Blick in die Zukunft

Foto von Nicole Burtscher


Letztens habe ich im „Standard“ einen Bericht gelesen.

Viele Menschen in Österreich blicken pessimistisch in die Zukunft. Nachrichten über Kriege, Naturkatastrophen, Inflation oder technologische Risiken wirken überwältigend. Kein Wunder, dass knapp die Hälfte der Bevölkerung eher negativ in die Zukunft schaut.

Dabei zeigt ein Blick auf langfristige Entwicklungen: Vieles läuft besser denn je. Die Lebenserwartung steigt, die Gesundheitsversorgung ist erstklassig, die Zahl der Verkehrstoten sinkt, Gleichberechtigung und Luftqualität verbessern sich und erneuerbare Energien nehmen zu. Auch beim Einkommen und Konsum geht es den meisten Menschen deutlich besser als früher – mehr Geld und Zeit für Hobbys, Reisen oder Cafés.


Warum ist das so?

Unser negativer Blick auf die Welt hat oft mit Verzerrungen im Denken zu tun: Wir nehmen Risiken übertrieben wahr, aktuelle Schreckensmeldungen prägen unser Bild stärker als langfristige positive Entwicklungen. Beispiele dafür sind Terrorismus oder Künstliche Intelligenz – die Gefahren erscheinen oft größer, als sie statistisch wirklich sind. Evolutionsbedingt ist unser Gehirn stark negativ- und problemorientiert ausgerichtet. Früher half uns das, Gefahren früh zu erkennen. Heute lässt es uns jedoch oft die positiven Entwicklungen übersehen.


Mentale Tipps für mehr Optimismus

Nachrichten bewusst auswählen: Begrenze die Zeit, die du täglich mit negativen News verbringst und lies zur Abwechslung auch positive Beiträge.

Dankbarkeit üben: Mache dir öfters mal bewusst, wofür du dankbar bist – das stärkt die Wahrnehmung des Guten. (Positive Psychologie)

Realistisch aktiv werden: Überlege, was du konkret in deinem Alltag verändern oder zum Positiven verbessern kannst, z. B. in deinem Job, im Verein, bei dir zu Hause. 

Perspektive wechseln: Wo ist dein Fokus? Wo schaust du hin? Bewusster Blick auf die unscheinbaren kleinen und schönen Dinge im Leben. (Systemaufstellung)

Situationen neu bewerten: Lerne, deine Denk- und Verhaltensmuster bewusst zu verändern. Betrachte Situationen neutral und sachlich – bleibe in der Beobachtung. Oder wähle eine positive Perspektive – gerne mit einer Prise Humor und positiven Emotionen. (Mentalcoaching)

Optimismus trainieren: Setze dir kleine Ziele und feiere Erfolge, um Vertrauen in deine eigene Handlungsmacht zu stärken.


Optimismus ist übrigens nicht naiv.

Studien zeigen, dass Menschen mit einer positiven Grundhaltung gesünder und länger leben. Pessimismus hingegen begünstigt Angst, lähmt Handlung und stärkt populistische Stimmen.

Wer die Welt etwas positiver sieht, erkennt nicht nur Fortschritte, sondern bekommt auch Energie, die Zukunft aktiv mitzugestalten – und das macht selbst große Herausforderungen leichter bewältigbar.

Alles Gute für dich.
Deine Nicole

Quelle: Der Standard, 10.10.2025