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Du musst Erfolg haben. Du musst stark sein.

Botschaften wie diese werden oft in Familien weitergegeben und können zu einer unbewussten Handlungsanweisung werden, die unser ganzes Leben blockieren. Kommt ein Kind auf die Welt, haben die Eltern oft konkrete Vorstellungen davon, was sie sich für das Kind wünschen. Oft ist es das, was sie selbst früher glücklich machte. Doch umso größer die Erwartungen an ein Kind sind, umso schwerer und schmerzlicher ist es, sich den elterlichen Aufträgen zu widersetzen.
Zum Problem werden elterliche Wünsche und Erwartungen jedoch, wenn sie eine Überforderung darstellen für die Bedürfnisse oder Fähigkeiten des Kindes. Dann ist es Zeit für die Eltern, sich von ihren Wünschen zu verabschieden und ihr Kind so zu sehen, wie es ist: Einzigartig, individuell und ganz anders als sie.


Nicht immer gelingt das jedoch.

In vielen Familien sind elterliche Aufträge, Erwartungen oder Botschaften so lebendig und wirkungsvoll, dass sie bewusst oder auch unbewusst das Leben der Kinder bestimmen. Manchmal verfolgen Menschen dann bis ins Erwachsenenalter Ziele oder Pläne, die ihnen fremd erscheinen oder sogar schaden. Sie studieren Fächer, die sie nicht interessieren, arbeiten in Berufen, die ihnen wenig geben oder führen Beziehungen, die immer wieder mit Konflikten behaftet sind. Der Hintergrund dieser Fehlentscheidungen sind sehr häufig elterliche Aufträge oder Botschaften, die so in die eigene Identität eingeflossen sind, dass sie als solche nicht mehr erkannt und bewusst wahrgenommen werden.


Über Generationen hinaus.

Noch schwieriger wird es, wenn neben den Wünschen der Eltern oder familiären Leitmotiven weitaus ungeklärte emotionale Aufträge das Leben der Kinder prägen. Die ungelösten Lebensthemen der Eltern oder Großeltern können das Leben der Kinder beeinflussen , ohne dass diese in der Lage sind, den Zusammenhang zur Geschichte in der Familie zu erspüren.  Alles, was in einer Generationen nicht verarbeitet werden kann, hat Auswirkungen auf die Folgegenerationen. Dies kann auch einen sehr großen negativen Einfluss auf unsere heutige Partnerschaft und Kernfamilie haben.


Familienmuster.

Familienmuster können daher, wenn sie nicht reflektiert oder bearbeitet werden, mächtige – meist unbewusste – Auswirkungen auf deinen Lebensalltag haben.
Lebensentscheidungen wie Berufswahl, Partnerschaft oder Wohnort können davon geprägt sein. Ein latentes Unglücklichsein sowie Unzufriedenheit oder negative Stimmungsschwankungen sind dann meist die Folgen.


Wie komme ich aus diesem Muster raus?

Die Kindrolle zu erkennen und dann zu verlassen ist meist schwerer als gedacht. Oft erfolgt die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte erst dann, wenn wir selbst Kinder bekommen und uns sorgen, dass sich unsere früheren Erfahrungen auf unsere eigenen Kinder übertragen.

In einem Coaching kann man die eigenen verletzten Anteile, enttäuschten Wünsche oder Sehnsüchte zunächst gemeinsam, in einem vetrauten Gespräch anschauen und besprechen.
Wichtig dabei ist auch, zu erkennen, welche familiären Werte ich weiterhin übernehmen möchte. Wie will ich die Beziehung zu meiner jetzigen Familie gestalten? Soll ich mich beruflich verändern oder passt das noch so für mich? Möchte ich auch meine Rollen als Mutter, als Vater, als Frau oder Mann noch so weiterleben oder müsste ich sie für mich umgestalten und neu anpassen?
Der nächste Schritt ist, einen inneren Frieden zu schließen und Versöhnung auszusprechen, mit dem eigenen Lebensweg und zu den Eltern, und sich dadurch die Erlaubnis zu geben, das es okay ist, neue Richtungen, Wege und Glaubenssätze einzuschlagen.


Familiensystem.

Das Familiensystem ist für den Menschen besonders bedeutsam. Jeder Mensch bildet zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern die Schicksalsgemeinschaft der Familie. Als Familienmitglied gehört er jedoch auch zu einer Sippschaft, in der sich beide Sippen der Eltern zu einem größeren System von Menschen verbinden, die der betreffende Mensch vielleicht nicht alle kennt und die trotzdem bedeutend für ihn sind. Aus systemischer Sicht ist eine Lösung nur dann gut, wenn sie auch für alle gut ist oder zumindest anderen Personen nicht schadet.


Familienaufstellung: Die Lösung liegt in jedem selbst. Ein Perspektivenwechsel wirkt.

Jede Person lebt täglich in Systemen – beruflich oder privat – auch in ihrem eigenen Selbst-System. Zur Systemaufstellung zählt auch die Familienaufstellung. In einer Systemaufstellung, das mit mir zusammen in einem Einzelsetting stattfindet, werden Dynamiken in Familien und der oder dein Platz in der Familie (Kernfamilie oder Herkunftsfamilie) bewusst gemacht. Durch die objektive und subjektive Sichtweisen-Veränderung kommt man rascher zu einer Lösungsfindung.

Mir ist es ein Anliegen, dass der gesamte Aufstellungsprozess wertschätzend, versöhnend, verzeihend, respektvoll und ohne Abwertungen stattfindet. Im Coaching-Setting arbeite ich einerseits mit systemzirkulären Fragetechniken. Dies regt meine Kunden zu Bewusstseinsprozessen an. Andererseits können sogenannte Lösungssätze, die als Intervention eingebracht werden, befreiend und nachhaltig für das System wirken.


Gut zu wissen.

Falls du Interesse an einer Familienaufstellung oder einem Coaching im Einzelsetting hast, dann melde dich gerne für einen Termin nach Vereinbarung per Telefon oder E-mail. Hier kommst du direkt zu meinem Kontakt.

Ich freu mich auf dich.
Deine Nicole

 

Quelle: Psychologie heute, Nicole Burtscher