Große Gefühle aushalten

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Ob im Job, in der Schule, in der Familie oder im Freundeskreis sowie im Sport. Immer wieder geraten wir in Situationen, die wir kaum aushalten.
Gerade stark negative Emotionen wie Ärger, Wut, Angst oder Trauer können einen regelrechten Sturm in uns auslösen. Verzweifelt versucht man dann, diese Gefühle in den Griff zu bekommen. Hat man immer wieder heftige Emotionen, aber keine Strategien, mit ihnen umzugehen, wird das Leben stark beeinträchtigt.

Das Gute daran ist: Wir können mentale Techniken lernen, um das Ruder wieder in die Hand zu bekommen. Ein konstruktiver Umgang mit starken Emotionen bedeutet dabei, sie regulieren zu können, und nicht, weniger oder gar nichts mehr zu spüren. Denn unsere Gefühle sind wichtig. Sie sorgen dafür, dass wir unseren Bedürfnissen und Zielen entsprechend handeln. Angst etwa kann überlebenswichtig sein und aktiviert das uralte Kampf- und Fluchtsystem im Gehirn.

Wir brauchen also einen angemessenen Umgang mit starken Gefühlen. Im Mentalcoaching spricht man von Emotionsregulation, wenn es darum geht, die Emotionen zu steuern, also die Intensität und Dauer, den Zeitpunkt und den emotio­nalen Ausdruck.

Warum wir fühlen, wie wir fühlen, ist ein Produkt aus Anlage und Umwelt. Andererseits prägen auch Erfahrungen unser emotionales Erleben und damit die Frage: Wie gut habe ich gelernt, mit dem, was ich an Temperament mitbringe, umzugehen? Hier spielen die primären Bezugspersonen, in der Regel die Eltern eine wichtige Rolle.


Kurz innehalten und durchatmen

Viele dieser Methoden nutzen wir bereits im Alltag, und das ganz automatisch: Wir sprechen mit Freunden, wenn es uns schlechtgeht, wir atmen vor einem schwierigen Gespräch einmal tief durch oder lenken uns ab, wenn es uns zu viel wird. Skills sind also Fertigkeiten, die uns in herausfordernden Situationen unterstützen. Durch mentales Training können wir sie verbessern. Im Mentalcoaching finden sie auf unterschiedlichen Ebenen Anwendung: Manche beziehen sich auf das Verhalten, andere darauf, die Gedanken zu verändern.


Wann Emotionen zeigen und wann nicht?

Denn manche Tricks, die wir anwenden, helfen zwar kurzfristig, richten auf der Langstrecke aber Unheil an. Zum Beispiel das Ignorieren von Gefühlen. In einem konkreten Moment mag es hilfreich sein, aufkommende Wut zu unterdrücken, damit wir die Kinder nicht anschreien. Die langfristige Gefühlsunterdrückung aber, laut einer wissenschaftlichen Studie, kann zu Depressionen führen. Zudem werden wir bei Missachtung von Emotionen unzufriedener in zwischenmenschlichen Beziehungen.


Radikale Akzeptanz

Das bedeutet jedoch nicht, Emotionen gar nicht beeinflussen zu können – nur braucht es seine Zeit und ein immer wiederkehrendes mentales Training. Dank der hohen Plastizität ist unser Gehirn bis ins hohe Alter noch in der Lage, neue neuronale Verknüpfungen zu bilden. Durch regelmäßiges Mentaltraining können wir das Gehirn in gewissem Maße umbauen.

Beim mentalen Training der Emotionsregulation sollte man auf der körperlichen Ebene anfangen. Kurze Atem- und Muskelentspannungstechniken bieten einen vergleichsweise schnellen und konkreten Einstieg in die Emotionsregulation.

Die innere Achtsamkeit zielt darauf ab, die Wahrnehmung für den Moment zu schärfen und das Gefühl von Kontrolle und Stabilität zu stärken. So können wir in schwierigen Situationen versuchen, unsere Gefühle und Wahrnehmungen so konkret wie möglich zu beschreiben – ohne sie zu bewerten.

Oft sind es erst die Bewertungen, die negative Emotionen auslösen: Wir spüren Angst vor unserem Vortrag, weil wir erwarten, eine perfekte Leistung abzuliefern. Wir sind nervös, weil wir uns wie ein Versager fühlen werden, wenn das nicht gelingt. Ein Teufelskreis der sich in Gang setzt. Wenn wir jedoch eine Situation als neutral oder positiv bewerten, dann können wir diese Abwärtsspirale stoppen und sogar Motivation und Mut gewinnen.


Neubewertung der Gefühle

Es geht auch darum zu entscheiden, ob eine Emotion überhaupt verändert werden kann und sollte. Manche Gefühle brauche beispiels­weise einfach seinen Raum, etwa die Niedergeschlagenheit. Diese Gefühle wollen gesehen, gehört und gefühlt werden. Lies mehr dazu im Blog „Gefühle wollen gefühlt werden“.

Die sogenannte radikale Akzeptanz von Dingen, die wir nicht ändern können, ist daher ein Skill, der in dem Modul Stresstoleranz eine zentrale Rolle spielt.

Die Neubewertung – mit dieser mentalen Technik deuten wir ein Ereignis so um, dass es positivere Emotionen in uns auslöst, und können dadurch unser Verhalten und die physiologischen Reaktionen verändern. Die Neubewertung aktiviert den präfrontalen Kortex und damit die kognitive Kontrolle in unserem Gehirn, sie reguliert zudem die Aktivität im limbischen System. Starke Emotionen wie Angst oder Wut nehmen also ab.

Nehmen wir einen Vortrag: Man spürt Angst, denkt daran, wie unangenehm die Angst werden könnte. Das setzt weitere negative Gefühle und Gedanken sowie physiologische Prozesse in Gang: Scham, Schwitzen, Durchfall. Am Ende sagt man den Vortrag ab, vermeidet also. Und dadurch fühlt man sich dann wirklich als Versager oder Versagerin. Wir können aber Alternativen zu diesen Gedanken finden. Fragen, die dabei helfen, sind zum Beispiel: Ist meine Situation wirklich so schlimm? Oder: Denken andere auch so über mich? Ebenso können wir alte Überzeugungen und negative Glaubenssätze hinterfragen: Muß ich wirklich perfekt sein? Darf ich mir wirklich keine Fehler erlauben?


Negative Emotionen umdeuten

Oft hilft auch, den Nutzen der Emotion zu verstehen. Angst zum Beispiel hilft, vor Gefahren zu fliehen, Ärger sorgt dafür, dass ich mich verteidigen kann, und Scham will mir helfen, dass ich Gruppenregeln nicht verletze. Wenn man eine vermeintlich negative Emotion als sogenannte Helfer umdeutet, löst das Freude aus. Und dies wird, wie jedes positive Gefühl, das negative Gefühl überdecken.

Gelingt uns die Neubewertung, nehmen wir die Angst vor dem Vortrag vielleicht noch wahr, sehen aber, was sie Gutes mit uns macht: Sie hilft uns zum Beispiel, fokussiert zu sein. Außerdem wird sich niemand langweilen, wenn man so wach ist, wie es eine gewisse Nervosität mit sich bringt. Die Folge unseres Gedankenspiels: Der Puls sinkt. Der Darm bleibt ruhig. Der Vortrag verliert seinen Schrecken und man kann sogar positive Erfahrungen machen, weil man sich der Situation stellt.


Ein möglichst dickes Fell

Neben dem Ansatz, direkt an den Gefühlen und den stressauslösenden Situationen zu arbeiten, kann man das Problem aber auch noch allgemeiner angehen. Ein Mentalcoaching oder eine Psychosoziale Beratung etwa zielt darauf ab, die eigene Verwundbarkeit zu senken und angenehme Aktivitäten zu steigern, um stabiler zu sein und sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen zu lassen.

Gemeint ist damit, Selbstfürsorge zu betreiben und uns zu stärken, indem wir zum Beispiel für ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung sorgen und uns immer wieder Pausen gönnen. Ein guter Schutz vor Panik und Ärger auf der Arbeit könnte also auch darin liegen, Präsentationen bereits am Tag fertigzustellen – und in der Nacht einfach nur zu schlafen.


Breit aufgestellt – das bin ich.

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Ich freu mich dich kennenzulernen!
Deine Nicole

 

Quelle: Psychologie heute (Leonie Schulte), Nicole Burtscher

Mein Lebens-Rucksack

Fotocredit: burtscher coaching beratung


Mein Lebens-Rucksack. Mein Lebenssinn
Wenn wir geboren werden, dann haben wir bereits einen Rucksack mit Lebensaufgaben und Ressourcen auf unseren Rücken bekommen.
Der Rucksack wird auf unserem weiteren Lebensweg mit Familiengeschichten, Grundsätzen und Glaubenssätzen, Ressourcen und Potentialen, Wünschen, Zielen, Schicksalsschlägen, vielleicht traumatischen Erlebnissen und Lebenskrisen aber auch genauso vielen schönen Augenblicken und Momenten und neuen, positiv wachsenden Aufgaben gefüllt.


Die Suche nach dem Glück
Vielleicht sind wir uns nach einigen Lebensjahren nicht mehr bewusst, was unsere Lebensziele, unsere Lebensmission oder Herzenwünsche waren. Menschen sind dann auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und ihrem Lebensglück.

Wenn wir jedoch achtsamer durchs Leben gehen, dann erkennen wir vielleicht, dass wir Aufgaben bekommen haben, welche zu lösen sind. Dabei wissen wir jedoch oft „noch“ nicht, welche Aufgaben dies sind und wie wir sie überhaupt lösen können. Die Suche nach dem Sinn dieser Aufgaben, dem „Weshalb“ und deren Lösung führt uns an verschiedene Lebensstationen, an denen wir meist etwas Gutes und Sinnvolles dazulernen können.
Oft können wir dies jedoch erst rückblickend als positive Erfahrung erkennen und für uns als Geschenk (present) mitnehmen. Abere nur dann, wenn wir in diesem einen Moment, in dieser Situation gedanklich präsent waren.

Mein Tipp: Setze deinen Fokus auf das Wesentliche. Sei präsent und achtsam, damit du die besonderen Augenblicke in deinem Leben für dich sammeln und mitnehmen kannst.


Zwischenstopps einlegen
Manchmal stelle ich mir den Lebensweg wie eine Reise mit Rastplätzen oder Zwischenstationen vor.
Rastplätze sind dafür da, um Ruhe, Erholung und Kraft zu tanken. Die Reiseroute und das Reiseziel bestimmen wir selbst, ob wir die kürzere schnellere oder die langsamere längere Route wählen. Eine Rast dazwischen ist jedoch notwendig, für Konzentration und Fokus sowie Orientierung und Erholung. Bei unserer Reise lernen wir viele Menschen, Erfahrungen, vielleicht auch Verluste und auch neue Gedankengänge kennen. Wir verändern uns, entwicklen uns weiter, wachsen in unserem Bewusstsein. Wir formen und kreieren unser Mindset.

Den Lebensrucksack, den du bei deiner Reise mit dir trägst, sollte öfters mal an diesen Rastplätzen abgenommen und entleert werden. Beim Aussortieren dieser „Dinge“, kannst du entscheiden, was du noch brauchst und behalten möchtest, was du auch nicht mehr brauchst und da lassen kannst und welche „Dinge“ für deine Reise noch notwendig sind.


Erkennen. Verstehen. Entscheiden
Sobald Erkenntnisse und Reflexionen stattgefunden haben, wird die Reise mitunter herausfordernder, aber auch gleichzeitig erleichternd und befreiend.
Neue und gute Ziele werden erkannt, wo es zukünftig für mich hingehen könnte. Und dann tue es. Navigiere dein nächstes Ziel an. Mit Mut, Freude, Ausdauer, Geduld sowie Dankbarkeit und Hoffnung.

Mein Tipp: Sei immer gut in Kontakt mit dir selbst. Höre auf dein Herz und deinen Verstand. Und vertraue auf dich und deine Stärken.


Ein Blick von außen wirkt
Entwickle auch du dich weiter und finde deine persönlichen Lebensziele, die du Schritt für Schritt anpeilen möchtest.

Mein Tipp: Ein Coaching, eine Beratung kann dich dabei wirkungsvoll und nachhaltig unterstützen.

„Wir alle sehnen uns nach Ruhe und Zufriedenheit, nach verstanden werden – ohne sich bewertet zu fühlen, nach Weiterentwicklung und vor allem danach, uns wieder mental und körperlich mit voller Energie zu spüren.“

Ich freue mich dich kennenzulernen und dich auf deinem Lebensweg ein Stück zu begleiten.

Deine Nicole


Text: Nicole Burtscher

Ab in die Sommerferien

Foto privat: Familienurlaub Kalifornien 2022. Mein Hintergrundbild am Handy.


Ab hier kannst du entspannen.
Die letzten Schultage vor den Sommerferien sind gute Signale zum Runterfahren und Erholen. Egal ob du Kinder hast oder nicht.
Rundherum kann man dieses wunderbare Urlaubsfeeling wahrnehmen. Gespräche zu „Wo verbringt ihr euren Urlaub?“ und eigene Vorfreuden auf ein paar Tage Auszeit erweitern eine wohltuende Grundstimmung und nähren dich mit positiven Emotionen.
Und dafür muss man nicht einmal wegfahren.


Nutze die Ferienzeit und gönne dir Powernap-Pausen.
Ob zu Hause auf dem Balkon, an deinem Lieblingssee oder an deinem Urlaubsort. Einfach nichts tun, genießen, sich treiben lassen und im Moment leben. Wer sich erlaubt öfters mal etwas wegzunicken lebt gesünder und glücklicher. Das heißt – wer sich gelegentlich eine Siesta oder ein Powernap gönnt, senkt das Risiko für Herzinfarkt sowie Schlaganfall und erlaubt seinem verplanten Kopf eine kostbare und sinnvolle Ruhezeit.

Mein heißer Tipp: Geplantes Dösen im Urlaub und an freien Tagen? Ja unbedingt!


Sommeraromen mit allen Sinnesorganen wahrnehmen.
Alles duftet und schmeckt voll und reif, süss und sauer. Der Sommer zergeht einem auf der Zunge. Die Sommeraromen duften in der Luft. Eine wunderschöne Farbenpalette findest du in Blumen, Gemüse und Obst. Deine Sonnencreme duftet nach Urlaub und Freiheit. Der Reiz der klingelnden Eiswürfel verlocken den Genuß zu einem Sommerspritzer. Laue Sommerabende und das Gefühl, dass die Zeit für einen kurzen Moment still steht, öffnen dein Herz. Das Rauschen des Meeres, das Plätschern des Sees und das zirpen der Grillen erinnern dich an gute Sommerlaune.

Mein heißer Tipp: Eine Muschel oder ein kleines Souvenir vom letzten Urlaub lässt Sorgen schwinden und erinnert dich immer wieder zurück an deinen Sehnsuchtsort.


Ein Schnappschuß für später – macht das Sinn?
Aber logisch, denn Bilder dringen unmittelbar in unser Bewusstsein vor und sorgen dort für beeindruckende Auswirkungen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Der kitschige Sonnenuntergang, die atemberaubende Landschaft oder ein Gruppenbild mit den Liebsten. Fotos halten einzigartige Augenblicke fest, die so nicht mehr wiederkommen. Zum Glück können wir uns die schönen Bilder später so oft wir wollen ansehen – und das sollten wir auch wirklich tun, denn diese Momentaufnahmen lösen starke positive Gefühle in uns aus. Und das jedes Mal, wenn wir uns die Bilder ansehen. Ein perfekter Seelentröster für herausfordernde Zeiten.

Mein heißer Tipp: Sammle in den Sommerferien viele freudig bewegende Momentaufnahmen mit deinem Handy oder Fotoapparat. Du wirst es später nicht bereuen!


Tief einatmen im Urlaub – aber warum?
Urlaubsgerüche sind das beste Souvenir. Duftreize landen direkt im Emotionszentrum des Gehirns und wecken hier unsere Erinnerungen und Gefühle.

Mein heißer Tipp: Gönne dir vor deinem Urlaub ein neues Duschgel, eine duftende Bodylotion oder einen frischen Body Spray. So kannst du die entspannten Urlaubsfeelings im kalten Winter mit diesem Sommerduft ganz schnell wieder aufleben lassen.


Cooler Sommersound für zu Hause.
Auch coole oder typische Urlaubslieder sind die besten Urlaubskonditionierungen. Die sensorischen Reize docken direkt im Emotionszentrum des Gehirns an und wecken, auch hier, unmittelbar unsere Erinnerungen und Gefühle.

Mein heißer Tipp: Lade dir deine Lieblingssongs, die du im Urlaub oft im Radio oder in der Bar oder sonst an deinem Urlaubsort wahrnimmst, auf dein Handy oder deiner Playlist runter und höre es dir dann zu Hause im Alltag wieder an. Du wirst sehen: Gefühlt beamt es dich sofort wieder an deinen Urlaubsort zurück und erfrischt dich zugleich mit einer Ladung positiver Emotionen und schönen Gedanken.


Glücksmomente sammeln.
Die Glücksforschung und die Wissenschaften der Positiven Psychologie bestätigen, dass kleine tägliche Glücksmomente zufrieden und dankbar machen. Du freust dich über das, was da ist und fühlst, dass du Teil von etwas Großem bist. Diese positiven Emotionen machen dich offener, kreativer, wacher und befreiter, das Leben in seiner besonderen Gesamtheit zu begegnen.

Mein heißer Tipp: Tages-Highlights und Glücksmomente am Abend sammeln und für dich notieren. Überlege dazu, was dein Beitrag für dieses Glückserlebnis war und schließe den Tag mit tiefer Dankbarkeit ab.


Erlaube dir zu träumen.
Die Natur mit ihren Geräuschen, Farben und Düften wirkt wohltuend und tiefenentspannt. In der freien Natur öffnest du dich für Veränderungen, fühlst dich frei und stimmig. Das kann dir helfen gelassener zu werden, loszulassen, ins Leben zu vertrauen und in den Tag zu träumen. Den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, unterstützt dich hochkommenden Wünschen, Vorstellungen und Ideen freien Lauf zu lassen.

Mein heißer Tipp: Hilfreiche Gedanken und gute Impulse während des Tagträumens sammeln, notieren und umsetzen.


Innehalten.
Anhalten und wieder inneren Halt bekommen. Die Ferienzeit wäre eine gute Chance. Mit deiner Familie und Freunden könntest du einen eigenen „Verein zur Verzögerung der Zeit“ gründen. Und das Motto wäre „Lebe langsamer, dann hast du länger was davon!“

Mein heißer Tipp: Hole dir im Alltag inneren Halt und stelle dir in Gedanken deinen Wohlfühlort vor. Nimm die positiven Emotionen und wohltuenden Bilder innerlich war und starte anschließend mit neuer Energie und Frische in den Tag. Dieser einfache Gehirntrick funktioniert, denn dein Gehirn kann innere Fantasiebilder und Realitätsbilder nicht unterscheiden.


Ich wünsche dir und deiner Familie eine genußvolle Ferienzeit mit gelingenden Ruhemomenten sowie vielen wohltuenden Sommerfeelings und positiven Emotionen.

Deine Nicole
Akad. Mentalcoach & Dipl. Psychosoziale Beraterin

Text: Nicole Burtscher

Fehlerfrei

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Aus eigenen Fehlern und dem eigenen Scheitern zu lernen ist ein guter Vorsatz, nur machen es viele nicht.
Wenn du jedoch Fehler zugeben kannst, macht dich das nicht zu einem schlechteren Menschen.
Im Gegenteil – zu seinen Schwächen und Fehlern zu stehen, macht Menschen sogar sympathischer, wie Forschungen zeigen.

Warum du deine Fehler zugeben solltest.

Niemand von uns ist fehlerfrei und kann alles. Irren ist menschlich, wie man so schön sagt. Daher solltest du zu deinen Fehlern stehen.

  • Sei offen dafür, deine eigenen Fehler einzugestehen. Sieh es als Chance, aus diesen zu lernen und nimm die Möglichkeit wahr, daraus zu wachsen.
  • Die Einsicht, etwas falsch gemacht zu haben und dazu zu stehen, schafft Vertrauen in deinem Umfeld. Du gewinnst mehr Ehrlichkeit und Authentizität.
  • Das offene Eingestehen eines Fehlers kann auch als Vorbildfunktion für andere Menschen dienen. Denn einige Menschen trauen sich dies aus mangelndem Selbstbewusstein oder aus Scham nicht. Du zeigst ihnen, dass niemand perfekt ist.
  • Menschen, die sichtliche Ecken und Kanten haben, anstelle einer perfekt glänzenden Fassade, wirken auf ihr Umfeld meist sympathischer und somit zugänglicher als angeblich unfehlbare Menschen.
  • Wenn du deine Fehler offen zugibst, dann erleichtert das zudem dein Gewissen und du musst dich nicht aus unangenehmen Situationen herausreden.

Mit Fehlern umgehen lernen. Mit diesen vier Mitteln schaffst du es.

Jeder von uns kommt im Laufe des Lebens in die unangenehme Situation, kleinere und größere Fehler zu machen. Das kann im Arbeitsleben oder im Privatleben passieren. Hadere nicht lange mit dir und befreie dich von diesem beklemmenden Gefühl.


1. Fokus auf ein langfristiges Ziel

Konzentriere dich auf dein langfristiges Ziel, zum Beispiel den Studienabschluss oder darauf, gut Tennis spielen zu können. Dieser Fokus auf die spätere Belohnung des Erfolgs hilft, die eigenen Fehler zu akzeptieren und von ihnen zu profitieren.
Es gibt mehrere Gründe, warum die eigenen Misserfolge oft die besten Informationen für den künftigen Erfolg enthalten. Einer davon ist, dass sie unsere Erwartungen verletzen. Der Grund ist einfach: Menschen haben nie die Absicht zu scheitern. Insofern ist der Misserfolg meist überraschend. Doch sei genau dann erfolgsmotiviert, nimm die Lerngewinne mit und verfolge dein Ziel weiter.


2. Fehler brauchen Raum

Gönne deinem Gehirn nach Fehlern Entlastung, damit es genug Raum und Muße hat, über die Lektionen nachzudenken, die im Misserfolg stecken können – und sie richtig zu interpretieren. Schreibe dir dann die Lehren aus den Fehlern bewusst auf und gib dir dein eigenes Feedback: „Ich bin bei der Prüfung durchgefallen, weil ich nicht lange genug gelernt habe. Deshalb muss ich in Zukunft länger lernen und dieser Aufgabe absoluten Vorrang vor allem anderen einräumen.“


3. Selbstmitgefühl kultivieren

Übe dich in Selbstmitgefühl. Viele Menschen glauben, dass sie nach einem Misserfolg hart zu sich selbst sein sollten, denn wie sollten sie sonst aus ihren Fehlern profitieren? Es heißt ja auch: „Try harder!“ Tatsächlich deuten aber viele Studien darauf hin, dass Menschen eher wachsen, wenn sie nach einem Misserfolg freundlich und wertschätzend zu sich selbst sprechen.


4. Verbindung mit anderen Menschen

Und es gibt noch eine weitere wichtige ­Komponente des Selbstmitgefühls: die gemeinsame Menschlichkeit. Das ist das Bewusstsein für unsere Verbindung mit anderen Menschen und die Vielseitigkeit der menschlichen Erfahrung. Scheitern ist eine dieser menschlichen Erfahrungen, denn es ist unvermeidlich. Die Frage ist nicht, ob du scheitern wirst, sondern wann. Und dann wirst du eine Antwort darauf finden müssen, was du aus dieser Erfahrung positiv lernen kannst.


Breit aufgestellt – das bin ich.

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Deine Nicole


Quelle: Psychologie heute, Dana Jungbluth, Nicole Burtscher

Schwierige Kolleg:innen

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Wie mit schwierigen Menschen im Arbeitsalltag zurechtkommen?
Ein paar gute Tipps helfen dir dabei, um an deinem Arbeitsplatz mit Negativdenkende, cholerischen Menschen und anderen schwierigen Charakteren auszukommen. Denn mit wem man es am Arbeitsplatz zu tun hat, kann man sich oft nicht aussuchen. Und so ist die Situation im Berufsumfeld oft derart belastend, dass die neuesten Vorkommnisse einen bis in den Feierabend verfolgen – oder einem sogar den Schlaf rauben.

Um die eigenen Nerven zu schonen und damit die Freude an der Arbeit nicht verlorengeht, kannst du zum Beispiel:


1. Bei dir bleiben

Wir können andere Menschen nicht so einfach verändern. Es ist leichter, selbst etwas anders zu machen und damit vielleicht auch bei unseren Mitmenschen ein neues Verhalten anzuregen. Zum Beispiel: Wer täglich von Kolleg:innen eine Menge von E-Mails mit unterschiedlichen, meist unnötigen Anfragen erhält, sollte nicht auf jede einzelne antworten, sondern später am Tag geballt und dann nur auf wirklich wichtige Aspekte eingehen. Die Chancen stehen gut, dass diese Person beginnt, die Anfragen zu bündeln und zu gewichten.

Mein Tipp: Mentale Techniken und Interventionen können dich bei Abgrenzung und Fokus wirkungsvoll und nachhaltig unterstützen.


2. Eigene Verzerrungen erkennen

Wir alle neigen zu verzerrten Wahrnehmungen, erst recht wenn die Situation schon aufgeladen ist. Seine eigenen Wahrnehmungsfehler zu kennen kann manchem Konflikt vorbeugen. Zwei Verzerrungen sind meist typisch.

Verzerrung Nummer 1: Wir umgeben uns am liebsten mit Menschen, die gleiche Ansichten teilen und in einer ähnlichen Lebenssituation sind. Die Folge: Wer außerhalb dieser Blase agiert, wird von uns schnell kritisch beäugt. Wir wollen mit einer solchen Person, die uns eher fremd ist, von vornherein nicht so gern zusammenarbeiten.

Verzerrung Nummer 2: Haben wir jemand beispielsweise als sehr unhöflich abgestempelt, nehmen wir jegliches Verhalten dieses Menschen genau mit dieser Annahme unter die Lupe und fühlen uns nur allzu oft bestätigt. Unsere Voreingenommenheit wird dann schnell zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, denn wir haben die Tendenz, alles, was die betreffende Person sagt oder tut, so zu werten, wie es in unsere bisherige Sicht auf die Dinge passt. Nur weil ich die Person nicht angenehm finde, heißt das nicht, dass sie gute Ideen oder Lösungen hat. Trenne daher die Persönlichkeit mit der Sachlichkeit.

Mein Tipp: Die eigenen Glaubenssätze und Überzeugungssätze zu erkennen, verändern dich in deiner Sicht auf andere und auf dich selbst sowie der Blick auf deine Trigger-Points.


3. Perspektiven wechseln

Viele Missverständnisse entstehen, weil wir davon ausgehen, dass unser Gegenüber die Sachlage doch genauso sehen sollte wie wir selbst. Dabei gibt es in jedem einzelnen Moment unzählige Blickwinkel auf das Geschehen. Wie wir die Welt sehen, ist von unzähligen Faktoren abhängig, wie etwa unserem Alter, dem Geschlecht, der Persönlichkeit, der Berufserfahrung, der Position in der Firma oder auch vom täglichen Stresslevel. Es hilft daher, den eigenen Fokus stets zu hinterfragen – und zu akzeptieren, dass jemand anderes einen vermeintlich objektiven Umstand gänzlich abweichend beurteilt. Ab und zu mal den Blickwinkel einer anderen Person einzunehmen – oder es zumindest zu versuchen – kann schon einen Konflikt lösen oder zumindest den Weg zu einem Kompromiss ebnen.


4. Den Feierabend leben

Wenn am Arbeitsplatz emotionales Chaos herrscht, ist es wichtig, in der Freizeit die Zügel in die Hand zu nehmen. Die Kontrolle über Dinge im Privatleben zu haben gleicht das Gefühl von Machtlosigkeit im konfliktreichen Arbeitsalltag aus. Den Abend sowie die Wochenenden so zu gestalten, wie sie einem guttun, ist dann essenziell. Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Sport und Bewegung zum Ausgleich, viel draußen sein, Freundinnen und Freunde treffen: Selbstfürsorge kann eine sehr wichtige Essenz gegen zwischenmenschlichen Stress im Job sein.


5. Sich Luft machen

Während es wenig ratsam ist, am Arbeitsplatz über Kolleg:innen oder Führungskräfte zu lästern, kann es dennoch der Psychohygiene zugutekommen, einen Konflikt mit einer außenstehenden Person zu besprechen. Das senkt den Stresslevel. Geeignet sind dafür Menschen, denen man vertraut. Alternativ lässt sich auch in einem Notizheft Dampf ablassen. Nur fünf Minuten, dann das Heft zuklappen und den akuten Frust damit beiseitelegen.


6. Konflikt wertschätzend ansprechen

Unterschiedliche Standpunkte und Meinungen im Arbeitsalltag treten häufig auf. Sie können bereichernd und inspirierend sein – vorausgesetzt es besteht die Bereitschaft sich einander ohne Bewertung zuzuhören und sich zu respektieren. Fehlen diese Elemente, verhärten sich die Standpunkte – das gemeinsame Thema ist nicht mehr im Fokus und eine Konfliktdynamik beginnt. Während man im Privaten der Person aus dem Weg gehen kann, ist es in Unternehmen oftmals nicht möglich, genug Distanz aufzubauen, um ein negatives Klima zu vermeiden. Daher ist es besonders in Unternehmen wichtig, eine gute Kommunikationskultur zu entwickeln. Durch Vermutungen und Interpretationen entstehen häufig Konflikte und Missverständnisse. Jeder Mensch hat ein anderes Kommunikationsverhalten. Wenn wir unsere persönlichen Muster erkennen, dann können wir unser eigenes Kommunikationsmuster und auch unser Kommunikationsverhalten verändern.

Die Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg ist dafür ein passendes Hilfsmittel die Menschen und Mitarbeitenden zu sensibilisieren und den Umgang miteinander so wertschätzend wie möglich zu gestalten. Die Gewaltfreie Kommunikation ist eine klare und wirksame Art der Kommunikation, Konfliktlösung und Lebenshaltung.

Mein Tipp: Team-Trainings, Workshops oder Einzeltrainings zur „Wertschätzenden Kommunikation“ nach dem Modell der GfK können hier wirkungsvoll und nachhaltig unterstützen.


7. Grenzen setzen

Ein wichtiger Selbstschutz ist, Grenzen zu setzen. Regt einen die Interaktion mit den Mitarbeiter:innen zu sehr auf, kann es schon entlasten, die Zusammenarbeit so weit wie möglich zu reduzieren und die Kommunikation auf das Allerwichtigste zu begrenzen. Gibt es stets Probleme mit einem bestimmten Kunden, dann lohnt es sich vielleicht, darum zu bitten, diesen an jemand anders abgeben zu können. Manchmal ist man im Unternehmen aufeinander angewiesen, doch die Konflikte sind trotz verschiedener Lösungsversuche zu zahlreich. In diesem Fall hilft vielleicht nur noch ein Teamwechsel.


8. Stelle das System auf und verändere so deine Sichtweise

Jede Person lebt täglich in Systemen – beruflich oder privat – auch in ihrem eigenen Selbst-System. Zur Systemaufstellung zählen Familienaufstellungen, Themenaufstellungen, Antreiberaufstellungen oder Organisationsaufstellungen.

Mein Tipp: In einer Systemaufstellung, das mit mir zusammen in einem Einzelsetting stattfindet, kommt die Person durch die objektive und subjektive Sichtweisen-Veränderung rascher zur Lösungsfindung. Durch die Systemaufstellung werden emotionale Bindungen und Beziehungen – auch berufliche Beziehungen – spürbar, erkennbar und bewusst reflektiert. Die Folge ist eine neue und bewusste Denk- und Verhaltensänderung gegenüber der aktuellen Situation. Mehr zur Systemischen Aufstellungsarbeit hier.


9. Die Reißleine ziehen wenn gar nichts mehr geht

Manchmal kann eine belastende Konstellation am Arbeitsplatz so sehr aufrühren, dass sie einen auch nach Arbeitsschluss und über Tage und Wochen hinweg nicht loslässt. Es geschieht schnell, dass man sich von einem Konflikt mit einer Kollegin, einem Kollegen mitreißen lässt und seine Zeit damit verbringt, nur noch daran zu denken. Hier ist es wichtig, nicht den Fokus auf sich selbst, seine Gesundheit und auch seine Karriere zu verlieren.

Das bedeutet auch: Bringen all die Kniffe nichts, laufen Aussprachen und Veränderungsversuche ins Leere, sind sämtliche Optionen ausgeschöpft und ist man selbst total erschöpft von den Reibereien im Job, die längst das ganze Leben überschatten, gilt es, die Reißleine zu ziehen. Dann könnte die Kündigung ein radikaler, aber auch letzter möglicher Weg sein.


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Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher

Geschwister

Foto: pexels


Geschwister. Sie begleiten uns ein Leben lang und prägen uns entscheidend.
Was wir gewinnen, wenn wir alte Muster überwinden – und uns als Erwachsene neu begegnen.

Laut einer empirischen Geschwisterforschung hat man erkannt, dass Schwestern und Brüder einen mindestens ebenso wichtigen Einfluss auf die seelische Entwicklung eines Menschen haben wie die Eltern. Hinzu kommt, dass die Geschwisterbeziehung meist die intensivste und am längsten andauernde Beziehung im Leben eines Menschen ist. Geschwister sind in unsere Identität eingewoben. Sie sind nach den Eltern unsere ersten Vorbilder, sie bieten uns ein Trainingsfeld für soziale Beziehungen, sie helfen uns bei der Identitätsfindung, und sie stehen in Krisen an unserer Seite.
Geschwister prägen uns viel mehr, als uns bewusst ist.


Ambivalente Gefühle

Aussuchen können wir uns nicht, mit wem wir aufwachsen. Und wir können uns von unseren Geschwistern auch nicht scheiden lassen. Aus dieser angeborenen Bindung kommt man sein Leben lang nicht mehr heraus. Selbst wenn sich Geschwister nicht mehr verstehen oder sogar Funkstille eingetreten ist, bleiben sie Teil einer Familie. Wir können mit unseren Schwestern und Brüdern eine tiefe Verbundenheit erfahren und an die Grenzen unserer Macht stoßen, wenn sie uns in unserer Entwicklung behindern oder unterdrücken.

Die Haltung der Eltern hat dabei einen großen Einfluss, sowohl auf die individuelle Entwicklung als auch darauf, wie Geschwister sich miteinander verstehen, und das nicht nur als Kinder. Wie Eltern im Alltag auf ihre Kinder eingehen, ob sie Konkurrenz zulassen, ein Kind bevorzugen oder auf eine faire und gerechte Behandlung aller achten, ob sie jedem innerhalb der Familie feste Rollen zuweisen oder Flexibilität fördern – das alles beeinflusst das Verhältnis der Geschwister untereinander.


Ich bin jetzt erwachsen

Fest steht: Das Verhältnis zu unseren Geschwistern ist nicht vorbei, wenn wir das Elternhaus verlassen. An so manchen Schmerz, den wir einander zugefügt haben, erinnern wir uns auch später noch – bewusst oder unbewusst. Und trotz dieser Kindheitserfahrung passiert es dann immer wieder, dass man bei einem Familientreffen in die alte Rolle rutscht. Manchmal reicht eine Bemerkung, und man fühlt sich sofort wieder klein und ohnmächtig. Dann muss man sich bewusst daran erinnern, dass man erwachsen ist und eine wohltuende Distanz einnehmen kann.

An der Beziehung zu seinen Geschwistern kann man arbeiten, ein Leben lang. Was auch bedeutet, die Kindheitsrollen aufzugeben, nicht mehr „der Besserwisser“, „die Rebellische“ oder „die Fröhliche“ zu sein, sondern sich auf einer erwachsenen Basis zu begegnen.


Was können Geschwister dafür tun?

Die eigene Geschichte verstehen: Sich klarwerden, wer man selbst war und welche Rolle man eingenommen hat. Sich dabei auch die Frage stellen, welche nicht gelebten Persönlichkeitsanteile der Bruder oder die Schwester einem vorleben. Mein Tipp: Familienaufstellung

Haltung annehmen: Die Geschwister nicht als etwas Selbstverständliches betrachten. Respekt und Höflichkeit ermöglichen ein gutes Verhältnis.

Erinnerungen teilen: Sich über die unterschiedlichen Perspektiven auf die gemeinsame Kindheit austauschen und sich selbst dabei ein Stückchen neu entdecken.

Emotionen managen: Üben, über die eigenen Gefühle zu sprechen.

Verletzungen einordnen: Konkurrenz, Eifersucht und Neid sind typische Gefühle in Geschwisterbeziehungen, die oft tabuisiert werden. Hier hilft es, Beobachtungen, Bewertungen und Schlussfolgerungen zu trennen. Mein Tipp: Familienaufstellung

Ungerechtigkeiten benennen: Über die unterschiedliche Behandlung durch die Eltern sprechen.

Ansichten hinterfragen: Gewohnte Bewertungen anderer Geschwister, die im Familienverbund vorherrschen, hinterfragen und sich für Neues öffnen.

Muster durchbrechen: Versuchen, alte Rollenverteilungen abzulegen. Nicht immer der Vernünftige sein, nur weil die anderen das erwarten. Wer sich überraschend anders verhält, kreiert neue Berührungspunkte mit den Geschwistern. Mein Tipp: Familienaufstellung

Perspektive wechseln: Überlegen, was den Bruder oder die Schwester zu ihrem Verhalten bringt – und nachfragen. Mein Tipp: Familienaufstellung

Abstand wagen: Steckt die Geschwisterbeziehung in einer Krise, darf man auf Distanz gehen. Danach kann eine Wiederannäherung in kleinen Schritten möglich sein.

Realität akzeptieren: Die Geschwister so akzeptieren, wie sie sind. Sich selbst daran erinnern, dass man erwachsen ist und aus vielen Situationen selbstbestimmt hinausgehen kann.

Unterstützungsgemeinschaften bilden: Geschwister, die bei der Unterstützung ihrer Eltern im Alter und Sterben zusammenarbeiten, stärken ihre Verbundenheit.

Lebenslanges Band pflegen: Gemeinsam mit den Geschwistern Rituale erfinden, die sie regelmäßig zusammenführen. Das gibt Struktur und schafft Verbundenheit.


Anerkennung und Wertschätzung

Zentral ist dabei, dass die Geschwister die Gleichwertigkeit in der Beziehung akzeptieren. Nur die gegenseitige Anerkennung als Gleichwertige ermöglicht eine neue, erwachsene, ,horizontale‘ und befriedigende Neukonstellierung der Geschwisterbeziehung.
Was wir dabei gewinnen können, ist wertvoll: eine lebendige gelebte Beziehung zu Menschen, mit denen uns zentrale biografische Erfahrungen verbinden.


Familiensystem

Das Familiensystem ist für den Menschen besonders bedeutsam. Jeder Mensch bildet zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern die Schicksalsgemeinschaft der Familie. Als Familienmitglied gehört er jedoch auch zu einer Sippschaft, in der sich beide Sippen der Eltern zu einem größeren System von Menschen verbinden, die der betreffende Mensch vielleicht nicht alle kennt und die trotzdem bedeutend für ihn sind. Aus systemischer Sicht ist eine Lösung nur dann gut, wenn sie auch für alle gut ist oder zumindest anderen Personen nicht schadet.


Familienaufstellung: Die Lösung liegt in jedem selbst. Ein Perspektivenwechsel wirkt.

Jede Person lebt täglich in Systemen – beruflich oder privat – auch in ihrem eigenen Selbst-System. Zur Systemaufstellung zählt auch die Familienaufstellung. In einer Systemaufstellung, das mit mir zusammen in einem Einzelsetting stattfindet, werden Dynamiken in Familien und der oder dein Platz in der Familie (Kernfamilie oder Herkunftsfamilie) bewusst gemacht. Durch die objektive und subjektive Sichtweisen-Veränderung kommt man rascher zu einer Lösungsfindung.

Mir ist es ein Anliegen, dass der gesamte Aufstellungsprozess wertschätzend, versöhnend, verzeihend, respektvoll und ohne Abwertungen stattfindet. Im Coaching-Setting arbeite ich einerseits mit systemzirkulären Fragetechniken. Dies regt den Kunden zu Bewusstseinsprozessen an. Andererseits können sogenannte Lösungssätze, die als Intervention eingebracht werden, befreiend und nachhaltig für das System wirken.

Gut zu wissen: Falls du Interesse an einer Familienaufstellung im Einzelsetting hast, dann melde dich gerne für einen Termin per Telefon oder E-mail.

 

Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher

Präsenter werden

 

5-Minuten Sanduhren geben dir den Impuls, die Zeit wieder bewusst zu genießen.
Foto: burtscher coaching beratung


Wach und aufmerksam durchs Leben zu gehen, ist in unruhigen Zeiten besonders schwer. Achtsamkeit kann helfen, wieder präsenter zu werden.


Wahrnehmungsproblem

Du hast an der Kassa bezahlt, verstaust das Wechselgeld sorgfältig in deine Geldtasche – und lässt deine Einkaufstasche liegen. Solche „Ausfälle“ tun wir ab als „schusselig“, „geistesabwesend“, „weggetreten – in Gedanken ganz woanders“. Offenbar haben wir uns schon daran gewöhnt, an das Leben mit „weit geschlossenen Augen“ (eyes wide shut). Gravierender wirkt sich das Abwesendsein in kritischen Situationen aus: Ein Stoppschild übersehen, zu spät erkennen, dass da noch eine Stufe kommt – die meisten Unfälle geschehen, weil die Person nicht richtig „da“ war.

Auch in einem dritten Bereich breitet sich eine folgenreiche Geistesabwesenheit aus: Wir werden immer unachtsamer im Umgang mit anderen. Wenn man beliebige Gespräche in unterschiedlichen Kontexten beobachtet, stellt man leicht fest, wie fast ständig aneinander vorbeigeredet wird, kaum jemand hört noch genau zu. Man fällt einander ins Wort, weil es wichtiger scheint, das Eigene loszuwerden. Ich bin zwei Monologe, sagte der Dialog.

Wie nie zuvor in der Geschichte wird das menschliche Gehirn mit Reizen bombardiert, wie nie zuvor müssen wir tagtäglich eine Vielzahl von Entscheidungen treffen, müssen ständig zwischen Wichtigem und weniger Wichtigem sortieren. Wir versuchen immer häufiger, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen („Multitasking“). Doch die Forschung zeigt: Alles gleichzeitig funktioniert nicht. Niemand kann mehrere komplexe Tätigkeiten gleichzeitig ausführen, das macht das menschliche Gehirn nicht mit. Vielmehr wechselt das Hirn rasant zwischen beiden Tätigkeiten hin und her. Das Ergebnis: Man bekommt nur die Hälfte mit.


Achtsam bleiben, auch wenn es schnell geht

Wir denken und reagieren auf die Anforderungen des Alltags „schnell“ mithilfe von Faustregeln, Formeln und Kategorien. Wir verlassen uns auf Erfahrungen, die wir irgendwann einmal gemacht haben, und wir haben einen Großteil der alltäglichen Verrichtungen so automatisiert, dass sie „wie von selbst“ ablaufen und unserer Geistesgegenwart gar nicht bedürfen: Arbeiten, Autofahren, Essen, Routinetätigkeit und vieles mehr wird von einer Art „Autopilot“ erledigt, den wir einschalten. Die Forschung zeigt: Es ist grundsätzlich immer möglich, achtsam zu bleiben und zu erkennen, was uns beeinflusst und was mit uns passiert.


Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist ein Geisteszustand, in dem wir offen und sensibel sind für Neues, selbst in vertrauten Situationen. Achtsam sein bedeutet, die Wahrnehmung zu schärfen und überall Nuancen und Veränderungen zu erkennen. Achtsamkeit ist die Kunst, die feinen Unterschiede wahrzunehmen. Wer achtsam ist, ist ganz bei der Sache und verschafft sich dadurch immer wieder neu ein unvoreingenommenes Bild der Realität. Er kann flexibler und langfristig erfolgreicher reagieren. Achtsamkeit ist aber mehr als nur Konzentration – also die Fokussierung auf einen Gedanken oder ein Objekt. Im Zustand der Achtsamkeit bleiben wir offen für alle Aspekte einer Situation und bleiben so mehr in der Beobachtung als in der Bewertung.


Achtsamkeit basiert auf vier Voraussetzungen

Über-Bewusstheit: Wir verlieren uns nicht in einer Tätigkeit, sondern sind uns bewusst, dass wir etwas Bestimmtes tun (z. B. beobachten).

Nicht abgelenkt sein: Keine „Nebengeräusche“ wie Grübeleien, Zukunftssorgen oder Gefühlsaufwallungen beeinträchtigen unsere Wahrnehmung.

Neutralität: Wir enthalten uns jeglichen Urteilens und Wertens dessen, was wir wahrnehmen und nehmen alles erst einmal „unbenotet“ in uns auf, selbst wenn uns vieles bekannt vorkommt und wir versucht sind, auf Erfahrungen und Vorurteile zurückzugreifen. Achtsamkeit ist „präreflexiv“ – sie registriert lediglich, was geschieht, ohne sich schon in bestimmte Gedanken oder Gefühle einzuklinken.

Perspektivenwechsel: Im Zustand der Achtsamkeit und der Neutralität bleibt uns bewusst, dass man die Dinge aus sehr unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann: Andere Menschen sehen die Dinge anders als wir. Sie haben wahrscheinlich gute Gründe für ihre Betrachtungsweise, und unsere eigene Sichtweise kann falsch, beschränkt oder einengend sein.


Welche Probleme wir bei der Wahrnehmung haben

Wir haben für die Gegenwart den „Autopiloten“ eingeschaltet. Entweder eilen uns die Gedanken voraus und wir beschäftigen uns mit zukünftigen Dingen, oder wir flüchten uns angesichts einer langweiligen oder unangenehmen Gegenwart in Tagträume oder Grübeleien darüber, wie wir Ereignisse in der Vergangenheit besser hätten meistern können. In jedem dieser Modi stellen wir uns nicht dem, was uns der Augenblick abverlangt, mit unseren vollen geistigen Kapazitäten.

Wer unachtsam lebt, verliert aus dem Blick, dass er die Dinge auch ganz anders, vielschichtiger und „informativer“ sehen könnte. Unachtsamkeit hält uns gefangen in einem Spektrum des Denkens und Handelns, das in der Vergangenheit definiert worden ist. Die Möglichkeit von Veränderungen wird ausgeblendet.


Nur scheinbar vertraut?

Es kommt darauf an, auch in scheinbar vertrauten Situationen das Neue zu erkennen oder in einer gewohnten Situation eine neue Perspektive zu erproben. Mehr denn je müssen wir offen bleiben für die Möglichkeit, dass sich die Hypothesen unseres Handelns verändert haben. Die Fähigkeit zum Perspektivwechsel hilft uns, wenn „bewährte“ Problemlösungen nicht mehr taugen.

Achtsam sein heißt, innere und äußere Vorgänge mit ungeteilter, entspannter Aufmerksamkeit zu beobachten, diese Haltung erhöht die Lebhaftigkeit, Farbigkeit, Realität der Eindrücke – wir nehmen „das ganze Bild“ in uns auf. Die Achtsamkeit reicht weit in die emotionale Intelligenz, weil sie das klare Erkennen fremder und vor allem auch eigener emotionaler Befindlichkeiten unterstützt – wir wissen, was uns gerade bewegt oder beeinflusst, und können so gegensteuern oder moderieren.


Achtsam frühstücken – geht das?

Achtsam zu leben bedeutet nicht, jeden Aspekt unserer Umwelt gleichermaßen intensiv zu beachten. Es geht auch nicht um angestrengtes „Aufpassen“. Achtsam ist man „ganz entspannt im Hier und Jetzt“. Kann man beispielsweise achtsam frühstücken? Heißt das, etwa die Besonderheit jeder einzelnen Haferflocke, die wir zum Frühstück in den Teller schütten, zu betrachten? Sicher nicht. Aber indem man auch beim Frühstücken „präsent“ bleibt, fällt einem auf, wenn etwas aus der Haferflockenpackung fällt, das dort nicht hineingehört. Und man schmeckt und riecht und genießt das Frühstück, wenn man in Gedanken nicht schon bei der Arbeit ist.


Richtig üben

Übung macht den Meister! Stimmt das? Ja, aber nur, wenn man achtsam übt! Stures Pauken vermindert die Leistung. Intellektuelle oder motorische Fertigkeiten werden meist in der Absicht gelernt, sie möglichst schnell „wie im Schlaf“ zu beherrschen. Wir lernen, nein, wir büffeln die Grundlagen oder Bausteine einer Sprache, einer Sportart, eines Spiels, um möglichst schnell zu einem höheren Stadium, zur Könnerschaft aufzusteigen. Aber ist es sinnvoll, das Begreifen einer Aufgabe ausgerechnet in einem Stadium zu automatisieren, in dem wir noch blutige Anfänger sind und das Einmaleins lernen? Besser wäre es, gerade dann offen zu bleiben für jede Nuance, für jede Veränderung der Situation.

Spitzenkönner in allen Bereichen unterscheiden sich von weniger Guten gerade dadurch, dass sie eine achtsame Anfängermentalität beibehalten und immer wieder die „selbstverständlichen“ Grundlagen ihres Metiers infrage stellen. So verbessern sie immer wieder neu ihre Basisfähigkeiten – und damit ihre Gesamtperformance.


Auf andere achten

Achtsamkeit ist auch die Basis guter sozialer Beziehungen: Wer aufmerksamer im Umgang mit anderen ist und sich gleichzeitig vorschneller Urteile enthält, wird eher gemocht und geschätzt. Denn Achtsamkeit wird als Zuwendung und Respekt empfunden.

Wer seine Kinder aufwachsen sieht, ist in der Regel noch achtsam engagiert – er registriert sensibel jeden noch so kleinen Entwicklungsfortschritt. Diese Aufmerksamkeit verflüchtigt sich, wenn das Kind älter wird, sich das Entwicklungstempo verlangsamt und scheinbar weniger passiert. Und erst recht unachtsam werden wir in vielen Beziehungen, in denen wir von einer falschen Stabilität ausgehen: Vor allem in den lang andauernden und daher eigentlich wichtigsten Beziehungen wie Ehen und Freundschaften haben wir verlernt, zu fragen und auf kleine Veränderungen zu achten, weil wir glauben zu wissen, was der oder die andere denkt. Wir wissen ja, wie wir selbst in einer ähnlichen Situation gedacht haben, und so überschätzen wir die Übereinstimmung anderer mit unseren eigenen Meinungen und Bewertungen.


Achtsam leben ist gesund

Wer achtsam lebt, lebt gesünder – und wahrscheinlich auch länger: Achtsamkeit wirkt sich günstig auf eine ganze Reihe von Gesundheitsparametern aus, denn achtsame Menschen registrieren emotionale und physiologische Veränderungen bei sich früher und können darauf reagieren. Sie sind deshalb eher in der Lage, Syndromen wie Burn-out, Depression, hohem Blutdruck und anderen psychosomatischen Gefährdungen vorzubeugen. Wer unachtsam lebt, nimmt Warnsignale und Symptome oft nicht rechtzeitig wahr, mit negativen Folgen für die Gesundheit.

Wenn Achtsamkeit uns also klüger, gesünder und glücklicher macht – was können wir tun, um präsenter zu sein? Wie schaffen wir es, unseren schnellen, aber langfristig abträglichen Denkschemata zu entkommen? Achtsamkeit lässt sich am besten erreichen, wenn man von vornherein vermeidet, unachtsam zu sein. Um Unachtsamkeit zu vermeiden, müssen wir uns klar machen, dass die Wahrheit jeder Information von ihrem Kontext abhängt. Wenn wir also etwas wahrnehmen, sollte uns bewusst sein, dass es sich nie um eine absolute Tatsache handelt. Um achtsam zu bleiben, müssen wir einen gesunden Respekt vor Unsicherheit kultivieren. Um einer Sache achtsam zu begegnen, sollten wir aktiv und bewusst nach Unterschieden suchen. Das tun wir nicht, sobald wir glauben, ein Ding, einen Ort oder einen Mensch bereits in- und auswendig zu kennen. Die Erwartung von etwas Neuem dagegen hält uns wachsam und achtsam.


Präsenter werden

Wer nun von Natur aus eher unachtsam ist, braucht also nicht zu verzweifeln. Achtsamkeit, welcher Definition sie auch immer folgt, lässt sich lernen und üben. Wer es lernt, achtsam zu sein, wird ruhiger, kann sich besser konzentrieren und fühlt sich entspannter. Achtsamkeit verhilft auch dazu, dass man eigene Gefühle besser und genauer wahrnimmt und bemerkt, ob ein Gefühl das andere verschleiert. So lässt sich beispielsweise mit Wut Trauer verdecken. Wer lernt, eigene,auch zwiespältige Gefühle erst einmal wertfrei zu akzeptieren, kann daraus Energie ziehen und besser entscheiden.

In manchen Fällen ist aber Vorsicht angesagt: Wem es schlecht geht, wer aufgewühlt und unruhig ist, wer in einer Krise ist, für den reicht Achtsamkeit wahrscheinlich nicht aus und man ist vielleicht gar nicht fähig dazu. Dann braucht man zusätzliche Problemlösestrategien und manchmal professionelle Hilfe wie ein Coaching oder eine Psychosoziale Beratung.


Die Stop-Modell Übung

S – Stop (Stresskreislauf unterbrechen)

T – Take a breath (atmen, innehalten)

O – Observe (beoachten – Gedanken, Gefühle, Körper)

P – Proceed (weitermachen)


Mein Tipp

Achtsamkeit ist Mentaltraining. Je öfter wir neue Gewohnheiten trainieren und wiederholen, desto stärker verankert sie sich in unserem Unterbewusstsein. Wiederholung schafft Gewohnheiten und Gewohnheiten schaffen Resultate. Schaffe dir neue Trampelpfade für neue Gehirnstrukturen in deinem Gehirn.

Gut zu wissen: Nutze für deine Achtsamkeitsübungen die stilvolle Sanduhr, als Zeitmesser und mentales Hilfsmittel zum Nichtstun und Innehalten. Diese hübschen Sanduhren aus Glas geben dir den Impuls, die Zeit wieder bewusst zu genießen. Das Rieseln des Sandes zu beobachten wirkt sehr beruhigend und gleichzeitig trainierst du dabei deinen Achtsamkeitsmuskel. 5-Minuten Sanduhren aus Glas in drei Varianten bei mir erhältlich.

Coaching und Psychosoziale Beratung: Im Herbst absolvierte ich einen 8-wöchigen zertifizierten Lehrgang zu „Mindfulness Based Stress Reduction“ (MBSR) nach dem Original von Jon Kabat-Zinn – Stressbewältigung durch Achtsamkeit.
Ich freue mich, diese neue Kompetenz mit spannenden Inhalten und kleinen Alltagsübungen in meinen Coachings und Psychosozialen Beratungen weitergeben zu können.


Viel Erfolg beim achtsamen Üben wünscht dir
Deine Nicole

 

Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher

Sein, wer ich bin

Foto: unsplash


Die Sehnsucht nach Authentizität
Authentizität – allein den Begriff auszusprechen fällt schon schwer. Danach zu leben oft noch schwerer. Doch die Wissenschaft der Positiven Psychologie stellt fest: Authentizität ist für uns alle eine wesentliche Antriebskraft.


Aus gutem Grund
Eine Vielzahl von Studien der letzten Jahre hat belegt, dass Authentizität uns verschiedenste positive Effekte beschert.
Menschen, die ihr Leben als sinnvoll und authentisch bewerten, haben einen stabileren Selbstwert, ein höheres Wohlbefinden, eine größere Lebenszufriedenheit, erfüllendere Beziehungen – außerdem weniger Angst, weniger Aggressionen und weniger depressive Symptome. Und auch körperlich profitieren Menschen von einem selbstbestimmten, sinnhaften Leben: Sie werden älter, bleiben gesünder und leiden an weniger Krankheitssymptomen.

Erleben wir hingegen eine Diskrepanz zwischen dem, was wir sagen und tun, und dem, was wir denken und fühlen, erzeugt das innerseelische Spannung und Stress. Wenn wir Tag für Tag unauthentisch leben, fordert dies emotional einen hohen Tribut. Wenn wir versuchen, ein Leben zu führen, in dem unser Selbstgefühl nicht im Einklang mit der Realität steht, büßen wir unser Wohlbefinden ein, riskieren sogar Depressionen und Angstzustände.


11 Gründe, warum wir uns selbst treu bleiben sollten


1) Du wirst mental stärker
Dein Selbstwertgefühl hängt nicht mehr von deinen Mitmenschen ab. Du bist stolz auf deine Fähigkeiten und Stärken, akzeptierst aber auch deine Fehler und Schwächen. Kritik trifft dich nicht mehr so hart, weil du diese nicht mehr als persönlichen Angriff wahrnimmst.


2) Du wirst mehr Spaß haben
Deine Ausstrahlung verändert sich. Du wirst viel befreiter durchs Leben gehen. Du hast nicht ständig das Gefühl, es allen Recht machen zu müssen und dich zu verbiegen. Sondern du traust dich auch mal das zu tun, worauf du Lust hast. Und diese innere Zufriedenheit nimmt auch dein Umfeld wahr.


3) Du wirst wissen was du willst
Wer sich selbst treu ist, achtet auf die eigenen Bedürfnisse. Du wirst den Mut haben, dein Leben so zu leben, wie du es für richtig hälst. Die Ziele, auf die du hinarbeitest, sind selbstbestimmt und du bist intrinisisch motiviert etwas anzugehen.


4) Du wirst leichter Entscheidungen treffen
Du musst dich nicht mehr bei allem, was du tust, fragen, was andere darüber denken. Deine Entscheidungen rechtfertigst du nur noch vor dir selbst. Das lässt dich mutiger in deinen Entscheidungen werden und übernimmst dadurch auch eine Selbstverantwortung.


6) Du wirst dich selbst mehr respektieren
Wer sich dauerhaft verstellt, kann sich irgendwann selbst nicht mehr leiden. Oft sagen wir „Ja“ um anderen zu gefallen, Konflikte zum umgehen oder aus Angst ausgegrenzt oder sogar nicht mehr geliebt zu werden. Wer zu seinen Werten und Einstellungen steht, kann sich auch selbst respektieren und lieben.


7) Du wirst weniger an dir zweifeln
Wenn du authentisch bist, zeigst du dir, wie du bist und dies stärkt dein Selbstbewusstsein. Du kennst dich selbst am besten, du kennst deine Motive, deine Gedanken und Gefühle. Dadurch kannst du bewusst und situationsgerecht handeln und selbstreflektiert deine Ressourcen nutzen. Dadurch weisst du auch, wo deine Grenzen liegen und was du schaffen kannst.


8) Du wirst stolz auf dich selbst sein
Wer es schafft auch in schwierigen Situationen zu sich selbst zu stehen, hat danach ein gutes Gefühl. Kannst du dich beispielsweise in Situationen gut abgrenzen und mal „Nein“ sagen, dann nährst du deinen Stolz, dein Selbstvertrauen und deinen Mut.


9) Du wirst entspannter sein
Sich auf Dauer zu verstellen oder eine Rolle zu spielen, die vermutlich besser ankommt oder gefragter ist, ist sehr anstrengend. Du musst tagtäglich gegen deine Natur angehen, dich verstellen, verbergen, schauspielern. Sich endlich nicht mehr verstellen zu müssen, wird zu einer großen Erleichterung und Befreiung.


10) Du wirst zum Vorbild für andere
Spüren deine Mitmenschen, dass du keine Angst davor hast, zu dir selbst zu stehen, ermutigst du sie, es dir nachzumachen. Mit deinem Verhalten signalisierst du anderen, dass es keinen Grund gibt, sich zu verstellen und einfach nur du selbst sein darfst.


11) Du wirst erfolgreicher sein
Wenn du authentisch bist, lebst du konform mit deine Werten und Stärken. Du kommst dadurch öfters in das Gefühl von „Flow“. Du bist daher auf lange Sicht auch stress- und krisenresistenter und stärkst so deine Resilienzfähigkeit. Außerdem sind authentische Menschen oft beliebt, mit ihrer spürbar echten und positiven Ausstrahlung.


Was sind die Voraussetzungen für ein authentisches Leben?

Laut dem Psychoanalytiker Erich Fromm brauchen wir dazu folgende Eigenschaften:

Die Fähigkeit des Staunens: Verblüfft, neu­gierig, überrascht, offen – so erleben Kinder die Welt. Ihr Staunen erlaubt es ihnen, kreative Antworten auf die Erfahrungen zu finden. Die meisten Erwachsenen haben diese Fähigkeit verloren. Wer den staunenden Blick neu erlernt, bereichert das eigene Leben und hinterfragt, warum die Dinge so sind, wie sie sind.

Die Kraft, sich zu konzentrieren: „Wir tun fünf Dinge gleichzeitig, und wir tun nichts richtig.“ Wenn wir hingegen fokussiert an eine Sache herangehen, gibt es nichts Wichtigeres als das Hier und Jetzt. Vergangenheit und Zukunft sind für Fromm keine realen Erfahrungen. Darum gilt es, die Wahrnehmung zu schärfen für den Moment – für das, „was man jetzt im Augenblick tut, sieht und fühlt“.

Die Fähigkeit zur Selbsterfahrung: „Man kann die Angst und diesen Zwang, sich anzupassen, nur dadurch überwinden, dass man ein ‚Selbst‘-Gefühl entwickelt, in dem ich mich schöpferisch als Urheber meiner Taten erlebe“, meint Fromm. Das bedeute allerdings nicht, egois­tisch oder narzisstisch zu werden. Ganz im Gegenteil: Man kann sich „nur im Prozess des Bezogenseins auf andere als ‚Ich‘ erleben“.

Konflikte und Spannungen akzeptieren: Eine weitere Voraussetzung für ein authentisches Leben ist die Fähigkeit, Polaritäten, Spannungen und Konflikte auszuhalten – und sie sogar als „Quelle des Staunens, der Entwicklung der eigenen Kraft“ zu verstehen. Wer Konflikte vermeidet, läuft laut Fromm Gefahr, zu einer „reibungslos laufenden Maschine zu werden“, bei der alle Gefühle verflachen.

Die Bereitschaft, täglich neu geboren zu werden: Für ein authentisches Leben braucht es auch die Bereitschaft, alle Sicherheiten aufzugeben – was Fromm als „Bereitschaft, geboren zu werden“ beschreibt. Dazu brauche es den Mut, sich von anderen zu unterscheiden und der Realität des eigenen Erlebens zu vertrauen: dem eigenen Denken, Fühlen, Wollen, Wünschen und Handeln.

 

Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher

Trauer darf sein

Foto: Efi Bacha Takidou, Griechenland


Trauer bewältigen

Leben und Tod sind unzertrennlich miteinander verbunden. Dennoch sind die Themen Sterben und Trauer mit vielen Tabus behaftet. Der Verlust eines nahestehenden Menschen stellt meist einen bedeutenden Einschnitt im Leben dar. Es gibt keine richtige oder falsche Art zu trauern. Jeder Mensch trauert anders. Trauer ist eine gesunde Reaktion, keine Krankheit. Trauerprozesse verlaufen oft in Phasen. Diese stellen eine grobe Orientierung dar und können somit Halt bieten. Meist klingt die Trauer im Lauf der Zeit von alleine wieder ab. Wenn sie nicht mehr aufzuhören scheint oder etwa in eine Depression übergeht, kann professionelle Hilfe notwendig werden. Aber nicht nur der Tod kann Trauer oder Verlustgefühle hervorrufen. Auch Lebenskrisen gehen mitunter mit schweren Verlusten einher.


Wie verläuft ein Trauerprozess?

Manchmal ist es möglich, sich von Sterbenden zu verabschieden. Es kommt aber auch vor, dass jemand plötzlich aus dem Leben gerissen wird, etwa durch einen Unfall. Auf den schmerzhaften Verlust durch den Tod eines geliebten Menschen folgt ein Trauerprozess, der nicht immer gleich als solcher ersichtlich ist.

Eine Möglichkeit, Trauer begreifbarer zu machen, sind die sogenannten Phasenmodelle. Sie bieten allerdings nur Anhaltspunkte. Im Allgemeinen werden Phasen durchlaufen, in denen erst einmal begriffen wird, dass der Verlust real ist. Nach dem seelischen Schmerz bzw. der Trauer wird der Verlust schlussendlich akzeptiert. Immer weniger Energie ist notwendig, mit der Situation zurechtzukommen. Bis sich schlussendlich neue Lebensaspekte ergeben. Selten laufen diese Phasen jedoch strikt hintereinander ab. Sondern sie überschneiden sich, sind teilweise nicht voneinander abzugrenzen und können sich wiederholen.


Phasenmodelle der Bewältigung von Verlust und Trauer

Es gibt Modelle (etwa von der Psychologin Verena Kast oder dem Psychiater Johann Cullberg), die schemenhaft beschreiben, wie Krisen (z.B. Trauer oder Verlust) bewältigt werden können:

Phase 1 – Schock: Zu Beginn eines Trauerprozesses oder einer Krise steht meist das „Nicht-Wahrhaben-Wollen“ der Situation („Es ist alles nur ein böser Albtraum“). Zudem herrscht „inneres Chaos“ bis hin zu dem Gefühl, sich innerlich wie gelähmt zu fühlen.

Phase 2 – Gefühlsreaktion: Langsam tritt die Realität ins Bewusstsein. Da diese oft schwer zu fassen und sehr belastend ist, kommt es zu intensiven, chaotischen Gefühlen wie großer Trauer, Zorn, Wut, Angst und Schuldgefühlen.

Phase 3 – Erinnerung/Akzeptanz: Durchleben einer Erinnerungsphase – Fotos werden betrachtet, gemeinsame Erlebnisse nachempfunden. Akzeptanz stellt sich ein – der geliebte Mensch kann einen weiterhin „innerlich“ begleiten. Oder bei anderen schwerwiegenden Lebensereignissen ist der Schrecken über das Geschehene nicht mehr so groß.

Phase 4 – Neuorientierung: Neue Orientierungsmöglichkeiten werden gefunden. In dieser letzten Phase der Krisenbewältigung ist eine Neuausrichtung – hin zu einer positiven Zukunft – möglich.


Welche Gefühle können sich im Trauerprozess zeigen?

Trauer kann sich ganz unterschiedlich anfühlen. Es ist auch in Ordnung, nicht zu trauern. Es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Trauern. Nicht immer ist ein Todesfall eines nahestehenden Menschen der Anlassfall zur Trauer.
Auch etwa Liebeskummer oder der Verlust des Arbeitsplatzes oder der Gesundheit können Verlust- und Trauerprozesse hervorrufen. Dabei kann es unter anderem zu folgenden Empfindungen kommen:

  • Schockgefühl („wie benebelt“)
  • Gefühlstaubheit
  • starke Müdigkeit/Erschöpfung
  • überwältigende Traurigkeit
  • häufiges Weinen
  • Gefühle von Schuld
  • Wut und Ärger

Nicht immer sind alle diese Gefühle da. Eventuell auch andere. Sie können auch sehr plötzlich und intensiv auftauchen. Oder eher im Hintergrund da sein. Die Gefühle verlieren meist nach und nach an Intensität und ebben nach einiger Zeit ab. Ein gewisser Schmerz kann bei Erinnerungen bleiben. Jedoch auch emotionale Wärme und Bereicherung beim Erinnern an schöne vergangene Momente oder Dankbarkeit für neue Lebenswege.


Wie kann ich Trauer bewältigen?

An den Trauerphasen ist ersichtlich, dass Trauernde im Verlauf des Trauerprozesses seelische sowie ganz alltägliche, oft große, Herausforderungen meistern müssen:

  • Den Verlust als Realität anerkennen und akzeptieren.
  • Den seelischen Schmerz verarbeiten.
  • Den Alltag ohne den verstorbenen Menschen bewältigen.
  • Eine bleibende innere Verbindung zum Verstorbenen aufbauen.
  • Eine Lebensperspektive ohne den geliebten Menschen finden und leben.

Die Bewältigung dieser „Traueraufgaben“ braucht Zeit und Kraft. Daher sind Verständnis und Unterstützung durch das soziale Umfeld wichtig. Nahestehende Menschen aus Familie und Freundeskreis, aber auch professionell ausgebildete Helferinnen und Helfer (Psychologische Beratung, Coaching, Psychotherapie) und Seelsorgerinnen/Seelsorger können begleitend und mitfühlend zur Seite stehen.


Unterstützung und Trost

In der Trauer hilft es oft, sich mit nahestehenden Menschen auszutauschen. Auch wenn einem nicht nach Reden zumute ist: Gespräche im Freundeskreis und in der Familie wirken sich positiv auf die Befindlichkeit aus. Das Leid sowie schöne – wenn auch teils schmerzhafte Erinnerungen – werden miteinander geteilt. Das Erinnern an die gemeinsame Zeit mit der/dem Verstorbenen ist ein wesentlicher Teil der Trauerarbeit.

In Gedanken nochmals den geteilten Lebensabschnitt zu durchleben, hilft Abschied zu nehmen und neue Wege zu gehen. Vor allem schöne Momente sollten im Herzen und in der Erinnerung weiterleben dürfen. Auch Gedanken und Ideen der/des Verstorbenen können die Hinterbliebenen als Vermächtnis begleiten.

Werden unangenehme Erinnerungen wach, z.B. aufgrund eines vergangenen Konflikts, ist es empfehlenswert, einen Versuch der Vergebung zu wagen. Der Prozess des Verzeihens ist nicht immer leicht und braucht manchmal mehrere Jahre sowie in manchen Fällen Begleitung durch andere Menschen oder professionelle Helferinnen/Helfer. Aber er kann sich lohnen, um den weiteren Lebensweg unbeschwerter zu gestalten.


Was kann ich selbst tun?

Trauern darf Raum einnehmen und Zeit brauchen. Tränen und Traurigkeit sollten nicht zurückgehalten werden, sie gehören zum natürlichen Trauerprozess. Aber auch alle anderen Gefühle sind „erlaubt“. Um einen Menschen zu trauern, bringt uns auch mit der eigenen Endlichkeit in Kontakt. Daher kann es hilfreich sein, das Leben trotz all der Traurigkeit als Geschenk zu betrachten. Rituale z.B. am Todestag oder zu Allerheiligen (etwa Friedhofsbesuch, Zusammenkunft der Familie, Grabpflege oder individuelle Erinnerungsrituale) können das Andenken weiter pflegen, lösen manchmal aber auch erneut Trauer aus.

Folgende Maßnahmen können im Trauerprozess zudem hilfreich sein:

  • Mit jemandem über die Belastung sprechen. Zum Beispiel im Freundeskreis oder der Familie.
  • Etwas für die seelische Ausgeglichenheit tun. Sich selbst etwas Gutes tun.
  • Auf regelmäßigen Schlaf achten.

Setze dir lieber kleine Ziele und gehe Schritt für Schritt durch diese herausfordernde Zeit.


Wie spreche ich mit Kindern über Trauer?

Auch Kinder sind im Alltag mit den Themen Tod und Sterben konfrontiert. Entweder weil jemand im Angehörigenkreis stirbt. Oder sie sich etwa von ihrem geliebten Haustier verabschieden müssen. Auch über die Medien bekommen sie viel mit (z.B. über Krieg, Naturkatastrophen, Unfälle). Außerdem liegt es in der Neugier eines Kindes, früher oder später zu fragen, warum man sterben muss. Und wohin man dann kommt. Was dann passiert. Es bestehen oft große Hemmschwellen mit Kindern über die Themen Sterben und Tod zu sprechen. Kinder benötigen diesbezüglich jedoch eine Orientierung. Immer wieder möglichst selbstverständlich über diese Themen zu sprechen und verständliche Antworten auf die Fragen zu geben, unterstützt dabei.

Sind Kinder direkt von Tod bzw. Verlust betroffen, benötigen sie Unterstützung. Damit sie ihre Gefühle ausdrücken und einordnen können. Und sie brauchen auch einfach Trost. Kinder trauern anders als Erwachsene. Sie wechseln öfter ihre Stimmungen, nicht immer ist die Trauer offensichtlich. Kinder müssen auch begreifen können, warum ihre Angehörigen so traurig sind. Ehrliche, kindgerechte Antworten sind dabei hilfreich. Dabei können erklärende Kinderbücher oder der Austausch mit anderen Betroffenen sowie die Inanspruchnahme von professionellen Helferinnen/Helfern unterstützen.

 

Quelle: Gesundheitsportal Österreich

Die Welt mit Kinderaugen sehen

Zeichnung von Sara, 8 Jahre: Portrait von mir


Dass die Welt in Kinderhände gehört, vermittelte uns bereits Herbert Grönemeyer in seinen Liedern. Und tatsächlich gibt es so einiges, was wir uns von den lieben Kleinen abschauen können.

Die Welt mit Kinderaugen sehen: Warum sollten wir Erwachsenen das viel öfter tun? Wir Großen passen uns an, ordnen uns ein und denken viel zu oft darüber nach, was andere von unserem Handeln halten könnten. Dabei lassen wir uns gerne von Vorurteilen lenken und handeln meist falsch.

Diese 6 Tipps zeigen dir, warum es Sinn macht, die Welt von Zeit zu Zeit aus Kinderaugen zu betrachten.


1. Im Hier und Heute leben

Niemand lebt so schön im Hier und Jetzt wie Kinder. Davon können wir uns alle eine dicke Scheibe abschneiden. Vergangenheit und Zukunft sind ebenso unwichtig wie Sorgen, Stress und Kummer. Was zählt, ist der Moment. Und das ist auch gut so. Denn wenn du dein Leben so intensiv und vollständig leben möchtest, wie es geht, dann sei dort, wo es stattfindet: Im Hier und Heute.

Mentaler Tipp: Die Sanduhr als mentales Hilfsmittel kann dich im beruflichen oder privaten Alltag wirkungsvoll unterstützen, 5 bis 10 Minuten im Moment zu bleiben.


2. Vorurteile? Was ist das?

Kleine Kinder können es hervorragend, ohne sich dafür besonders anstrengen zu müssen – wertfrei durchs Leben gehen. Sie nehmen Menschen, Situationen und Gegebenheiten nämlich ganz einfach so, wie sie sind. Ohne großartig zu werten – nur beobachten und akzeptieren. Dies ist der Schlüssel zu einem friedvollen und wertschätzenden Miteinander – und unterstützt nachhaltig deine Resilienzfähigkeit.


3. Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Zugegeben, so manchen Elternteil treibt die Gemütlichkeit der Kleinen schon mal zur Verzweiflung. Zeit vertrödeln um die Schuhe anzuziehen, eine halbe Stunde lang Schnecken und Ameisen beobachten oder jede einzelne Haarsträhne gefühlte zehn Minuten lang bürsten. Warum Kinder das wohl machen? Weil sie es können! Und wir Großen dürfen uns daran ruhig ein Beispiel nehmen. Die Lösung: Entschleunigung im Alltag – eigentlich ganz einfach.