Angriff aufzunehmen, sondern das Motiv hinter der Aussage zu verstehen. Denn jede Aussage hat eine Quelle, eine Person, von der sie kommt, die ganz eigene Beweggründe, Erfahrungen und Gefühle hat. Gehst du diesen auf den Grund, fällt es dir leichter zu erkennen, ob die Aussage tatsächlich als Angriff gemeint war – oder du es einfach falsch interpretiert hast.

Bei „Consider the source“ geht es darum, Verständnis für unser Gegenüber aufzubringen und die vermeintlich verletzende Aussage besser zu interpretieren und richtig zu bewerten. Wenn wir das Gegenüber besser verstehen, deren Bedürfnisse und Wünsche erkennen oder erfragen, dann bekommen wir dadurch andere Perspektiven sowie erweiterte Denk- und Verhaltensmöglichkeiten.

Mein Tipp: Erfahre mehr über die spannenden Inhalte der Wertschätzenden Kommunikation und ihre vielen positiven Vorteile.


Selbstvertrauen stärken.

Ein blöder Scherz, ein unüberlegter Kommentar sorgen bei dir rasch zu Selbstzweifeln? Mit einem gestärkten Selbstbewusstsein fällt es dir leichter, die Meinungen anderer weniger schnell persönlich zu nehmen. Wenn du selbst mir dir im Reinen bist, dann lassen dich die negativen Kommentare kalt. Denn diese Worte sagen mehr über die Person aus, die sie gesagt hat, als über einen selbst.

Negative Kommentare solltest du immer hinterfragen und dir bewusst werden, dass niemand dich so gut kennt, wie du dich selbst. Andere können sich deshalb zwar eine Meinung über dich bilden, doch die muss nicht der Wahrheit entsprechen. Um zwischen konstruktiver Kritik und abwertenden Bemerkungen zu unterscheiden, hilft es außerdem, sich selbst kritisch zu hinterfragen. Wer die eigenen Stärken und Schwächen kennt, wird von den Worten anderer nicht so rasch aus der Fassung gebracht.

Mein Tipp: Erfahre mehr über deine Stärken, Werte und Fähigkeiten in einem fundierten Stärkentest mit Stärkenanalyse. Erkenne dabei wer du wirklich bist und was dich als Mensch ausmacht.


Konflikte offen ansprechen.

Wenn dich eine Äußerung verletzt, du dich ignoriert fühlst oder denkst, dass man sich über dich lustig macht, solltest du dieses gegenwärtige echte Empfinden möglichst offen ansprechen. Schließlich können andere nicht in dich hineinschauen. Nur so lassen sich Konflikte schnell klären und vor allem Missverständnisse aus der Welt schaffen. Versuche dabei, deine eigenen Gefühle zu benennen und nicht aus einer Abwehrhaltung heraus, dein Gegenüber anzugreifen.

Probiere es deshalb mit Ich-Botschaften mit echten Gefühlen und Formulierungen wie: „Ich bin enttäuscht“ oder „Diese Aussage hat mich verletzt“, statt in Pseudo-Gefühlen oder oberflächlichen Gefühlen zu reden wie „Ich fühle mich von dir übergangen“ oder „Ich fühle mich von dir nicht ernst genommen“.

Mein Tipp: Erfahre mehr zum Thema Gefühle und Emotionen und lerne deine eigene Gefühlswelt als Teil der Wertschätzenden Kommunikation kennen. Gefühle sind wichtige Hinweisschilder zu deinen fehlenden Bedürfnissen.


Abstand nehmen und loslassen lernen.

Manchmal sind Situationen komplett festgefahren, da hilft leider auch kein klärendes Gespräch mehr. Denk nur mal an narzisstische Personen oder die egoistische Freundin, die dich nie zu Wort kommen lässt. In diesen Fällen hilft es, Akzeptanz und Abstand zu lernen: Akzeptiere, dass es Menschen gibt, die sich nicht ändern werden. Ziehe daraus die Konsequenz, Abstand zu nehmen. Nicht jede Freundschaft und jeder Job ist für die Ewigkeit gemacht und gedacht.

Loszulassen braucht Überwindung, ermöglicht jedoch einen Neuanfang, der frei von dieser belastenden Negativität ist und zur inneren Ruhe beiträgt.

Mein Tipp: Nutze die Methode der Systemischen Aufstellungsarbeit. Ein wahrer Augenöffner.


Starte bei dir. Ein Blick von außen wirkt.

Wir alle sehnen uns nach Ruhe und Zufriedenheit, nach verstanden werden – ohne sich bewertet zu fühlen, nach Weiterentwicklung und vor allem danach, uns wieder mental und körperlich mit voller Energie zu spüren. -Nicole Burtscher-

Mein Tipp: Entwickle auch du dich weiter und finde deine persönlichen Lebensziele, die du Schritt für Schritt anpeilen möchtest.
Ein Mentalcoaching oder psychosoziale Beratung sowie eine Supervision oder eine Systemaufstellung kann dich dabei wirkungsvoll und nachhaltig unterstützen.

Ich freue mich dich kennenzulernen.
Deine Nicole

 

Text: Nicole Burtscher, Karuna Nestler

Aktives Zuhören

Foto: unsplash


Gemeinsam reden ist das Um und Auf in einer guten Beziehung.

„Erzähl mal. Ich höre dir zu.“ Dieser schlichte Satz eröffnet in Coachings meist einen direkten Zugang zu vertrauten und offenen Gesprächen mit Menschen. Auch im Alltag bringt echtes Zuhören Menschen in Kontakt miteinander und mit sich selbst. Eigen- und Fremdbedürfnisse können so geklärt und erfüllt werden. Man beginnt den anderen zu verstehen, müssen jedoch nicht immer mit allem einverstanden sein. Dazu gibt es auch gute persönliche Gründe und diese sollten wiederum besprochen werden. Durch aktives Zuhören steigern wir unser Empathievermögen und unser Einfühlungsvermögen.


Die Kunst des aktiven Zuhörens.

Aktives Zuhören ist die Kunst, wahres Interesse an seinem Gegenüber zu zeigen.
Die meisten Menschen wollen jedoch lieber beeindrucken oder ihr Wissen unter Beweis stellen. Belehren statt zuhören. Dabei wünschen sich Menschen oft nur eine Schulter zum Anlehnen, jemanden, der Mitgefühl zeigt, sich Zeit nimmt. Menschen wollen gesehen werden, gehört werden und sich verstanden fühlen. Ein psychologisches Grundbedürfnis aller Menschen.

Aktives Zuhören ist eine Art der Kommunikation, bei der es darum geht, der sprechenden Person Aufmerksamkeit zu schenken, zu reflektieren, zu klären, zusammenzufassen und wortwörtlich „in die Schuhe des anderen zu schlüpfen“ – sich hineinzufühlen. Man zeigt sich interessiert, respektvoll und unterstützend. Wir können dadurch auch die Perspektive, Gefühle und Bedürfnisse der anderen Person verstehen.

Aktives Zuhören ist unvermeidlich um eine Beziehung, Vertrauen und Offenheit zu anderen Menschen – egal ob beruflich oder privat – aufzubauen.


Immer auf Sendung. Nie auf Empfang.

Produktives, verbindendes Zuhören gelingt immer seltener. Gründe für scheiterndes Zuhören sind oft Reizüberflutungen, Gedankenstress, Zeitstress, Smartphones und Co. Unser Kurzzeitgedächtnis ist zu oft mit inneren Gedanken belegt. Da geht dann gar nichts mehr rein. Zuhören wird zur Überforderung und man ermüdet. Für ein gutes Zuhören muss der Kopf offen, frei und bereit dafür sein.


Achtsames Zuhören.

Beim achtsamen Zuhören geht es darum, unsere Aufmerksamkeit offen und mit echtem Interesse auf die andere Person und ihre Worte zu richten. Wichtig dabei ist, unsere innere Beschäftigung mit eigenen Themen zurückzustellen. Mache in deinem Kurzzeitgedächtnis dafür Platz frei. Versuche wirklich zu erfassen, was der oder die andere Person dir mitteilen möchte. Dadurch entwickelst du Eigenschaften wie Respekt und Achtung für die Sichtweise und dem Leben der Person gegenüber.


Aktives Zuhören gelingt dir, wenn du diese Tipps umsetzt.


1. Eine Person redet, die andere hört zu

Wir können nicht gleichzeitig reden und zuhören. Einer spricht, der oder die andere hört aufmerksam zu.

Mein Tipp: Nutze die 5 Minuten Sanduhr für ein faires, klares und wertschätzendes Gespräch. Mit der Sanduhr aktiv zuhören lernen und klare Gespräche führen. 5 Minuten rede ich. 5 Minuten redest du. Wortkarge Menschen werden gefordert in dieser Zeit zu reden, redefreudige Menschen lernen auf den Punkt zu kommen. Eine sehr spannende und sinnstiftende Intervention. 


2. Rückkoppeln und Nachfragen

Bei Unklarheiten unbedingt nachfragen. Gute Zuhörerinnen und Zuhörer stellen klärende Fragen. Sie fragen nach, wenn sie etwas nicht verstanden haben und wiederholen dabei mit eigenen Worten, was sie verstanden haben.

Du findest also, dass …?

Meintest du, dass …?

Könntest du mir mehr dazu sagen?

Wenn ich dich richtig verstehe, sagtest du …

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe …

Auf den Punkt gebracht: Du sagtest …

Mit anderen Worten, du brauchst …

Das hört sich so an, als ob …

Mir ist aufgefallen, dass …

Ich höre heraus, dass …

Bis hierher habe ich Folgendes verstanden: …

Ich fasse kurz zusammen: …


3. Achte auf non-verbale Gesten

Achte auf die Körpersprache deines Gegenübers. Spiegle zurück was bei dir ankommt und was du gerade wahrnimmst. Wenn du das empathisch und freundlich tust, dann fühlt sich die andere Person ernst genommen. So kann sich ein Vertrauen im Gespräch entwickeln.


4. Sich in Geduld üben und aushalten

Rede nicht dazwischen wenn die andere Person erzählt. Vervollständige auch nicht die Sätze. Aushalten und Geduld üben ist manchmal nicht so einfach doch wichtig.


5. Fokus nach innen richten

Richte deine Aufmerksamkeit beim aktiven Zuhören nach innen – auf deine eigenen Gedanken, Gefühle oder Reaktionen, die beim Zuhören ausgelöst werden. Was macht das mit mir, wenn ich das höre? Dies können Bewertungen, innere Kommentare, fertige Meinungen oder Vorurteile zum Gehörten sein. Vielleicht nimmst du angenehme oder unangenehme Emotionen wahr. Erkenne deine eigenen Gedanken- und Verhaltensmuster. Durch achtsames Zuhören lernst du andere Menschen mit mehr Offenheit und Akzeptanz zu begegnen.

Mein Tipp: Nutze die 5 Minuten Sanduhr. Ideal für Menschen in einem beschleunigten und hektischen Alltag. Für mehr Pausen, Innehalten und zugleich den Achtsamkeitsmuskel trainieren. 5 Minuten täglich reichen aus um deinen Achtsamkeitsmuskel zu stärken. 5 Minuten täglich im Sein.


6. Gib dir Raum für Gesprächspausen

Diese leeren Gesprächsräume oder Lücken sind sehr wichtig, um Gesagtes zu verdauen, setzen zu lassen oder kurz darüber nachzudenken. Du musst dich für diese Schweigepausen nicht schämen. Schließlich geben diese später umso ehrliche, authentische Antworten und spannende Selbsterkenntnisse.


Gute Zuhörer sind auch gute Fragensteller.

Aktive Zuhörer und Zuhörerinnen erkundigen sich, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Sie wiederholen mit eigenen Worten, was sie verstanden haben. Dabei geht es nicht darum Gesagtes wiederzukauen, sondern den Anderen oder die Andere wirklich zu verstehen, seine oder ihre Emotionen und Motive zu erfassen. Zudem vermittelt dies gegenseitige Wertschätzung auf Augenhöhe. Achte zudem darauf, ob du geschlossene oder offene Fragen stellst. Bei geschlossenen Fragen sind die Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Bei offenen Fragen kann die andere Person frei antworten.


Gut zu wissen.

Willst du lernen aktiver zuzuhören? Möchtest du ein (Problem)Thema näher angehen? Hast du Interesse das fundierte Kommunikationsmodell „Gewaltfreie Kommunikation, GfK“ nach Marshall Rosenberg kennenzulernen? Willst du eine neue wertschätzende Sprache lernen?
Dann melde dich gerne für einen Termin per Telefon oder E-mail.

Ich freue mich auf dich.
Deine Nicole

 

Text: Nicole Burtscher, Psychologie heute

 

Große Gefühle aushalten

Fotocredit: unsplash


Ob im Job, in der Schule, in der Familie oder im Freundeskreis sowie im Sport. Immer wieder geraten wir in Situationen, die wir kaum aushalten.
Gerade stark negative Emotionen wie Ärger, Wut, Angst oder Trauer können einen regelrechten Sturm in uns auslösen. Verzweifelt versucht man dann, diese Gefühle in den Griff zu bekommen. Hat man immer wieder heftige Emotionen, aber keine Strategien, mit ihnen umzugehen, wird das Leben stark beeinträchtigt.

Das Gute daran ist: Wir können mentale Techniken lernen, um das Ruder wieder in die Hand zu bekommen. Ein konstruktiver Umgang mit starken Emotionen bedeutet dabei, sie regulieren zu können, und nicht, weniger oder gar nichts mehr zu spüren. Denn unsere Gefühle sind wichtig. Sie sorgen dafür, dass wir unseren Bedürfnissen und Zielen entsprechend handeln. Angst etwa kann überlebenswichtig sein und aktiviert das uralte Kampf- und Fluchtsystem im Gehirn.

Wir brauchen also einen angemessenen Umgang mit starken Gefühlen. Im Mentalcoaching spricht man von Emotionsregulation, wenn es darum geht, die Emotionen zu steuern, also die Intensität und Dauer, den Zeitpunkt und den emotio­nalen Ausdruck.

Warum wir fühlen, wie wir fühlen, ist ein Produkt aus Anlage und Umwelt. Andererseits prägen auch Erfahrungen unser emotionales Erleben und damit die Frage: Wie gut habe ich gelernt, mit dem, was ich an Temperament mitbringe, umzugehen? Hier spielen die primären Bezugspersonen, in der Regel die Eltern eine wichtige Rolle.


Kurz innehalten und durchatmen

Viele dieser Methoden nutzen wir bereits im Alltag, und das ganz automatisch: Wir sprechen mit Freunden, wenn es uns schlechtgeht, wir atmen vor einem schwierigen Gespräch einmal tief durch oder lenken uns ab, wenn es uns zu viel wird. Skills sind also Fertigkeiten, die uns in herausfordernden Situationen unterstützen. Durch mentales Training können wir sie verbessern. Im Mentalcoaching finden sie auf unterschiedlichen Ebenen Anwendung: Manche beziehen sich auf das Verhalten, andere darauf, die Gedanken zu verändern.


Wann Emotionen zeigen und wann nicht?

Denn manche Tricks, die wir anwenden, helfen zwar kurzfristig, richten auf der Langstrecke aber Unheil an. Zum Beispiel das Ignorieren von Gefühlen. In einem konkreten Moment mag es hilfreich sein, aufkommende Wut zu unterdrücken, damit wir die Kinder nicht anschreien. Die langfristige Gefühlsunterdrückung aber, laut einer wissenschaftlichen Studie, kann zu Depressionen führen. Zudem werden wir bei Missachtung von Emotionen unzufriedener in zwischenmenschlichen Beziehungen.


Radikale Akzeptanz

Das bedeutet jedoch nicht, Emotionen gar nicht beeinflussen zu können – nur braucht es seine Zeit und ein immer wiederkehrendes mentales Training. Dank der hohen Plastizität ist unser Gehirn bis ins hohe Alter noch in der Lage, neue neuronale Verknüpfungen zu bilden. Durch regelmäßiges Mentaltraining können wir das Gehirn in gewissem Maße umbauen.

Beim mentalen Training der Emotionsregulation sollte man auf der körperlichen Ebene anfangen. Kurze Atem- und Muskelentspannungstechniken bieten einen vergleichsweise schnellen und konkreten Einstieg in die Emotionsregulation.

Die innere Achtsamkeit zielt darauf ab, die Wahrnehmung für den Moment zu schärfen und das Gefühl von Kontrolle und Stabilität zu stärken. So können wir in schwierigen Situationen versuchen, unsere Gefühle und Wahrnehmungen so konkret wie möglich zu beschreiben – ohne sie zu bewerten.

Oft sind es erst die Bewertungen, die negative Emotionen auslösen: Wir spüren Angst vor unserem Vortrag, weil wir erwarten, eine perfekte Leistung abzuliefern. Wir sind nervös, weil wir uns wie ein Versager fühlen werden, wenn das nicht gelingt. Ein Teufelskreis der sich in Gang setzt. Wenn wir jedoch eine Situation als neutral oder positiv bewerten, dann können wir diese Abwärtsspirale stoppen und sogar Motivation und Mut gewinnen.


Neubewertung der Gefühle

Es geht auch darum zu entscheiden, ob eine Emotion überhaupt verändert werden kann und sollte. Manche Gefühle brauche beispiels­weise einfach seinen Raum, etwa die Niedergeschlagenheit. Diese Gefühle wollen gesehen, gehört und gefühlt werden. Lies mehr dazu im Blog „Gefühle wollen gefühlt werden“.

Die sogenannte radikale Akzeptanz von Dingen, die wir nicht ändern können, ist daher ein Skill, der in dem Modul Stresstoleranz eine zentrale Rolle spielt.

Die Neubewertung – mit dieser mentalen Technik deuten wir ein Ereignis so um, dass es positivere Emotionen in uns auslöst, und können dadurch unser Verhalten und die physiologischen Reaktionen verändern. Die Neubewertung aktiviert den präfrontalen Kortex und damit die kognitive Kontrolle in unserem Gehirn, sie reguliert zudem die Aktivität im limbischen System. Starke Emotionen wie Angst oder Wut nehmen also ab.

Nehmen wir einen Vortrag: Man spürt Angst, denkt daran, wie unangenehm die Angst werden könnte. Das setzt weitere negative Gefühle und Gedanken sowie physiologische Prozesse in Gang: Scham, Schwitzen, Durchfall. Am Ende sagt man den Vortrag ab, vermeidet also. Und dadurch fühlt man sich dann wirklich als Versager oder Versagerin. Wir können aber Alternativen zu diesen Gedanken finden. Fragen, die dabei helfen, sind zum Beispiel: Ist meine Situation wirklich so schlimm? Oder: Denken andere auch so über mich? Ebenso können wir alte Überzeugungen und negative Glaubenssätze hinterfragen: Muß ich wirklich perfekt sein? Darf ich mir wirklich keine Fehler erlauben?


Negative Emotionen umdeuten

Oft hilft auch, den Nutzen der Emotion zu verstehen. Angst zum Beispiel hilft, vor Gefahren zu fliehen, Ärger sorgt dafür, dass ich mich verteidigen kann, und Scham will mir helfen, dass ich Gruppenregeln nicht verletze. Wenn man eine vermeintlich negative Emotion als sogenannte Helfer umdeutet, löst das Freude aus. Und dies wird, wie jedes positive Gefühl, das negative Gefühl überdecken.

Gelingt uns die Neubewertung, nehmen wir die Angst vor dem Vortrag vielleicht noch wahr, sehen aber, was sie Gutes mit uns macht: Sie hilft uns zum Beispiel, fokussiert zu sein. Außerdem wird sich niemand langweilen, wenn man so wach ist, wie es eine gewisse Nervosität mit sich bringt. Die Folge unseres Gedankenspiels: Der Puls sinkt. Der Darm bleibt ruhig. Der Vortrag verliert seinen Schrecken und man kann sogar positive Erfahrungen machen, weil man sich der Situation stellt.


Ein möglichst dickes Fell

Neben dem Ansatz, direkt an den Gefühlen und den stressauslösenden Situationen zu arbeiten, kann man das Problem aber auch noch allgemeiner angehen. Ein Mentalcoaching oder eine Psychosoziale Beratung etwa zielt darauf ab, die eigene Verwundbarkeit zu senken und angenehme Aktivitäten zu steigern, um stabiler zu sein und sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen zu lassen.

Gemeint ist damit, Selbstfürsorge zu betreiben und uns zu stärken, indem wir zum Beispiel für ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung sorgen und uns immer wieder Pausen gönnen. Ein guter Schutz vor Panik und Ärger auf der Arbeit könnte also auch darin liegen, Präsentationen bereits am Tag fertigzustellen – und in der Nacht einfach nur zu schlafen.


Breit aufgestellt – das bin ich.

Hast du Interesse an einem Mentalcoaching, einer psychosozialen Beratung, einer Supervision oder einer systemischen Aufstellung?
Dann nimm gerne direkt Kontakt mit mir auf. Per Telefon oder E-mail. Hier meine
Kontaktinfo.

Ich freu mich dich kennenzulernen!
Deine Nicole

 

Quelle: Psychologie heute (Leonie Schulte), Nicole Burtscher

Mein Lebens-Rucksack

Fotocredit: burtscher coaching beratung


Mein Lebens-Rucksack. Mein Lebenssinn
Wenn wir geboren werden, dann haben wir bereits einen Rucksack mit Lebensaufgaben und Ressourcen auf unseren Rücken bekommen.
Der Rucksack wird auf unserem weiteren Lebensweg mit Familiengeschichten, Grundsätzen und Glaubenssätzen, Ressourcen und Potentialen, Wünschen, Zielen, Schicksalsschlägen, vielleicht traumatischen Erlebnissen und Lebenskrisen aber auch genauso vielen schönen Augenblicken und Momenten und neuen, positiv wachsenden Aufgaben gefüllt.


Die Suche nach dem Glück
Vielleicht sind wir uns nach einigen Lebensjahren nicht mehr bewusst, was unsere Lebensziele, unsere Lebensmission oder Herzenwünsche waren. Menschen sind dann auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und ihrem Lebensglück.

Wenn wir jedoch achtsamer durchs Leben gehen, dann erkennen wir vielleicht, dass wir Aufgaben bekommen haben, welche zu lösen sind. Dabei wissen wir jedoch oft „noch“ nicht, welche Aufgaben dies sind und wie wir sie überhaupt lösen können. Die Suche nach dem Sinn dieser Aufgaben, dem „Weshalb“ und deren Lösung führt uns an verschiedene Lebensstationen, an denen wir meist etwas Gutes und Sinnvolles dazulernen können.
Oft können wir dies jedoch erst rückblickend als positive Erfahrung erkennen und für uns als Geschenk (present) mitnehmen. Abere nur dann, wenn wir in diesem einen Moment, in dieser Situation gedanklich präsent waren.

Mein Tipp: Setze deinen Fokus auf das Wesentliche. Sei präsent und achtsam, damit du die besonderen Augenblicke in deinem Leben für dich sammeln und mitnehmen kannst.


Zwischenstopps einlegen
Manchmal stelle ich mir den Lebensweg wie eine Reise mit Rastplätzen oder Zwischenstationen vor.
Rastplätze sind dafür da, um Ruhe, Erholung und Kraft zu tanken. Die Reiseroute und das Reiseziel bestimmen wir selbst, ob wir die kürzere schnellere oder die langsamere längere Route wählen. Eine Rast dazwischen ist jedoch notwendig, für Konzentration und Fokus sowie Orientierung und Erholung. Bei unserer Reise lernen wir viele Menschen, Erfahrungen, vielleicht auch Verluste und auch neue Gedankengänge kennen. Wir verändern uns, entwicklen uns weiter, wachsen in unserem Bewusstsein. Wir formen und kreieren unser Mindset.

Den Lebensrucksack, den du bei deiner Reise mit dir trägst, sollte öfters mal an diesen Rastplätzen abgenommen und entleert werden. Beim Aussortieren dieser „Dinge“, kannst du entscheiden, was du noch brauchst und behalten möchtest, was du auch nicht mehr brauchst und da lassen kannst und welche „Dinge“ für deine Reise noch notwendig sind.


Erkennen. Verstehen. Entscheiden
Sobald Erkenntnisse und Reflexionen stattgefunden haben, wird die Reise mitunter herausfordernder, aber auch gleichzeitig erleichternd und befreiend.
Neue und gute Ziele werden erkannt, wo es zukünftig für mich hingehen könnte. Und dann tue es. Navigiere dein nächstes Ziel an. Mit Mut, Freude, Ausdauer, Geduld sowie Dankbarkeit und Hoffnung.

Mein Tipp: Sei immer gut in Kontakt mit dir selbst. Höre auf dein Herz und deinen Verstand. Und vertraue auf dich und deine Stärken.


Ein Blick von außen wirkt
Entwickle auch du dich weiter und finde deine persönlichen Lebensziele, die du Schritt für Schritt anpeilen möchtest.

Mein Tipp: Ein Coaching, eine Beratung kann dich dabei wirkungsvoll und nachhaltig unterstützen.

„Wir alle sehnen uns nach Ruhe und Zufriedenheit, nach verstanden werden – ohne sich bewertet zu fühlen, nach Weiterentwicklung und vor allem danach, uns wieder mental und körperlich mit voller Energie zu spüren.“

Ich freue mich dich kennenzulernen und dich auf deinem Lebensweg ein Stück zu begleiten.

Deine Nicole


Text: Nicole Burtscher